Am 3. August musste Trump zur Verlesung seiner Anklageschrift in einem Gericht in Washington D.C. erscheinen. Er plädierte dabei in allen vier Anklagepunkten auf «nicht schuldig». Als nächster Verhandlungstermin steht bereits der 28. August fest, dann wahrscheinlich ohne Trump, dessen Anwesenheit nicht nötig sein wird.
Diese Anklage ist nach dem Verfahren bezüglich der Geheimdokumente bereits die zweite auf US-amerikanischer Bundesebene und die dritte insgesamt. Trump wurde in New York wegen falscher Buchführung und anderer finanzrechtlicher Strafbestände angeklagt. Verwirrt? Hier ein Überblick:
Der 6. Januar 2021 gilt als schwarzer Tag der US-Demokratie. Mehrere Trump-Anhänger stürmten an diesem Tag das Kapitol. Nach einer langwierigen Untersuchung durch Sonderermittler Jack Smith wird Trump und sechs weiteren Mitverschwörern nun der Prozess gemacht.
In der 45-seitigen Anklageschrift wurden dabei diese vier zentralen Anklagepunkte formuliert:
Nach der Verlesung der Anklageschrift geht es nun in die Verhandlung. Der nächste Termin ist der 28. August 2023.
Im Rahmen des Wahlkampfes für die Präsidentschaftswahl 2016 hat Trump über seinen Anwalt Michael Cohen der Pornodarstellerin Stormy Daniels 130'000 US-Dollar überweisen lassen. Die Zahlung diente dabei wahrscheinlich als Schweigegeld für Daniels, damit sie eine aussereheliche Affäre mit Trump vor der Öffentlichkeit geheim hielt. Trump beteuert jedoch bis heute, dass es eine solche Affäre nie gab.
Für die 130'000 Dollar kam die «Trump Organization» auf, jedoch wurde die Zahlung in den Büchern fälschlicherweise unter Anwaltskosten vermerkt. Im Rahmen derselben Ermittlung wurden bereits der ehemalige Anwalt Trumps Michael Cohen, der ehemalige Finanzchef der «Trump Organization» Allen Weisselberg und die «Trump Organization» als solche in mehreren Finanzverbrechen für schuldig erklärt und verurteilt.
Der letzte Angeklagte im «Hush-Money»-Finanzskandal ist Donald Trump. Er wird in ganzen 34 Strafbeständen angeklagt und plädiert in allen Punkten auf «nicht schuldig». Der Verhandlungsbeginn ist für den 25. März 2024 anberaumt.
Donald Trump wird vorgeworfen, er habe nach seiner Abwahl mehrere klassifizierte Geheimdokumente aus dem Weissen Haus weggebracht und bei sich in seiner Residenz in Florida illegal aufbewahrt. Trotz mehrerer Aufforderungen soll Trump die Dokumente nicht komplett retourniert haben, was schlussendlich das FBI auf den Plan rief. Bei einer Hausuntersuchung in Mar-a-Lago, Florida, wurden über 100 Dokumente sichergestellt.
Jetzt muss sich Trump in insgesamt 32 Fällen der vorsätzlichen Zurückhaltung von Informationen über die nationale Verteidigung im Rahmen des Spionagegesetzes, der Verschwörung zur Behinderung der Justiz sowie der Äusserung falscher Angaben und Zusicherungen vor Gericht verantworten.
Donald Trump plädiert auch in diesem Fall in allen Anklagepunkten auf «nicht schuldig». Der Prozessbeginn wurde nach mehreren Verschiebungen nun auf den 20. Mai 2024 angesetzt.
Neben den drei Strafverfahren muss sich Trump auch noch in zwei Zivilverfahren in New York vor Gericht verantworten:
Auf die drei bereits laufenden Strafverfahren könnten noch zwei weitere folgen.
Trotz oder vielleicht gerade aufgrund all dieser rechtlichen Schwierigkeiten will Trump 2024 wieder US-Präsident werden. Ob er dann noch ein freier Mann sein wird, steht in den Sternen.
Hoffentlich verhilft ihm diese Präsenz, dass er den Wahlkampf gänzlich vergessen kann und er sich für einmal nicht rauswinden kann und verurteilt wird.