Die amerikanischen Ermittlungsbehörden prüfen offenbar, ob der Verdächtige Tyler Robinson den rechten Aktivisten Charlie Kirk getötet hat, weil er dessen Aussagen zur Geschlechteridentität als «hasserfüllt» empfand. Das berichteten sechs mit dem Fall vertraute Personen dem Nachrichtenportal Axios. Robinson soll mit seiner Mitbewohnerin, einer Transfrau, in einer Beziehung gewesen sein. Zuvor hatten auch die «New York Post» und Fox News über die Beziehung berichtet.
Nach Angaben der Axios-Quellen wollten die Ermittler Details zur Mitbewohnerin zunächst zurückhalten, da diese sehr kooperativ sei. Sie zeigte sich demnach «fassungslos» über die Tat. «Das ist passiert? Oh mein Gott, nein», sagte die Mitbewohnerin laut der Quelle. «Hier sind alle Nachrichten.»
In den Mitteilungen schrieb nach Angaben des Gouverneurs von Utah, Spencer Cox, ein Absender namens «Tyler», er habe das Gewehr nach der Tat in ein Handtuch gewickelt und nahe der Utah Valley University versteckt.
Spencer Cox erklärte ausserdem, Robinson habe seiner Mitbewohnerin ausserdem mitgeteilt, dass die Waffe später wieder eingesammelt werden müsse. Zusammen mit der Tatwaffe fanden Ermittler Munition, in die verschiedene Botschaften eingraviert wurden.
Die Sprüche nehmen teilweise auf die Internet- und Gaming-Kultur Bezug. Einer las sich demnach «Hey Faschist! Fang», ein anderer «Wenn du das liest, bist du schwul, lmao». Das Kürzel kommt aus der Online-Sprache und heisst sinngemäss «Ich lache mich kaputt». Auch «Bella Ciao» habe auf einer Hülse gestanden, ein antifaschistisches italienisches Lied aus dem Zweiten Weltkrieg, das inzwischen auf der Plattform TikTok wiederbelebt wurde.
Der rechtskonservative Aktivist Kirk war überzeugter Christ und äusserte teils fundamentalistische Positionen. Er hatte sich wiederholt gegen Homosexuelle ausgesprochen. Transmenschen bezeichnete er als «krank». Er forderte Strafverfolgungen für Ärzte, die geschlechtsangleichende Operationen vornehmen.
In einem Podcast aus dem Jahr 2024 erklärte Kirk zudem, Homosexuelle und trans Menschen seien nicht Teil von «Gottes perfektem Gesetz». Er verwies dabei auf die Bibelstelle Levitikus 20:13: «Schläft einer mit einem Mann, wie man mit einer Frau schläft, dann haben sie eine Gräueltat begangen; beide werden mit dem Tod bestraft; ihr Blut soll auf sie kommen.» Er hatte aber auch gesagt, dass Homosexuelle in einer Regierung willkommen seien und dass Christen alle Menschen lieben sollte. (t-online/con)
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