Wer hätte vor einigen Wochen darauf gesetzt, dass Joe Biden das Feld der demokratischen PräsidentschaftskandidatInnen anführt? Wohl nur die wenigsten. Jetzt steht der ehemalige Vizepräsident plötzlich an der Spitze des Feldes. Biden profitiert dabei vor allem, dass er die Stimmen der moderaten Buttigieg, Klobuchar & Co. erhielt – und dass sein härtester Konkurrent Bernie Sanders schwächelte.
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— Joe Biden (Text Join to 30330) (@JoeBiden) March 4, 2020
Schon bei der letzten Ausmarchung bei den Demokraten 2016 hatte Sanders ein grosses Problem: Er konnte nur wenige Stimmen machen bei schwarzen Wählerinnen und Wählern. Ganz im Gegensatz zu Hillary Clinton, die schliesslich als Siegerin hervorging. Sanders gelobte, das Problem anzugehen. Nach dem Super Tuesday ist aber klar: Sanders ist noch immer nicht der Favorit bei schwarzen Wählern. Gerade in den südlichen Staaten schnitt der 78-Jährige schlecht ab, wie Vox berichtet.
North Carolina was the one Southern primary Bernieworld was feeling good about, before the moderates consolidated, pointing to his 41% share there in 2016.
— Dave Weigel (@daveweigel) March 4, 2020
Early exits have him at 24% there tonight. #SuperTuesday
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Sanders galt bisher als Mann für die jungen Wählerinnen und Wähler bei den Demokraten. Trotz seines fast schon biblischen Alters gelang es dem 78-Jährigen, die Jungen zu begeistern – so die Wahrnehmung. Nun erlitt dieses Argument aber einige Kratzer: Bloss einer von 8 Wählern war zwischen 18 und 29 Jahren, zwei Drittel waren 45 und älter, wie die Washington Post unter Berufung auf Exit Polls schreibt.
Der Super Tuesday führte zu einer Bereinigung des Bewerberfeldes. Nachdem Pete Buttigieg und Amy Klobuchar in weiser Voraussicht schon vor dem grossen Wahltag gesichtswahrend ausgestiegen waren, mussten es Mike Bloomberg und Elizabeth Warren auf die harte Tour lernen. Warren landete in ihrem Heimatstaat Massachusetts auf dem dritten Platz und blieb in den anderen Staaten chancenlos.
«Wir sehen kein Licht», kündigte eine Vertraute der Senatorin in der Nacht auf Mittwoch gegenüber CNN den Ausstieg Warrens an. Bloomberg liess verlauten, dass er seine Wahlkampagne auf den Prüfstand stelle. Er wolle keinen Beitrag dazu leisten, dass Sanders der Präsidentschaftskandidat werde, hiess es aus dem Umfeld des früheren New Yorker Bürgermeisters. Nun wird wohl auch Bloomberg die Werbetrommel für Biden rühren.
(wst)
Mit Material der sda.
Joe Biden wird Trump nicht schlagen.
Trump muss durch einen ebenfalls populistischen Kandidaten geschlagen werden.
Joe Biden ist solides Mittelmass. Wird aber die Massen nicht bewegen.
"Bei den Jungen punkten" heisst für mich, dass die Jungen überdurchschnittlich oft Bernie wählen, nicht, dass Bernie hauptsächlich von Jungen gewählt wird. Wenn fast keine Jungen wählen gehen, dann können dich auch alle wählen und trotzdem werden sie nur einen kleinen Teil deiner Wähler bilden.