Herzlichen Glückwunsch, es ist Januar und du hast wieder einmal die Möglichkeit, dein Leben umzukrempeln! Wenn du selbst nicht kreativ genug warst, dir eigene Vorsätze für 2024 zu überlegen, schaffen Kampagnen wie der Dry January oder der Veganuary Abhilfe. Spring einfach auf den Trend-Zug auf und verzichte im Januar auf Alkohol oder tierische Produkte.
Oder, wenn du eine Frau bist, kannst du auch beim Januhairy mitmachen: Hier geht es darum, dich einen Monat lang nicht zu rasieren und deine Körperbehaarung spriessen zu lassen – ähnlich also zum Movember, in dem sich Männer einen Schnauzer wachsen lassen. Nur dass Gesichts- und Körperbehaarung bei Männern akzeptiert ist und bei Frauen eher weniger.
Wenn sich eine Frau nicht an den Beinen oder unter den Achseln rasiert, wird sie oft schräg angeschaut. Das heutige Schönheitsideal ist eindeutig: Frauen müssen rasiert sein. Der Januhairy will zeigen, dass Körperbehaarung ganz normal ist und nichts, wofür man sich schämen muss.
Besonders auf TikTok schliessen sich Frauen dieser Bewegung an und feiern ihre Achsel- und Beinhaare:
@itsaimeeinghigher I really loved being apart of sharing this message for JANUHAIRY! 😍✨ #januhairy #hairy #hairybody #womenempowerment ♬ original sound - itsaimeeinghigher
Viele Userinnen und User finden den Mut der behaarten Frauen bewundernswert. Ein User kommentiert: «Es geht die Männer überhaupt nichts an, ob Frauen Haare haben oder nicht.» Männer, die dagegen sind, würden eben schöne Frauen wie sie verpassen.
Es gibt aber auch einige, die von der Sache nichts halten – und dies auch offen zum Ausdruck bringen. «Zu viel für mich» oder «schlimmster Albtraum» liest man unter den Videos. Kritisiert wird auch eine Art Doppelmoral, da sich viele Frauen am 1. Februar, wenn der Januhairy vorbei ist, dann eben doch wieder rasieren.
Der Instagram-Account @januhairy hat die Bewegung vor rund sechs Jahren ins Rollen gebracht. Dahinter steckt die Britin Laura Jackson, die sich in einem älteren Post zu ihren persönlichen Erfahrungen zum Thema Körperbehaarung äusserte. Sie habe ihre Körperhaare ursprünglich nur wegen einer Schauspielaufführung wachsen lassen – doch nach ein paar Wochen der Eingewöhnung habe sie Gefallen daran gefunden. Einige Leute in ihrem Umfeld hätten es nicht verstanden, wodurch ihr klar wurde, dass es noch viel mehr braucht, bis sich alle so akzeptieren, wie sie sind. So entstand die Idee des Januhairys.
Sie schreibt ausserdem, dass der haarige Januar sicherlich eine Herausforderung für viele Frauen ist – eine positive Herausforderung. Es soll keine «wütende Kampagne» gegen Menschen sein, die Körperbehaarung als unnormal ansehen, sondern eher ein Projekt, das helfen soll, die eigenen Ansichten über sich selbst und über andere besser zu verstehen.
Ich hole schon mal Popcorn...
Heutzutage stellen sich diesbezüglich ganz andere Herausforderungen und Fragen.
Welche Kultur identifiziert sich über das Achselhaar?
Darf man sich als hellhäutige Kaukasierin z.B. auch Achsel-Rastas wachsen lassen?
Färben mit Henna wenn man nicht aus Indien stammt, oder mit Neonfarben ausserhalb Londons?
Darf man das alles einfach so? 🤷🏼