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Attentat auf Charlie Kirk: Neue Hinweise auf Motiv des Täters

Attentat auf Charlie Kirk: Neue Hinweise auf Motiv des Täters

US-Ermittler gehen einem möglichen Motiv im Fall des getöteten rechten Aktivisten Charlie Kirk nach. Es könnte um seine Ansichten zu trans Menschen gegangen sein.
14.09.2025, 06:3114.09.2025, 06:31
Ein Artikel von
t-online

Die amerikanischen Ermittlungsbehörden prüfen offenbar, ob der Verdächtige Tyler Robinson den rechten Aktivisten Charlie Kirk getötet hat, weil er dessen Aussagen zur Geschlechteridentität als «hasserfüllt» empfand. Das berichteten sechs mit dem Fall vertraute Personen dem Nachrichtenportal Axios. Robinson soll mit seiner Mitbewohnerin, einer Transfrau, in einer Beziehung gewesen sein. Zuvor hatten auch die «New York Post» und Fox News über die Beziehung berichtet.

This photo released by the Utah Governor's Office on Friday, Sept. 12, 2025 shows Tyler Robinson. (Utah Governor's Office via AP)
Charlie Kirk Shot
Tyler Robinson ist der mutmassliche Mörder von Charlie Kirk.Bild: keystone

Nach Angaben der Axios-Quellen wollten die Ermittler Details zur Mitbewohnerin zunächst zurückhalten, da diese sehr kooperativ sei. Sie zeigte sich demnach «fassungslos» über die Tat. «Das ist passiert? Oh mein Gott, nein», sagte die Mitbewohnerin laut der Quelle. «Hier sind alle Nachrichten.»

In den Mitteilungen schrieb nach Angaben des Gouverneurs von Utah, Spencer Cox, ein Absender namens «Tyler», er habe das Gewehr nach der Tat in ein Handtuch gewickelt und nahe der Utah Valley University versteckt.

Cox: Robinson verriet Details über Attentat

Spencer Cox erklärte ausserdem, Robinson habe seiner Mitbewohnerin ausserdem mitgeteilt, dass die Waffe später wieder eingesammelt werden müsse. Zusammen mit der Tatwaffe fanden Ermittler Munition, in die verschiedene Botschaften eingraviert wurden.

Die Sprüche nehmen teilweise auf die Internet- und Gaming-Kultur Bezug. Einer las sich demnach «Hey Faschist! Fang», ein anderer «Wenn du das liest, bist du schwul, lmao». Das Kürzel kommt aus der Online-Sprache und heisst sinngemäss «Ich lache mich kaputt». Auch «Bella Ciao» habe auf einer Hülse gestanden, ein antifaschistisches italienisches Lied aus dem Zweiten Weltkrieg, das inzwischen auf der Plattform TikTok wiederbelebt wurde.

Der rechtskonservative Aktivist Kirk war überzeugter Christ und äusserte teils fundamentalistische Positionen. Er hatte sich wiederholt gegen Homosexuelle ausgesprochen. Transmenschen bezeichnete er als «krank». Er forderte Strafverfolgungen für Ärzte, die geschlechtsangleichende Operationen vornehmen.

In einem Podcast aus dem Jahr 2024 erklärte Kirk zudem, Homosexuelle und trans Menschen seien nicht Teil von «Gottes perfektem Gesetz». Er verwies dabei auf die Bibelstelle Levitikus 20:13: «Schläft einer mit einem Mann, wie man mit einer Frau schläft, dann haben sie eine Gräueltat begangen; beide werden mit dem Tod bestraft; ihr Blut soll auf sie kommen.» Er hatte aber auch gesagt, dass Homosexuelle in einer Regierung willkommen seien und dass Christen alle Menschen lieben sollte. (t-online/con)

Verwendete Quellen:

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103 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Kong
14.09.2025 09:31registriert Juli 2017
Welche persönliche Überzeugung ihn auch immer zum Mord getrieben hat, basiert auf einer tief verwurzelten US Kultur Probleme mit (Waffen-)Gewalt zu lösen.

Wir täten gut daran diese Art von Denken nicht zu übernehmen. Die Kommentarspalten zu verschiedenen Themen haben sich in den letzten Jahren „verschärft“. Besser fände ich wieder mehr Fakten und Logik vs. Meinung und Emotion. Mal so ein Wunsch ins Blaue… denn die Kommentatoren hier sind mein Hauptgrund Watson zu lesen, egal ob ich selber oder anderer Meinung bin.
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Magnum
14.09.2025 08:57registriert Februar 2015
Laut dem Guardian sollen die Aussagen zu den in die Patronenhülsen geritzten Botschaften und Buchstaben inzwischen wieder zurückgezogen worden sein.
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Yoldi
14.09.2025 11:28registriert Juni 2021
Ich denke, dass Tyler in der konservativen Familie täglich mit den Botschaften von MAGA konfrontiert war. Im Alltag hat er festgestellt, dass diese MAGA-Botschaften nicht der Realität entsprachen und Hass anheizen.

Er wollte etwas gegen den Faschismus unternehmen und hat sich mit dem Mord leider genau den Mitteln des Hasses bedient.

Wir werden das in der Zukunft vermutlich häufiger erleben.
Und nein, es werden keine links versifften Hippies abdrücken, sondern verunsicherte Menschen aus konservativen Familien.
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