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Physik-Genie Stephen Hawking ist gestorben

Professor Stephen Hawking arrives on the blue carpet for the UK premiere of The Theory Of Everything at the Odeon in Leicester Square, central London, Tuesday, Dec. 9, 2014. (Photo by Joel Ryan/Invisi ...
Hawking war seit Jahrzehnten an den Rollstuhl gefesselt. Bild: Joel Ryan/Invision/AP/Invision

Er war der Herr der Schwarzen Löcher: Physik-Star Stephen Hawking ist tot

Er begeisterte mit seinen Erkenntnissen zu Schwarzen Löchern Millionen. Nun ist das Physik-Genie 76-jährig gestorben. Sein bewegendes Leben. 
14.03.2018, 04:5514.03.2018, 10:28
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Ein Popstar der Wissenschaft ist nicht mehr: Der britischer Wissenschaftler Stephen Hawking ist tot. Er wurde 76 Jahre alt.

Er sorgte als theoretischer Physiker und Astrophysiker für Furore – etwa mit seinen Erkenntnissen zu Schwarzen Löchern. Mit seinem Bestseller «Eine kurze Geschichte der Zeit» hat er es geschafft, einem Millionenpublikum die Mysterien des Universums zu erläutern.

«Ich möchte das Universum ganz und gar verstehen.»
Stephen Hawking

«Wir sind tief betrübt, dass unser geliebter Vater heute gestorben ist», liessen seine Kinder Lucy, Robert und Tim verlauten. «Wir werden ihn für immer vermissen.» Er sei ein grossartiger Wissenschaftler und ein aussergewöhnlicher Mann gewesen, dessen Arbeit und Vermächtnis viele Jahre weiterleben werden.

Seine Krankheit

Hawking litt an der unheilbaren Muskel- und Nervenkrankheit ALS (Amyotrophe Lateralsklerose). Bereits seit Jahrzehnten war er fast völlig bewegungsunfähig, er sass im Rollstuhl. Schon seit langem konnte er sich nur noch mühsam mit Hilfe eines Computers verständigen. Zuletzt nahmen seine Kräfte immer mehr ab.

12 Bilder aus dem Leben von Stephen Hawking

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12 Bilder aus dem Leben von Stephen Hawking
Audienz bei Papst Franziskus am 28. November 2016.
quelle: ap/l'osservatore romano / osservatore romano press office
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Er gehört zu den grössten Wissenschaftlern aller Zeiten. Die Fachwelt schätzte Hawking wegen seiner Theorien zum Ursprung des Kosmos und zu Schwarzen Löchern. «Ich möchte das Universum ganz und gar verstehen», sagte er einmal. «Ich möchte wissen, warum es so ist, wie es ist, und warum es überhaupt existiert.» Sein 1988 erschienenes Buch «Eine kurze Geschichte der Zeit» machte ihn auch bei Laien populär.

Der Herr der Schwarzen Löcher

Trotz Gesundheitsproblemen lief das Gehirn des Genies stets auf Hochtouren. Neue Theorien entwickelte Hawking zu Schwarzen Löchern und dem Urknall: Die monströsen Schwarzen Löcher im All sind demnach keine Endstationen. Zwar saugen sie durch ihre enorme Schwerkraft alles ein, was ihnen zu nahe kommt, und lassen nicht einmal das Licht entkommen.

Hawking konnte aber in der Theorie zeigen, dass Schwarze Löcher langsam verdampfen – eine Folge der Quantenphysik. Das Verdampfen dauert extrem lange. Die dabei entstehende Hawking-Strahlung liess sich daher bisher nirgends nachweisen.

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Hawking mit seiner Tochter. Bild: EPA/EPA

Bereits als Doktorand hatte Hawking 1965 zusammen mit dem Briten Roger Penrose zudem einen wichtigen mathematischen Beleg für die Urknalltheorie geliefert. Die Idee vom Urknall war damals noch umstritten, unter anderem weil in dieser mathematischen «Singularität» die Naturgesetze nicht mehr gelten und so eine Art Schöpfungsakt notwendig zu werden schien.

Hawking bei den Simpsons

Er beschäftigte sich mit Albert Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie und konnte zeigen, dass sie einen Anfang des Universums voraussagte – «ein Ergebnis, das die Kirche interessiert zur Kenntnis nahm», wie Hawking in seiner Autobiografie «Meine kurze Geschichte» (Rowohlt, 2013) schrieb. Später zeigte er jedoch, dass der Anfang des Universums nicht zwangsläufig in einer Singularität gelegen haben muss.

Die Warnung vor Robotern

Ausserdem versuchte Hawking über Jahrzehnte, die Relativitätstheorie mit der Quantenphysik zu vereinen und auf diese Weise eine Art «Weltformel» zu finden – in der Sprache der Physiker eine «Grosse Vereinheitlichte Theorie», die alle Bereiche des Universums beschreiben kann, vom Mikro- bis zum Makrokosmos. Er war eine Art Popstar der Wissenschaft und schreckte nicht davor zurück, zu populären Ideen wie Zeitreisen und Ausserirdischen Stellung zu nehmen.

epa06602137 (FILE) - British theoratical physicist and cosmologist, Professor Stephen Hawking speaks to the press during the unveiling of his scientific formula for how England can win the 2014 World  ...
Bild: EPA/EPA

In seinen letzten Jahren trat Hawking immer wieder als Mahner auf. Intelligente Roboter, Klimaerwärmung, Atomkrieg und durch Gentechnik hergestellte Viren könnten die Erde gefährden, warnte er. Seine Botschaft: Die Menschheit müsse sich Ausweichmöglichkeiten im All schaffen, falls es zu einer hausgemachten Katastrophe kommen sollte. Gemeinsam mit dem russischen Milliardär Jurij Milner plante er, eine Armee nur etwa briefmarkengrosser Raumschiffe auf eine 20-jährige Reise zum Sternsystem Alpha Centauri zu schicken. Hawking war überzeugt: «Früher oder später müssen wir zu den Sternen schauen.»

Seine Frauen

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Hawking mit seiner Frau Elaine.Bild: EPA/DPA

Hawking, der am 8. Januar 1942 in Oxford geboren wurde, erkrankte bereits als Physikstudent an ALS – Ärzte sagten ihm nur noch wenige Jahre voraus. Seit 1968 war Hawking auf den Rollstuhl angewiesen. Doch die Krankheit schritt bei ihm sehr langsam voran und konnte seinen Aufstieg in der Wissenschaft nicht aufhalten: 1979 wurde er Professor für Mathematik in Cambridge, über 30 Jahre lang hatte er dort den renommierten Lucasischen Lehrstuhl für Mathematik inne – und stand damit in der Nachfolge von Isaac Newton.

Das Privatleben kam trotz seiner Karriere nicht zu kurz. Hawking war zweimal verheiratet und hatte drei Kinder. 30 Jahre lang war er mit seiner Jugendliebe verheiratet, doch die Ehe scheiterte – später bezeichnete sie ihn als einen «Haustyrannen». 1995 heiratete Hawking seine Pflegerin, die Verbindung dauerte elf Jahre.

 (sda/afp)

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44 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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BoJack
14.03.2018 05:19registriert Juni 2015
Gefesstelt an den Rollstuhl, doch sein Geist war stets frei und entfesselt, und er wird wohl für immer einer der Grössten aller Zeiten sein. Gute Reise ins Universum!
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HabbyHab
14.03.2018 05:37registriert Oktober 2014
Nur die größten Nerds sterben am pi-Tag. Hoffe, er war zufrieden mit dem, was er erreichen konnte.
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LarsBoom
14.03.2018 05:34registriert November 2016
Ruhe in Frieden Stephen.
Mit deiner Literatur hast du mich zum Staunen gebracht und mit deinen Simpsons auftritten zum Lachen.
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