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USA wollen weltweiten Importstopp für Öl aus dem Iran

USA wollen weltweiten Importstopp für Öl aus dem Iran

26.06.2018, 22:1826.06.2018, 22:36
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Die USA wollen nach ihrem Austritt aus dem Atomabkommen mit dem Iran dem Land mit einem Total-Embargo beim Öl die wichtigste Einnahmequelle nehmen. Es sei richtig, dass die USA mit Hilfe eines strikten Sanktionsregimes Ölimporte anderer Länder aus dem Iran auf Null reduzieren wollen, sagte ein ranghoher Beamter des US-Aussenministeriums am Dienstag in Washington.

Ziel sei der 4. November. «Wir werden in etwa einer Woche mit unseren Partnern im Nahen Osten in Kontakt treten, im sicherzustellen, dass das weltweite Ölangebot nicht betroffen sein wird», betonte er.

«Der Iran ist ein anderes Land, seit wir ausgestiegen sind», sagte Trump
Donald Trump

Die USA seien sich im klaren, dass dies bei den US-Verbündeten nicht nur auf Zustimmung stossen werde, besonders bei Öl-Importeuren. «Der Grund, warum sie es dennoch machen werden, ist ihre Beziehung zu uns», betonte er. Grundsätzlich seien alle Länder betroffen, es stünden Gespräche unter anderem mit China, Indien und der Türkei bevor.

Mögliche Krise für den Iran

Sollte es den USA gelingen, die iranischen Öl-Exporte massiv zu beschränken, würde das Land in eine schwere Krise gestürzt. Rund 70 bis 80 Prozent aller Exporterlöse des Iran stammen aus dem Erdölsektor.

US-Präsident Donald Trump hatte im Mai den einseitigen Rückzug seines Landes aus dem Atomabkommen mit dem Iran angekündigt und im Rahmen des Abkommens ausgesetzte Wirtschaftssanktionen gegen die Islamische Republik wieder eingesetzt. Trump hatte in den vergangenen Tagen von ersten Erfolgen der Politik gesprochen, die der Beamte des Aussenministeriums als «Strategie des maximalen ökonomischen Drucks» bezeichnete.

Am Abkommen festhalten

Die anderen Unterzeichner des Atomabkommens, die übrigen Uno-Vetomächte Frankreich, Grossbritannien, China und Russland sowie Deutschland, wollen an der Vereinbarung festhalten und sich nicht dem Druck der USA beugen, die wirtschaftlichen Verbindungen zum Iran zu kappen.

Das Atomabkommen soll durch Auflagen für den iranischen Atombereich verhindern, dass der Iran Atomwaffen entwickelt. Nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA in Wien hat sich der Iran stets an die Abmachung gehalten.

«Der Iran ist ein anderes Land, seit wir ausgestiegen sind», sagte Trump. Teheran habe sein aggressives Verhalten in der Region bereits geändert. Nach Überzeugung des Aussenministeriums bekommt die Regierung in Teheran auch den Druck aus der eigenen Bevölkerung über die wirtschaftliche Situation zu spüren. Die Menschen im Iran seien es leid, ständig die Folgen der Politik elitärer Kleriker ausbaden zu müssen. (wst/sda/dpa)

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14 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Beat Galli
26.06.2018 22:43registriert Januar 2018
Dies sind also jetzt die westlichen Werte die wir alle Vertreten.
Primärziel Iran in die Kriese zu stürtzen.
80mio Menschen in die Kriese zu stürtzen?
Es dient sicher dem Frieden wenn die westliche Welt 80mio Iraner ans an die Grenzen der Existenz bringt.
Die Iranische Regierung ist nicht gut. Aber wenn du das Volk ausbluten lässt, wie sollen sie sich den wehren. Die einzige Nation im Nahen Osten welche eine Akademische Schicht besitzt, welche nur vorhanden ist, wenn es die Mittel hat dazu.

Stopt endlich die Amerikaner. Die Welt geht noch früh genug vor die Hunde.
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capture
26.06.2018 23:08registriert Juni 2014
Die Wirtschaft bricht zusammen, Leute stürzen in Arbeitslosigkeit und Armut, Extremisten empfangen sie mit offnen Armen, USA Hass und Terror.

Die Geschichte wiederholt sich und sie lernens einfach nie.
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