Al Green hatte am Dienstag kein Interesse daran, Donald Trump zuzuhören. Also unterbrach der 77 Jahre alte Abgeordnete aus Texas den amerikanischen Präsidenten, kaum hatte Trump in einem triumphalen Tonfall seine Rede vor beiden Kammern des Kongresses begonnen. «Wir haben keinen Präsidenten», schrie der Demokrat, der vor einigen Tagen bereits ein (chancenloses) Amtsenthebungsverfahren gegen Trump lanciert hatte. Und:
Die Bevölkerung habe Trump nicht den Auftrag erteilt, den Haushalt auf dem Buckel armer Amerikanerinnen und Amerikaner zusammenzustreichen.
Tumultartige Szenen folgten. Trump versuchte zu sprechen. Der willensstarke Green unterbrach ihn. Schliesslich verwarnte Speaker Mike Johnson, der Hausherr, den Abgeordneten. Und weil dem Demokraten das egal war, forderte ihn der Sergeant-at-Arms dazu auf, den Versammlungssaal zu verlassen. Und Green fügte sich dieser Aufforderung, zur Gaudi der Republikaner. Er habe nicht anders gekonnt, sagte er später.
Mit Greens Protestaktion war der Ton gesetzt. Trump wurde während seiner mehr als 100 Minuten dauernden Rede immer wieder von oppositionellen Politikerinnen und Politikern unterbrochen. Demokraten buhten. Sie schrien:
Sie hielten kleine Schilder hoch, auf denen zum Beispiel zu lesen war: «Falsch.» Oder sie verliessen den Saal, aus Protest, oder weil sie Trump einfach nicht mehr zuhören wollten.
Trump fiel dies natürlich auf. Er könne heute Abend nichts sagen, um die Demokraten glücklich zu stimmen, sagte er. Sie seien nicht bereit, selbst «astronomische Verdienste» zu beklatschen. Nicht einmal an diesem Abend, «an dem wir so viele unglaubliche Siege für diese Nation feiern». Traurig sei dies, sagte Trump.
Die Republikaner wiederum mussten sich nicht zweimal bitten lassen, um ihren Präsidenten zu beklatschen. Immer wieder unterbrachen die rechten Abgeordneten Trump mit tosendem Applaus, brachen in patriotische Sprechgesänge («USA, USA») aus oder riefen ganz einfach den Namen des neuen Präsidenten.
Frenetisch klatschte dabei auch Elon Musk, der reichste Mann der Welt, der auf der Besuchertribüne des Repräsentantenhauses Platz genommen hatte. Musk ist ein enger Berater des Präsidenten; im Auftrag von Trump durchsucht er derzeit die Bundesverwaltung nach Sparpotenzial und sorgt damit nicht nur in Washington für grosse Unruhe.
Der tosende Jubel, die minutenlangen Klatsch-Orgien, die gefielen Trump, keine Frage. Sie machten wett, dass seine Amtseinführung im Januar wetterbedingt nicht vor einem Massenpublikum stattgefunden hatte. «Die Menschen lieben unser Land wieder», sagte der neue Präsident zufrieden.
Ausserdem ist Trump tatsächlich der Meinung, dass er in den ersten sechs Wochen seiner Amtszeit bereits sehr viel erreicht hat – und zwar mehr, als einige Präsidenten während acht Jahren vollbracht hätten, wie er in seiner Rede betonte. «Die Revolution des gesunden Menschenverstandes erfasst die Welt», sagte Trump.
Das ist eine sehr optimistische Sichtweise. Aber Trump war schon immer ein guter Verkäufer. Also zählte er seine angeblichen und tatsächlichen Verdienste Punkt für Punkt auf, und sprach über die Einwanderungspolitik, seine Pläne zur vollständigen Sanierung des tiefroten amerikanischen Haushaltes mit Hilfe von Strafzöllen und seine Aussenpolitik.
Neuigkeiten erzählte er dabei keine. Aber das störte den amerikanischen Präsidenten noch nie. Also wiederholte er seinen Wunsch, das dänische Territorium Grönland zu annektieren, «so oder so». Auch betonte er erneut, dass die Zeit gekommen sei, den Krieg in der Ukraine zu beenden. «Wenn man Kriege beenden will, dann muss man mit beiden Seiten sprechen», sagte Trump. Er erwähnte auch, dass der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski ihm nach dem Eklat im Weissen Haus «einen Brief» geschickt habe. Dabei handelte es sich wohl um die Stellungnahme Selenski, die dieser im Internet verbreitet hatte. Trump sagte nicht, ob er diese Quasi-Entschuldigung des Ukrainers akzeptiert hatte.
Stattdessen liess er sich feiern, von seinen Parteifreunden. Als die Rede gegen 23 Uhr (Lokalzeit) zu Ende war – es war die längste erste Rede eines neuen US-Präsidenten vor dem Kongress –, da klatschten die Republikaner noch einmal frenetisch. Die demokratische Seite des grossen Versammlungssaals im Kongress, die war zu diesem Zeitpunkt nur noch zur Hälfte besetzt. Kein der noch anwesenden linken Abgeordneten wollte klatschen. (bzbasel.ch)
Er hat einen Wirtschaftskrieg vom Zaun gebrochen, die Ukraine verarscht, zig- Mitarbeiter in der Verwaltung entlassen, wichtigen UN-Behörden den Rücken gekehrt Und USAID den Geldhahn zugemacht.
Das nennt der durchgeknallte Typ Erfolge?
Ich nenne das, MRGA Make Russa Great Again.
Im Moment meint er alles was er in seiner kurzen Amtsphase bereits initiiert hat, sei ‚Amerika first‘ und sei nur positiv für Amerika.
Ich warte schon auf den Augenblick, in welchem auch Herr Trump einsehen muss, dass soooo unabhängig von der Weltgemeinschaft wie er gerne wäre, er dann halt doch nicht ist.
Die Welt wird sich auf ihn einstellen können, er dagegen wird dann wie ein kleines Kind ‚täubelen‘ und seine Gefolgschaft mit!