International
Wladimir Putin

Trump und der KGB – Putin-Biografin erneuert Vorwürfe

Krystyna Kurczab-Redlich. Photo: PAP/Lech Muszyński
Laut Krystyna Kurczab-Redlich sind Trumps Verbindungen nach Russland offensichtlich.Bild: X/PAP/Lech Muszyński

«Warum wird das ignoriert?»: Putin-Biografin erneuert «Krasnow»-Vorwürfe gegen Trump

Eine polnische Journalistin und Biografin von Wladimir Putin hat erneut suggeriert, dass es zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Geheimdienst KGB eine engere Verbindung gibt, als bekannt ist.
06.03.2025, 05:0206.03.2025, 09:45
Mehr «International»

Krystyna Kurczab-Redlich ist eine polnische Journalistin und Autorin. 2022, im Jahr, in dem der Ukraine-Krieg begann, hat sie eine Biografie über Russlands Machthaber Wladimir Putin veröffentlicht. Nun hat die 70-Jährige eine brisante These zu Donald Trump erneuert, wie der öffentlich-rechtliche polnische Rundfunk PolskieRadio berichtet: Der US-Präsident soll langjährige Verbindungen zum russischen Geheimdienst KGB haben – und womöglich gar als russischer Agent oder Kontaktmann gearbeitet haben.

In einer Fernsehsendung sagte Kurczab-Redlich:

«Ich verstehe einfach nicht, warum es ignoriert wird, wenn der ehemalige Chef des kasachischen KGB-Büros öffentlich sagt, dass Donald Trump seit 1987 in ihren Archiven als ‹Asset› gelistet wurde.»

Kurczab-Redlich wies in der Sendung erneut darauf hin, dass Trumps Verhalten und Vorgehen mit den Wünschen von Wladimir Putin übereinstimme. So zum Beispiel die Einstellung der Militärhilfe an die Ukraine, die Trump kürzlich anordnete. In die gleiche Richtung gehe der Plan, US-Sanktionen gegen Russland aufzuheben.

Es sei bekannt, dass Trump seit den 80er-Jahren «enge und anhaltende Beziehungen» nach Russland habe. Für Kurczab-Redlich ist deshalb alles andere als ausgeschlossen, dass der US-Präsident ein «von Russland beeinflusster Agent» sein könnte.

Mehrere Medien hatten kürzlich über die Äusserung von Alnur Mussajew, dem ehemaligen KGB-Offizier, berichtet, der behauptet, Trump sei 1987 vom russischen Geheimdienst angeworben und unter dem Decknamen «Krasnow» geführt worden. Mussajew hatte erstmals 2018 öffentlich darüber gesprochen. In den vergangenen Jahren behaupteten auch weitere Autoren und Ex-Agenten, dass Trump Verbindungen zum KGB hat oder zumindest, dass er von diesem ins Visier genommen wurde.

Das Weisse Haus weist die Berichte als «absurd» zurück. Trump selbst hatte in der Vergangenheit bestätigt, dass er Verbindungen nach Russland hat, allerdings seien diese stets und ausschliesslich geschäftlicher Natur gewesen. Stichhaltige Beweise, die Trump tatsächlich Verbindungen zum KGB nachweisen, gibt es bisher nicht.

Für Putin-Biografin Kurczab-Redlich ist hingegen klar, dass an der Behauptung etwas dran ist. Sie hat derweil auch zum Eklat zwischen Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weissen Haus eine klare Position. «Leute, die viel intelligenter sind als ich, wie der ehemalige US-Botschafter in Moskau, sind ebenfalls der Meinung, dass das geplant war. Das war kein Zufall», so Kurczab-Redlich. Auch der mutmassliche neue Kanzler Deutschlands, Friedrich Merz, äusserte diese Sichtweise.

putin biografie Kurczab-Redlich
Kurczab-Redlich hat eine Biografie über Wladimir Putin geschrieben.Bild: imago

Kurczab-Redlich empfand zudem die Kommentare der Amerikaner zu Selenskyjs Kleidung als «deplatziert». Winston Churchill habe schliesslich während des Zweiten Weltkriegs auch nicht auf «formelle Kleidung» gepocht. (con)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Anschläge auf Gegner von Putin und der russischen Elite
1 / 14
Anschläge auf Gegner von Putin und der russischen Elite
Der russische Despot Wladimir Putin lässt politische Gegner und kritische Journalistinnen nicht nur mundtot machen, sondern umbringen. Diese Bildstrecke ruft einige der schlimmsten Fälle in Erinnerung...
quelle: ap/pool sputnik kremlin / alexei druzhinin
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Shitstorms an Town Halls – Jetzt werden die Republikaner von wütenden Wählern konfrontiert
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
75 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Bob Loblaw
06.03.2025 06:04registriert September 2020
Falls sich diese Behauptung jemals als 100% wahr entpuppt, kann man wirklich sagen, dass sooo viel von Trumps Verhalten plötzlich Sinn macht. Wie ein fehlendes Puzzleteil, das plötzlich das Gesamtbild vervollständigt.
2826
Melden
Zum Kommentar
avatar
Antaios
06.03.2025 05:55registriert Mai 2022
Es ist offenbar, dass Trump Russland zuarbeitet. Was mich verwundert ist, wie amerikanische Dienste und Institutionen wie die Maus vor der Schlange reagieren. Nämlich gar nicht. Die Amis sind offensichtlich stramm Hierarchie gläubig.
2386
Melden
Zum Kommentar
avatar
Eiche
06.03.2025 06:18registriert März 2023
Ähnliche Anschuldigungen waren bisher an schwachen Beweisen gescheitert. Bis dahin bleibt es in den Augen vieler eine Verschwörungstheorie.

Was man hingegen mit eigenen Augen beobachten kann: D. Trump verhält sich wie jemand, der abwechselnd erpresst und bestochen wird.
2236
Melden
Zum Kommentar
75
    Das sind die besten Bilder von Trumps Militärparade
    Am Samstag hat in Washington D.C. eine grosse Militärparade stattgefunden. Wir zeigen dir hier die besten Bilder des Umzugs.

    Das Rückgrat einer jeden Parade sind natürlich die im Gleichschritt marschierenden Truppen. Von denen gab es nicht wenige: Über 6000 Soldaten waren am Défilé beteiligt.

    Zur Story