International
USA

Syrien: USA wollen anscheinend Panzer auf die Ölfeldern schicken

Kurswechsel? USA wollen anscheinend Panzer zu syrischen Ölfeldern schicken

25.10.2019, 05:4325.10.2019, 08:18
Mehr «International»

Die USA wollen Erdölfelder im Nordosten Syriens mit «zusätzlichen militärischen Mitteln» vor der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) schützen. Dies erklärte ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums am Donnerstag (Ortszeit).

Demnach wollen die USA ihre Position in der Region «in Koordination» mit den kurdisch dominierten Syrischen Demokratischen Kräften (SDF) verstärken. Damit solle verhindert werden, dass die Erdölfelder wieder in die Hände des IS oder «anderer destabilisierender Akteure» fielen.

A member of the US Army's 1st Armoured Battalion of the 9th Regiment, 1st Division from Fort Hood in Texas walks near Abrams battle tanks after arriving at the Pabrade railway station some 50 km  ...
Die Abrams-Panzer sollen die Ölfelder vor dem IS schützen. (Archivbild)Bild: AP

Nähere Angaben machte der Pentagon-Vertreter zunächst nicht. Das US-Magazin «Newsweek» berichtete am Donnerstag unter Berufung auf einen Pentagon-Vertreter, das Weisse Haus müsse den Plänen noch zustimmen.

Ein Abzug, der keiner ist

Das Verteidigungsministerium wolle bis zu 30 Abrams-Panzer und zusätzliche Soldaten zum Schutz der Ölfelder nach Ostsyrien schicken. Ziel sei es, den IS, die syrische Regierung, den Iran und mit ihm verbündete Milizen von den Ölfeldern fernzuhalten.

Der US-Sender Fox News berichtete, die zusätzlichen Kräfte würden aus einer Einheit kommen, die bereits im Nahen Osten stationiert sei. Wie viele Soldaten die USA genau verlegen wollen, ist nicht bekannt.

Sicher ist: 30 Panzer brauchen eine gewissen Infrastruktur vor Ort, sie müssen bewacht, betankt und gepflegt werden. US-Medien schätzen die Zahl der benötigten Soldaten auf über 1000 – mehr also, als die unlängst aus Nordsyrien abgezogenen Truppen. Dem Abzug, der die türkische Militäroffensive gegen die Kurdenmiliz YPG in der Region erst ermöglichte.

Nur temporäre Lösung

Der Uno-Sonderbeauftragte für Syrien sieht zudem die türkisch-syrischen Patrouillen in der nordsyrischen Grenzregion nur als temporäre Lösung. Die gemeinsamen Patrouillen sollten «vorübergehend sein», sagte Geir Pedersen am Donnerstag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA in Genf. Darüber gebe es «keine Meinungsverschiedenheiten».

Er hoffe, dass der von Russland und der Türkei ausgehandelte Waffenstillstand halten werde, sagte Pedersen. «Das ist das Wichtigste», betonte er. (sda/afp/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Türkei startet Offensive gegen Kurden in Syrien
1 / 20
Türkei startet Offensive gegen Kurden in Syrien
Von der Türkei unterstützte syrische Milizionäre auf ihrem Weg nach Tal Abyad, Syrien.
quelle: ap / lefteris pitarakis
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Dieser Syrer rappt über Krieg, Diktatur und Tyrannei
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
43 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Linus Luchs
25.10.2019 05:59registriert Juli 2014
Die klassische US-Aussenpolitik: Das Öl retten, die Menschen (Kurden) opfern.
41016
Melden
Zum Kommentar
avatar
Töfflifahrer
25.10.2019 06:28registriert August 2015
Wie kommt das bei den Kurden wohl an, Das Öl muss geschützt werden aber unsere ex-Verbündeten können wir ruhig krepieren lassen.
Das ist ne gute Lehrstunde für alle Verbündeten der USA.
Gut möglich, dass einige Kurden dem IS nun gerne helfen einigen Amis den erneuten Aufenthalt nicht als zu langweilig auszugestalten.
21414
Melden
Zum Kommentar
avatar
Franz v.A.
25.10.2019 07:02registriert August 2019
*Die Abrams-Tanker*

Das nennt sich Abrams- Tank, oder meinetwegen Abrams Panzer, aber mit einem Tanker hat das gar nichts zu tun :)
1418
Melden
Zum Kommentar
43
Keine Rettung: Aussenmauern ausgebrannter Hälfte der Börse eingestürzt

Von einer auf die andere Sekunde stürzen Mauern der ausgebrannten Hälfte der historischen Börse in Kopenhagen in sich zusammen. Dabei hatte die Feuerwehr noch kurz zuvor Hoffnung, dass die letzten Überreste der beschädigten Seite des bekannten Bauwerks in der dänischen Hauptstadt gerettet werden können. Doch am Donnerstag stürzte die Fassade um, wie ein Feuerwehrsprecher bestätigte. Sie war das letzte Überbleibsel, das den am Dienstag ausgebrochenen Brand auf der Seite überstanden hatte.

Zur Story