Der Hype um Xherdan Shaqiris Rückkehr zum FC Basel kennt kaum Grenzen. Tausende Fans empfingen den Fussballstar diese Woche beim St. Jakob-Park, Hunderte verfolgten sein erstes Training mit den neuen Teamkollegen. Es ist ein Heimkommen. Ein Heimkommen zum Club, bei bei dem er einer ohnehin schon von Erfolgen gespickten Karriere nun die Krone aufsetzen will. Und es ist ein Heimkommen ins Fricktal.
Hier, genauer: in Rheinfelden, hätte er es sich jetzt nach intensiven Trainingseinheiten eigentlich gemütlich machen, ein paar Bahnen im gut fünf auf elf Meter grossen Pool ziehen und sich bei einem Film im hauseigenen Kino entspannen können. Hätte.
Denn Shaqiris moderne Villa, die im Rheinfelder Nobelviertel auf einer 1000-Quadratmeter-Parzelle hätte entstehen sollen, existiert noch nicht. Auf dem Grundstück am Birkenweg, das Shaqiri vor Längerem gekauft hat, steht immer noch ein altes Haus.
Stattdessen ist der 125-fache Nati-Spieler wieder bei seinen Eltern in Kaiseraugst eingezogen. Das plauderte er an der Pressekonferenz anlässlich seiner Rückkehr nach Basel aus und verriet, dass an der Wand in seinem Zimmer immer noch sein altes FCB-Trikot hänge. Schon in seiner früheren Zeit bei Basel hat Shaqiri zwei Wohnungen in Kaiseraugst für seine Familie gekauft.
Zurück zum geplanten Neubau in Rheinfelden: Auf Shaqiris Baugesuch gingen im Herbst 2021 bei der Stadt vier Einwendungen ein. Die Anwohnenden kritisierten vor allem den Schattenwurf des Hauses, zu wenig eingeplante Grünfläche und zu viel Beton. Daraufhin liess Shaqiris Villenplaner Korrekturen am Bauprojekt vornehmen. Im Sommer 2022 lag dann die Baubewilligung der Stadt vor.
Zwei Anwohner zeigten sich allerdings zäh und legten wiederum Beschwerde ein. Das Departement für Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) wies diese im Mai 2023 – in den Hauptpunkten – ab. Daraufhin grätschte das Verwaltungsgericht dazwischen und entzog Shaqiri im Januar 2024 die Baubewilligung. Dieser hat den Entscheid daraufhin ans Bundesgericht weitergezogen.
Doch warum hält das Verwaltungsgericht den geplanten 2,8-Millionen-Bau eigentlich für unzulässig? Es sind baurechtliche Gründe, die einigermassen kompliziert sind. Vereinfacht gesagt, geht es um die Frage, ob und wie ein Attikageschoss bezüglich Geschossfläche einzurechnen ist – und ob Shaqiris Villa entsprechend die zulässige Ausnützung und Geschossfläche einhält.
Gemäss Rheinfeldens Stadtschreiber Roger Erdin ist das Baubewilligungsverfahren noch immer beim obersten Schweizer Gericht hängig. Wann das Bundesgericht über die Shaqiri-Villa entscheiden wird und ob überhaupt angedacht ist, dass der Fussballer dereinst selber dort lebt, ist nicht klar.
Mit seiner derzeitigen Wohnsituation scheint er indes durchaus zufrieden. Bei seiner Vorstellung jedenfalls witzelte er: «Ich fühle mich in meinem Kinderzimmer sehr wohl. Ich hoffe, es klingeln nicht so viele, damit ich in Ruhe trainieren kann.» (aargauerzeitung.ch)
Aber wenn man es im Leben zu nichts schafft und der "Ex-Jugo" schafft fast alles, da kann schon Missgunst aufkommen. 😂