Der Iran blickt auf turbulente Tage zurück: Bei Unruhen wurden bisher 18 Demonstranten getötet, zwischen 1000 und 1800 Menschen wurden festgenommen.
Verlässliche Informationen drangen jedoch nur wenige aus dem Land, die Berichterstattung im Ausland beschränkte sich teilweise nur auf undeutliche Twitter-Videos. Umso wichtiger war die Arbeit jener Journalisten, die sich tatsächlich vor Ort wagten.
Eine davon ist Natalie Amiri. Die ARD-Korrespondentin berichtete während Tagen aus der Islamischen Republik und war auch im «10vor10» zu sehen.
Sofort wurde denn auch hitzig über die Fernsehjournalistin debattiert. Allerdings nicht wegen des Inhalts ihrer Beiträge, sondern wegen ihres Outfits. Denn Amiri trug stets ein Kopftuch – und dies stiess offenbar vielen Fernsehzuschauern sauer auf.
Im Iran gebe es eine Schleierpflicht, klärte die ARD-Korrespondentin die kritisch nachfragenden Zuschauer auf, daran halte sie sich natürlich.
Heute Morgen hatte Amiri nun einen Auftritt beim ARD Morgenmagazin und sie zeigte sich «entsetzt» über die Vorwürfe, die sie sich Anhören musste.
Viele hätten vorgeschlagen, dass man besser einen Mann einsetzen würde im Iran, so Amiri – und wird dann klar und deutlich:
ARD-Korrespondentin @NatalieAmiri berichtet aus dem #Iran, wo sie ein Kopftuch tragen muss. Daran gab es zuletzt Kritik. "Es hat mich verärgert, dass die Menschen nicht sehen: Da steht jemand, der riskiert viel und spricht über die Proteste. Und wir reden alle über das Kopftuch." pic.twitter.com/QHalM7MHW7
— ARD Morgenmagazin (@ardmoma) 8. Januar 2018
(cma)