Einer wochenlangen, schwindelerregenden Klettertour der Digitalwährung Bitcoin ist nun eine noch rasantere Talfahrt gefolgt: Binnen einer Woche hat der Bitcoin rund ein Drittel seines Wertes verloren. Am Donnerstag fiel er auf den tiefsten Stand seit Anfang Dezember.
Furcht vor einer stärkeren Regulierung der Digitalwährung durch Chinas Führung lasse Anleger die Flucht ergreifen, hiess es aus dem Handel.
Inzwischen sind alle Gewinne einer seit Dezember bis ins neue Jahr hinein anhaltenden Rally wieder verloren. Noch vor einer Woche hatte der Bitcoin nach Berechnungen der Nachrichtenagentur Bloomberg ein Rekordhoch von über 1161 Dollar erreicht. Am Donnerstag fiel die Digitalwährung demnach aber bis unter 753 Dollar.
Die Betreiber der Online-Handelsplattform BTCC bekamen nach eigenen Angaben am Mittwoch Besuch von Vertretern der chinesischen Notenbank und weiteren Behörden. Das teilte das Unternehmen auf seiner Internetseite mit. Es sei mit weiteren Treffen diese Woche zu rechnen.
BTCC versucht, Panik entgegenzuwirken: Man arbeite aktiv mit den Behörden zusammen. «Unterdessen bitten wir unsere Kunden eindringlich, Medienberichte rational und behutsam zu bewerten, die über das Treffen und die Gespräche spekulieren.»
Der Bitcoin ist eine digitale Währung, die im Internet entstanden ist. Sie ist seit 2009 im Umlauf. Bitcoins werden in komplizierten Rechen-Prozessen auf den Computern der Nutzer erzeugt. Das Bitcoin-System nutzt für Transaktionen die sogenannte Blockchain-Technologie und gewährt damit Anonymität. Dabei handelt es sich um eine verschlüsselte Datenbank, in der alle Transaktionen gespeichert werden.
Auch die jüngste Klettertour des Bitcoin war laut Händlern massgeblich von chinesischen Behörden ausgelöst worden. Chinas Führung hatte zuletzt Kapitalverkehrskontrollen verschärft, um die Talfahrt der Landeswährung Yuan abzubremsen. Chinesische Anleger können derartige Kontrollen umgehen, indem sie auf die staatlich bislang nicht kontrollierte Digitalwährung ausweichen. Jetzt aber dürfte auch der Bitcoin ins Visier der Behörden geraten. (whr/sda/dpa)