Alle Bilder aus «Toy». Bild: youtube/eurovision song contest
Eigentlich meinte es ein deutscher Journalist doch so gut mit der israelischen Sängerin ... Leider hat er nicht mit Stefanie Sargnagel gerechnet.
In der zweiten Maiwoche wird in Lissabon gesungen. Oder sowas Ähnliches. In der zweiten Maiwoche? Sind es bis da nicht noch ziemlich genau zwei laaaange Monate? Sind es. Aber nicht mehr seit vergangenem Samstag. Da wurde nämlich dieser Song – zwei Tage vor der offiziellen Veröffentlichung – geleakt, und seither wetten alle wie verrückt auf Netta und machen das Warten enorm kurzweilig und turbulent.
Netta ist 25 und singt am Eurovision Song Contest für Israel. «Toy» macht Lust zum Tanzen und ist eine aufgekratzte Mischung aus Rap und mediterranem «Gangnam Style», aber auch die gewaltigen Stimmdemonstrationen, die es am ESC braucht, fehlen nicht.
Vor allem aber ist «Toy» der mit Abstand vitalste Beitrag zur Metoo-Debatte. Als solchen haben ihn die Macher (die für ungefähr alle israelischen ESC-Beiträge der letzten Jahre verantwortlich sind) nämlich konzipiert. Mit Opferkult hat Nettas Empowerment-Hymne aber nichts zu tun, sie erinnert vielmehr an eine rotzigere Einfrau-Fassung des alten Spice-Girls-Hit «Wannabe».
Bild: youtube/eurovision song contest
«Wonderwoman don't you ever forget, you're divine and he's about to regret.»
Aus «Toy»
Kaum war «Toy» da, ging auch schon ein Streit los, in den sich so prominente Stimmen wie die österreichische Facebookerin und Künstlerin Stefanie Sargnagel mischten. Der deutsche ESC-Fachmann Jan Feddersen versuchte nämlich, in der «taz» irgendwie konstruktiv darauf hinzuweisen, dass Netta Barzilai kein Hungerhaken ist. Ein Unterfangen, bei dem er natürlich nur verlieren konnte. Er schrieb:
«Barzilai
sieht nicht aus wie eine Frau, die sich an einem weiblichen
Schönheitsideal aus der Schule Heide Klums orientiert. Die junge Frau
sieht aus wie eine warmherzige und absolut selbstbewusste Mischung aus
Tracy Turnblad (die göttliche Hauptrolle in John Waters' «Hairspray» aus dem Jahre 1988), Alison Moyet in einer cool-entgrenzten Variante
und Beth Ditto. Sie ist eine junge, alle Stylesheets mit dünnkörprigen
Vorschriften ignorierende Israelin, die mit größter
Selbstverständlichkeit auf der Bühne ihre Frau steht.»
Bild: youtube/eurovision song contest
Unsere Lieblingswienerin Stefanie Sargnagel meldete sich unter ihrem bürgerlichen Namen Sprengnagel auf Facebook sofort («blad» ist übrigens österreichisch für dick):

bild: via facebook/stefanie Sprengnagel
Sie schlug vor jeden Journalisten, der sowas schreibt, umgehend in einer nationalen Tageszeitung einer Figurenanalyse zu unterziehen. Was sie dann mit Jan Feddersen auch umgehend machte:

bild: via facebook/stefanie sprengnagel
Hier noch alle Details im Detail

bild: via facebook/stefanie sprengnagel

bild: via facebook/stefanie sprengnagel
Was gibt es da noch zu sagen? Genial frech. Wie Nettas ESC-Nummer.
(sme)
«Hip Hop bringt uns sprachlich weiter»
Video: watson/Leo Helfenberger, Emily Engkent
Conchitas Sieg ist schon 4 Jahre her, aber immer noch spektakulär
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Senkrechtstart – Conchitas Jahr nach ihrem ESC-Sieg
quelle: scanpix denmark / nikolai linares
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