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Gaza: Gespräche über Trump-Plan gehen weiter

Vehicle drive on the main road in Sharm el-Sheikh, Egypt, where Israeli and Hamas officials are set to hold indirect talks, Monday, Oct. 6, 2025. (AP Photo/Ahmed Hassan)
Egypt Mideast Wars Gaza
Blick auf Scharm el Scheich, wo seit Montag die Verhandlungen stattfinden.Bild: keystone

«Wir haben enorme Fortschritte gemacht» – Gespräche über Trump-Plan gehen weiter

07.10.2025, 06:3207.10.2025, 06:32

Zwei Jahre nach dem Massaker islamistischer Terroristen in Israel wächst die Hoffnung auf eine Waffenruhe im Gazastreifen. Nach Beginn der Gespräche im ägyptischen Scharm el Scheich zeigte sich US-Präsident Donald Trump zuversichtlich, dass sein Friedensplan bald umgesetzt werden könne. «Wir haben enorme Fortschritte gemacht», sagte der Republikaner in Washington. Arabische Medien berichteten, die erste Runde der Gespräche sei in der Nacht zu Dienstag in «positiver Atmosphäre» zu Ende gegangen.

Heute sollen die Gespräche, die noch mehrere Tage dauern könnten, fortgesetzt werden. Details über Inhalte wurden zunächst nicht bekannt.

Derweil setzte Israel arabischen Berichten zufolge seine Angriffe im Gazastreifen ungeachtet der Gespräche auch am Montag fort. Mindestens zehn Palästinenser seien dabei getötet worden, berichtete der Sender Al Dschasira. Nach der Teilzustimmung der islamistischen Hamas zu seinem Plan hatte Trump Israel am Freitag aufgefordert, sofort die Bombardierung des Gazastreifens einzustellen, damit die von der Hamas in dem Küstengebiet festgehaltenen Geiseln sicher und schnell befreit werden könnten.

Zwei Jahre Gaza-Krieg: Die wichtigsten Momente im Video

Video: watson/Emanuella Kälin, Lucas Zollinger

Freilassung der Geiseln im Fokus

Am Montag hatte sich eine Hamas-Delegation mit Vermittlern aus Katar und Ägypten getroffen. Auch Gespräche unter Beteiligung der USA mit Vertretern Israels waren geplant. Dabei sollte es zunächst um die Freilassung der verbliebenen 48 Geiseln im Gegenzug für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Entlassung Hunderter palästinensischer Häftlinge gehen. Nach israelischen Informationen sind von den 48 Geiseln nur noch 20 am Leben.

Der britische Sender BBC berichtete unter Berufung auf palästinensische und ägyptische Beamte, dass sich die Gespräche auf die «Schaffung der Voraussetzungen» für einen möglichen Austausch konzentrierten, bei dem alle israelischen Geiseln im Gegenzug für eine Reihe palästinensischer Gefangener freigelassen würden.

FILE - A demonstrator wave photos of freed Israeli hostage Eli Sharabi before and after his captivity blocks a highway during a protest demanding all hostages release from Hamas captivity, in Tel Aviv ...
Ein Mann demonstriert für die Freilassung der Geiseln – 20 von ihnen sollen noch am Leben sein.Bild: keystone

Ähnlich berichtetet der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News: Die Delegationen würden «die Vorbereitung der Rahmenbedingungen für die Freilassung von Häftlingen und Gefangenen im Einklang mit dem US-Plan diskutieren». Ägyptische und katarische Vermittler arbeiteten demnach mit beiden Seiten zusammen, um einen Mechanismus für den Austausch zu schaffen. Weiter hiess es, es herrsche eine Stimmung der «kompletten Geheimhaltung» zu den Details der Verhandlungen.

Weitere Fragen, darunter die Entwaffnung der Hamas und ein israelischer Truppenrückzug aus dem Küstenstreifen, sind noch umstritten. Israel hatte bereits Zustimmung zu dem Plan signalisiert, die Hamas stimmte in Teilen zu.

Trump: «Alle wollen, dass es passiert»

Trump begründete seinen Optimismus auf eine bevorstehende Einigung damit, dass alle diesen Deal abschliessen wollten. Es gebe kein Land, das sich dagegen stelle. «Alle wollen, dass es passiert - sogar, denke ich, die Hamas», sagte Trump. Er habe mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gesprochen, der sich stark für eine Einigung einsetze und bei der Hamas ebenso hohes Ansehen geniesse wie Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien, führte Trump aus. Auch aus dem Iran habe es ein «sehr starkes Signal» gegeben.

President Donald Trump speaks to reporters before signing an executive order in the Oval Office at the White House, Monday, Oct. 6, 2025, in Washington. (AP Photo/Jacquelyn Martin)
APTOPIX Trump
Will ein schnelles Ende der Verhandlungen: US-Präsident Donald Trump.Bild: keystone

Trump drückt bei den Verhandlungen seit einigen Tagen aufs Tempo. Auch Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu betonte, sein Land und die USA seien entschlossen, die Verhandlungen auf wenige Tage zu beschränken.

Zum zweiten Jahrestag des Massakers islamistischer Terroristen lobte auch UN-Generalsekretär António Guterres Trumps Plan. Der jüngste Vorschlag des US-Präsidenten biete eine Chance, die genutzt werden müsse, um diesen Konflikt zu beenden. «Nach zwei Jahren Trauma müssen wir uns für die Hoffnung entscheiden. Jetzt.» Er rief die Konfliktparteien auf, den Gaza-Krieg zu beenden. «Beendet jetzt die Feindseligkeiten in Gaza, Israel und der Region», forderte er in New York.

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14 Kommentare
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bcZcity
07.10.2025 06:42registriert November 2016
Trump die Friedenstaube aus den Epstein Files, die gerade Krieg gegen das eigene Land und die Demokratie führt und gerne mit Diktatoren ins Bett geht.

Fehlt nur die rote Nase, dann wäre der Clown perfekt.
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N. Y. P.
07.10.2025 07:01registriert August 2018
Als würde ein Schriftsteller ein Buch zu Ende schreiben und dann auf dem Buchdeckel Donald Trump schreiben.

Nein, nein, die Situation im Nahen Osten ist für das stabile Genie schlicht zu komplex, um es nur **im Ansatz** zu verstehen. Weder hat er mitgewirkt an den 20 Punkten, noch weiss Trump wo sich der Nahe Osten befindet. Desweitern würde ich den Plan als Waffenruheplan bezeichnen.

Bitte gebt dem Donald ja nie den Friedensnobelpreis. Jemand der sein eigenes Land zerstört, kann nicht in Frage kommen.
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