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Biden mit Warnung an China: US-Militär würde für die Philippinen kämpfen

epa10939614 US President Joe Biden (L) hosts a State Dinner for Australian Prime Minister Anthony Albanese (R) at the White House in Washington, DC, USA, 25 October 2023. Albanese is in Washington mee ...
Biden war in Australien auf Staatsbesuch und bestärkte die Verbündeten der USA.Bild: keystone

Biden richtet Warnung an China: US-Militär würde für die Philippinen kämpfen

Die USA sind bereit, für die Philippinen zu kämpfen, warnt Präsident Biden angesichts der jüngsten Spannungen im Südchinesischen Meer.
26.10.2023, 11:1626.10.2023, 11:16
Anna-Lena Janzen / t-online
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Ein Artikel von
t-online

Die Spannungen mit China in der Asien-Pazifik-Region nehmen weiter zu. Erst Anfang dieser Woche hatte es einen erneuten Vorfall zwischen chinesischen und philippinischen Schiffen nahe eines territorial umstrittenen Atolls im Südchinesischen Meer gegeben. Beide Länder beschuldigen einander, die Hoheitsrechte des jeweils anderen zu missachten.

Auch deshalb nutzte US-Präsident Joe Biden einen Besuch des australischen Premierministers Anthony Albanese im Weissen Haus am Mittwoch, um erneut die Stellung der USA zu seinen Verbündeten im Asien-Pazifik-Raum zu verdeutlichen.

Biden schickte eine unmissverständliche Warnung an China. Das US-Militär sei bereit, im Namen der Philippinen zu kämpfen. «Das Verteidigungsabkommen der Vereinigten Staaten mit den Philippinen ist eisern», so Biden. «Jeder Angriff auf philippinische Flugzeuge, Schiffe oder Streitkräfte wird sich auf unseren gegenseitigen Verteidigungsvertrag mit den Philippinen berufen», sagte er während der gemeinsamen Pressekonferenz mit Albanese.

Ringen um Macht im Südchinesischen Meer

Im Südchinesischen Meer hatten zwei Zusammenstösse zwischen philippinischen und chinesischen Schiffen für Aufregung gesorgt. Die Vorfälle ereigneten sich in der umstrittenen Region um die Spratly-Inseln während eines Nachschub-Einsatzes für philippinische Soldaten auf einem absichtlich auf Grund gelaufenen Kriegsschiff im Atoll «Second Thomas Shoal». Sowohl China als auch die Philippinen werfen einander Fehlverhalten vor.

Derzeit setzt Manila noch auf Diplomatie. Nach dem Vorfall wurde Pekings Botschafter einbestellt. Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern haben sich seit geraumer Zeit jedoch deutlich verschlechtert. Dass die Philippinen unter Staatspräsident Ferdinand Marcos Junior sich zunehmend den USA zuwenden, ist China bei seinem Ringen um Macht in der Region ein Dorn im Auge.

Der Verteidigungspakt zwischen den USA und den Philippinen von 1951 besagt, dass die beiden Länder sich gemeinsam «gegen bewaffnete Angriffe von aussen verteidigen» werden. Zudem hatten die Philippinen im April 2023 ein erweitertes Verteidigungsabkommen mit den USA geschlossen und vier neue Orte für mögliche US-Militärbasen ausgewiesen, die alle nahe an dem Südchinesischen Meer liegen.

China beansprucht praktisch das gesamte Südchinesische Meer für sich. Auch Brunei, Indonesien, Malaysia, die Philippinen und Vietnam erheben Anspruch auf Teile des Seegebiets, das für die Anrainerstaaten strategisch und wirtschaftlich enorm wichtig ist. Der internationale Schiedsgerichtshof in Den Haag hatte 2016 einige der chinesischen Ansprüche auf das Südchinesische Meer für unrechtmässig erklärt. China erkennt das Urteil nicht an.

Sorge um «Aukus»-Pakt

Auch Australien gilt angesichts der Spannungen in der Region als wichtiger Verbündeter der USA. Bei dem Treffen zwischen Biden und Albanese wurde daher auch über die sicherheitspolitische Allianz «Aukus» gesprochen. Schon 2021 hatten die USA mit Grossbritannien und Australien das neue Sicherheitsbündnis bekannt gegeben. Australien soll damit unter anderem der Erwerb von nuklearbetriebenen U-Booten ermöglicht werden, um die Sicherheit und militärische Abschreckung im Indopazifik zu stärken. Der U-Boot-Deal muss allerdings noch durch den Kongress genehmigt werden. Ein Unterfangen, das angesichts der Turbulenzen im US-Repräsentantenhaus und der anstehenden Wahlen derzeit schwierig werden dürfte.

Biden bekräftigte jedoch bei dem Treffen mit Albanese, dass die Genehmigung des Deals durch das Parlament nur eine Frage der Zeit sei. Er sei «zuversichtlich, dass wir das Geld für AUKUS bekommen werden, weil es überwiegend in unserem Interesse ist».

Biden bezeichnete die Beziehungen zu Australien als «stark» und «noch stärker», während Albanese sagte, die Allianz beruhe auf «dem Glauben an Freiheit und Demokratie, dem Glauben an Chancen und der Entschlossenheit, eine wohlhabende und friedlichere Welt aufzubauen».

Biden hatte in der Vergangenheit im Allgemeinen eine versöhnliche Haltung gegenüber China eingenommen, sich allerdings auch nicht davor gescheut, die Grenzen der USA deutlich aufzuzeigen. Auch bei der Pressekonferenz am Mittwoch betonte Biden, dass sein Land zwar «Konkurrenz, aber keinen Konflikt» mit China suche.

Verwendete Quellen:

  • guardian.com: "Aukus will ‘get done’ despite jitters in Congress, Biden tells Albanese at White House meeting" (englisch)
  • afr.com: "'We’re a Pacific nation': Biden’s pledge to Australia on China" (englisch, kostenpflichtig)
  • Mit Material der Nachrichtenagentur afp
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Welcome to China – das denkt das Internet über China
Wenn schon ein Solarkraftwerk, warum dann nicht auch gleich in Form von Pandas?
quelle: reddit
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Liebe Schweden. Auch wir haben die Schnauze voll. Aber einen besseren Ansatz
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71 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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N. Y. P.
26.10.2023 12:23registriert August 2018
Die Spannungen mit China in der Asien-Pazifik-Region nehmen weiter zu.

Genau DESHALB bin ich froh, haben wir die Amerikaner, die China zeigen, wo dä Bartli dä Moscht holt.

Team USA 🇺🇸 / 🍔

Mir geht das USA Bashing von unseren Gnomen ein wenig auf den Geist. Wären die Amis nicht in der Region, würden die Chinesen machen, was sie gerade wollen.
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uicked
26.10.2023 12:40registriert Oktober 2017
Gäbe es so viele Konflikte wenn die Mehrheit entscheiden dürfte und nicht nur Wenige die gierig sind?
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