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Opioid-Krise bringt USA unerwartet mehr Spenderorgane

In den USA werden mehr Organe gespendet – aber der Hintergrund ist traurig

17.05.2018, 04:5617.05.2018, 06:37
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Die Menge der verfügbaren Spenderorgane in den USA ist unerwartet gestiegen. Der traurige Hintergrund: die verheerende Opioid-Epidemie. Die Zahl der Drogentoten, die mindestens ein Organ spendeten, hat sich von 59 (2000) auf 1029 (2016) erhöht.

Fast 14 Prozent sämtlicher Organspenden gehen mittlerweile darauf zurück. Forscher der University of Utah in Brigham untersuchten, wie sicher die Organe von Drogentoten für die 110'000 Menschen sind, die in den USA dafür auf der Warteliste stehen. Die Experten geben nun zumindest für Lungen und Herzen grünes Licht.

ARCHIV - Die Box mit dem Spenderherz wird im Operationssaal des Kinderspitals Zuerich aus der Kuehtruhe genommen, aufgenommen am Dezember 2011 in Zuerich. Es ist in der Schweiz die zweite Herztranspla ...
Die Box mit dem Spenderherz wird im Operationssaal des Kinderspitals Zürich aus der Kühltruhe genommen. (Archivbild) Bild: KEYSTONE

Sie sichteten die Transplantationsakten von 2360 Patienten aus 17 Jahren und fanden heraus: Spender-Herzen und -Lungen von Drogentoten funktionierten ein Jahr nach der Transplantation genauso gut wie diejenigen von Menschen, die an einem Schlaganfall, Hirnblutungen oder Schusswunden gestorben waren. Das Team um Mandeep Mehra berichtet darüber im «New England Journal of Medicine».

«Wir waren überrascht zu sehen, dass fast die gesamte Erhöhung der Transplantationsaktivität in den USA der vergangenen fünf Jahren auf die Drogen-Krise zurückgeht», berichtet der Arzt. (sda/dpa)

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3 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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DailyGuy
17.05.2018 08:42registriert Dezember 2015
Kleine Frage: Werden Organe vor dem Transport total vom Blut des Spenders "befreit"? Oder wie geht das? Die Drogen sind ja vermeintlich im Blut, also wären das Herz und die Lungen ja auch betroffen? Oder ist dies nicht der Fall? Es interessiert mich echt und möchte auch was dazulernen.
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