Ein harmloser Kiss-Cam-Moment wird binnen kurzer Zeit zum viralen Drama: Beim Coldplay-Konzert in Boston zoomt die Kamera auf zwei Konzertbesucher – Andy Byron, CEO der Firma Astronomer, und seine HR-Chefin Kristin Cabot. Doch statt sich zu küssen, ducken sich die beiden sichtbar erschrocken weg. Coldplay-Frontmann Chris Martin reagiert live auf der Bühne: «Oh, schaut euch diese beiden an. Entweder sie haben eine Affäre – oder sie sind wirklich sehr schüchtern.»
Wenige Stunden später identifiziert das Netz das mysteriöse Duo – und prompt wird ihre Beziehung öffentlich. Die Szene verbreitet sich rasant und sorgt nun sogar für Nachahmer: In mehreren Stadien in den USA spielen Menschen den peinlichen Moment nach.
Und Chris Martin kündet seit dem Vorfall die Kiss-Cam an den Konzerten nun ausführlich an:
Im Video seht ihr, wie Chris Martin auf die Szene reagiert – und wie das Internet daraus einen Trend macht.
Ohne sie wäre es gar nicht so weit gekommen: Grace Springer aus New Jersey filmte den intimen Moment zwischen Byron und Cabot auf der Kiss-Cam des Konzerts. Sie lud das Video später auf TikTok hoch. Ohne zu wissen, dass sie gerade eine Affäre zwischen zwei hochrangigen Führungskräften eines Milliardenunternehmens aufgedeckt hatte.
«Ich dachte nur, ich hätte eine interessante Reaktion auf die Kiss-Cam eingefangen», erklärte Springer gegenüber der «US Sun». Das Video ging schnell viral und hat mittlerweile über 100 Millionen Aufrufe gesammelt.
(din/les)
Und ich finde die Parodien ziemlich witzig.
Aber dennoch: Sie haben keine Straftat begangen. Diese grosse öffentliche Reaktion gleicht einer Art Lynchjustiz. Ich bin irgendwie Überrascht wie wenig das hinterfragt wird.
Man kann sich über Ehebruch und Affären innerhalb einer Firma aufregen wie man will aber der wirkliche Skandal ist, dass jemand gegen seinen Willen und ohne eine Straftat begangen zu haben öffentlich an den Pranger gestellt wird.
Bei den laxen US-Datenschutzgesetzen dürfte das kein Nachspiel haben, es sind aber genau solche Situationen, die uns zu denken geben sollten, wenn man über Kamera oder AI-Überwachung zur Erhöhung der "Sicherheit" spricht.