Im nächsten März soll die Live-Adaption des Disney-Klassikers «Schneewittchen und die sieben Zwerge» in die Kinos kommen. Doch schon jetzt wird der Film heftig kritisiert – bevor überhaupt der erste Trailer veröffentlicht wurde. Dafür gibt es mehrere Gründe:
Wie bei vielen anderen Klassikern versucht Disney, die Geschichten im Nachhinein diverser zu machen. Schneewittchen wird darum von der Halb-Kolumbianerin Rachel Zegler gespielt.
Für viele Fans des Originals ist dies eine Enttäuschung. Denn Schneewittchen wird im weltbekannten Märchen der Grimm-Brüder ganz klar als besonders hellhäutig beschrieben:
Die Disney-Prinzessin wurde sogar nach ihrer Hautfarbe benannt: «Schneewittchen» oder im Englischen: «Snow White».
Disney wird dabei vor allem kritisiert, weil viele nicht glauben, dass sich das Medienunternehmen wirklich dafür interessiert, einen diverseren Cast zu haben, sondern einfach einem Trend folgt. Kritiker und Kritikerinnen schreiben in den verschiedensten Debatten zu Rassismus:
Doch mit einem braunen Schneewittchen gibt sich Disney noch nicht zufrieden. Denn die sieben Zwerge werden in der Verfilmung nicht von kleinwüchsigen Menschen dargestellt. Dies unter anderem, weil sich Peter Dinklage dazu geäussert hat. Der Schauspieler ist für die kleinwüchsige Figur Tyrion Lannister in «Game of Thrones» bekannt und findet die Zwergen-Darstellung im Märchen «verdammt rückständig».
Darum hat sich Disney laut Bild entschieden, anstatt sieben Zwergen sieben «magische Wesen» an die Seite von Schneewittchen zu stellen. Sie werden unter anderem verkörpert von People of Color, einem Kleinwüchsigen und einer Frau.
Dies sorgte bereits vor einigen Wochen für grosse Aufregung. «Disney, wieso schreibst du nicht eine neue Geschichte, anstatt Klassiker zu verhunzen?», fragt ein User auf Instagram. Andere Kritiker bemängeln, dass dies endlich eine Chance gewesen wäre, bereits diverse Figuren divers zu gestalten. So seien kleinwüchsige Menschen extrem unterrepräsentiert in Hollywood.
Was ist Schneewittchen neben einem Märchen? Genau! Eine Liebesgeschichte. Doch nein, nein, nein, nicht im Jahr 2023! So erzählt die Geschichte nicht, dass Schneewittchen vergiftet und von ihrem Prinzen gerettet wird. Denn der Prinz soll gar nicht erst vorkommen oder zumindest nicht als potenzieller Liebhaber.
Aber nicht nur der Liebes-Aspekt wird bei der Neuverfilmung fehlen. Auch viele weitere Plots werden abgeändert oder weggestrichen. So soll sich die Geschichte darum drehen, dass Schneewittchen eine «starke Frau ist, die ihre wahre Bestimmung als Anführerin findet, wie es ihr ihr Vater beigebracht hat», so Rachel Zegler in einem Interview.
Apropos Rachel Zegler: Das grösste Problem, das der Film zu haben scheint, ist die Schauspielerin selbst. In den letzten Wochen gingen mehrere Interviews mit Zegler viral, in denen sie sich extrem unbeliebt macht. Auf die Frage, was der moderne Twist an der Geschichte sein wird, antwortete sie: «Es ist nicht mehr 1937. Wir haben definitiv keine Geschichte geschrieben, in der Schneewittchen von ihrer grossen Liebe träumt.» Zudem meinte sie, dass das Original eine Liebesstory sei, in dem der Prinz den Hauptcharakter «stalkt».
Dabei werden nicht nur ihre Worte kritisiert, sondern auch die Art, wie sie sich ausdrückt: «Die Arroganz, die man haben muss, um so abschätzig über eine Geschichte zu reden, die auf der ganzen Welt geliebt wird», schreibt etwa ein Kritiker zum Video und ein anderer meint: «Wieso spielt sie Schneewittchen, wenn sie die Story so sehr hasst?»
Unbedingt Unrecht hat Rachel Zegler mit ihrer Behauptung jedoch nicht. Auch wenn der Prinz kein Stalker ist, sehen viele Märchenforscherinnen und -forscher den Kuss am Ende des Films als übergriffig. So sagt unter anderem die japanische Professorin für historische Soziologie und Geschlechtertheorie an der Osaka University, Kazue Muta, dazu:
Auf den Punkt gebracht.
Ähnliche Kategorie wie "Gebärende Person" anstatt Mutter (Nein, kein Scherz. Es gibt wirklich Leute, welche ernsthaft darauf bestehen).
Wir sind wirklich am verblöden.
Und die Rechte lacht sich vor den anstehenden Wahlen ins Fäustchen ab der Gratis Wahl-Werbung.