Meryl Streep begeisterte den Saal, als sie in ihrer Dankesrede an den Golden Globes gegen Trump wetterte, ohne auch nur ein Mal seinen Namen zu nennen. Sie sprach davon, wie er sich über einen behinderten Reporter lustig gemacht habe. «Wenn die Mächtigen ihre Position dazu benutzen, um andere zu tyrannisieren, so verlieren wir alle», so das bekannteste Zitat aus ihrer Rede. Viele grosse Zeitungen nahmen es in ihre Berichterstattung auf.
Opinion: Meryl Streep did the right thing at the Golden Globes https://t.co/0E0cNE9cct pic.twitter.com/gSXcAzwAzV
— Los Angeles Times (@latimes) 10. Januar 2017
Währenddessen wehrte sich Trump auf Twitter gegen die Vorwürfe von Streep. Er habe sich nie über einen behinderten Reporter lustig gemacht. Er habe sich damals lediglich über eine Story von ihm aufgeregt.
Der besagte Reporter heisst Serge F. Kovaleski und arbeitet bei der «New York Times». 2009 gewann er zusammen mit anderen Reportern der Zeitung den Pulitzer-Preis für die Aufdeckung eines Prostitutions-Skandals um den damaligen Gouverneur von New York. Hier ist Kovaleski in einem Interview zu sehen:
Und so hat Trump ihn imitiert:
Alleinstehend scheint das Video ganz klar zu zeigen, dass Trump die Behinderung von Kovaleski nachahmt (der Reporter hat eine Beeinträchtigung am Arm). Doch während seines Wahlkampfes hat sich der gewählte US-Präsident über so manche Personen in gleicher Manier lustig gemacht.
Andererseits leitet er seine Einlage mit den Worten «You gotta see this guy» ein. Viele glauben, er beziehe sich damit explizit auf die Behinderung. Die beiden politischen Lager diskutieren nun auf Social Media, ob Trump tatsächlich die Behinderung des Reporters imitiert oder nur eine gestikulierende Bewegung gemacht hat.
@Trump4Catholics @adstiles @realDonaldTrump @Deanna311 @AlexJohnBerge That's correct. He was mimicking someone who doesn't know what to say
— Alex Borelli (@Aosc2) 20. Oktober 2016
(leo/em)