In den US-Gefängnissen herrscht Giftmangel. Und dies hat Folgen: Diverse Gefängnisverwaltungen haben zurzeit zu wenig geeignete Medikamente zur Verfügung, um Todesstrafen zu vollstrecken.
Grund dafür ist ein Exportstopp der tödlichen Medikamente seitens der EU und diverser Pharma-Unternehmen. Seither sehen sich einige US-Bundesstaaten dazu gezwungen, neue Methoden zu finden, um ihre Todeskandidaten umzubringen. Dabei werden nicht selten ungetestete und alternative Mittel eingesetzt. Oft mit üblen Folgen für die Häftlinge.
So wurde zum Beispiel beim Häftling Joseph Wood im Jahr 2014 in Arizona das ungetestete Betäubungsmittel Midazolam verwendet. Zwei Stunden soll Woods Todeskampf gedauert haben. Hunderte Male habe er nach Luft geschnappt und dabei Geräusche von sich gegeben, berichteten Augenzeugen.
Nun hat der Bundesstaat Arizona eine neue Idee, wie der Gift-Engpass in den Gefängnissen umgangen werden könnte. Die Todeskandidaten sollen mit ihren Anwälten den Giftcocktail selber mitbringen.
Dies geht aus dem Protokoll für die Durchführungen von Hinrichtungen hervor, welches kürzlich angepasst wurde. Dabei wird eine einzige Bedingung gestellt: Die Medikamente müssen von einem «zertifizierten und lizenzierten Apotheker, einem Hersteller oder einem anderen Zulieferer erworben werden».
Diverse Juristen zeigten sich ob der neuen Idee entsetzt und kritisierten die Behörden in Arizona scharf. Wahrscheinlich, dass sich das Konzept des selbst mitgebrachten Giftcocktails nicht durchsetzen wird.
Viele fordern, dass die Giftspritze nun ganz abgeschafft wird. Erschiessungskommandos und der elektrische Stuhl sollen sie ersetzen und stehen bereits in diversen Parlamenten zur Abstimmung. Auch von Gaskammern war bereits ernsthaft die Rede. (cma)