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@baroni bei uns würde so ein taco vermutlich 23.50 kosten. ob er dann auch noch schmeckt ist etwas anderes
Es ist wieder so weit. Marktanalysten, Trendforscher, Pressesprecher von Lebensmittel-Multis und Food-Blogger aller Couleur – sie alle orakeln, welche Trends unser Essverhalten im neuen Jahr revolutionieren werden. Heuer? Nun, Glokalisierung lautet etwa ein aktuelles Buzzword – die Harmonisierung des Verhältnisses von global importierten und lokal produzierten Lebensmitteln. Oder auch die Veganisierung von althergebrachten Rezepten soll dank der einer immer breiteren Palette an erhältlichen Fleischersatzprodukten weiterhin im Trend sein. So weit, so einleuchtend.
Und daneben gibt es aber auch die Food-Trends, die man sich EiGeNtLiCh wünschen würde. «Verdammt, ein paar ordentliche Dim-Sum-Restis – das wärs!» Nun, immerhin: Einiges aus meinen Wunschlisten der letzten paar Jahre findet man inzwischen (zumindest hier in Zürich): Ramen-Bars gibt's immer mehr, Vietnamesen sowieso und ich weiss, wo ich japanisches Streetfood bekomme und einen anständigen Masala Dosa auch.
Trotzdem gilt in der Schweiz: Food-Trends entstehen kaum hierzulande. Stattdessen werden sie von andernorts übernommen, und die hiesige Klientel nimmt's dankend an. Das Angebot wird nicht durch Bedarf bestimmt, sondern umgekehrt. Was wäre aber, wenn Food-Trends aus Nachfrage entstünden? Welche Food-Trends wünschten wir uns wirklich? Ich habe mal in der Redaktion herumgefragt. Und dann wollen wir von euch, liebe Userschaft, wissen: Welche Food-Trends wünscht ihr euch?
Schon klar, inzwischen gibt's hierzulande ein paar wenige Foodtrucks, die Tacos verkaufen. Aber da ist noch Luft nach oben – vor allem, was die Spätnachts-Verfügbarkeit betrifft. Ich hab's an dieser Stelle bereits mehrfach erwähnt: Leute, es gibt nichts Schöneres, als irgendwo in Südkalifornien in den frühen Morgenstunden aus einem Club zu torkeln und auf der gegenüberliegenden Strassenseite die verheissungsvolle Silhouette eines Taco Truck zu erblicken. Denn: Street Tacos vom Taco Truck sind das beste Late Night Food der Welt. Nicht zu schwer, immer frisch zubereitet, ordentlich pikant und mit Zitrus-Frische. Mmh.
Und tagsüber dann bitte:
Habt ihr euch mal gefragt, wie es die Franzosen schaffen, das viele rote Fleisch und all die gesättigten Fette im fromage und in der foie de canard zu konsumieren, danach noch üppige Desserts zu verdrücken, dabei alles mit Wein runterzuspülen und trotzdem stets schlank und hübsch zu bleiben und kein erhöhtes Herzinfarktrisiko aufzuweisen? Eine Vermutung lautet: Man nimmt sich Zeit beim Essen. Selbst im noch so stressigen Arbeitstag macht man eine richtige Mittagspause – Betonung auf Pause. Man geht zusammen ins Restaurant, bestellt la formule mit zwei oder drei Gängen, trinkt etwas Wein, schwätzt viel und – ganz wichtig – lacht viel. Die Schweizer sind vielleicht fleissige Arbeitsbienchen. Doch wir wären nicht minder effizient, wenn wir uns richtig erholsame Mittagspausen gönnen würden.
Dass sich die Auswahl an Home-Delivery-Essen in den letzten Jahren derart erweitert hat, ist zu begrüssen. Dass sich die Qualität verbessert hat, auch. Was sich ebenfalls in Sachen Auswahl und Qualität verbessert hat: Convenience Food und Fertiggerichte. Auch hier: Gut so. Bloss hat dies alles mitunter zur Folge, dass zuhause weniger gekocht wird.
Leute, lernt die Zubereitung eurer Lieblingsgerichte und kocht sie zuhause selbst! Nichts Kompliziertes, sondern 10-Minuten-Rezepte, die frisch und fein sind. Hey, selbst Instant-Ramen lassen sich mittels ein paar Kniffe in ein feines Menu verwandeln. Und immer ein Salätchen oder sonstige Rohkost als Beilage. Selber kochen ist gut fürs Gemüt, ist gut für die Linie, die Gesundheit, das Selbstwertgefühl und fürs Portemonnaie.
Und wenn wir gleich dabei sind:
Wenn wir schon beim Thema selbst kochen sind: Tut euch den Gefallen und setzt bei der Alltagskost auf mediterrane Geschmacksprofile. Olivenöl, Zitrone, Knoblauch, Chili, Prezzemolo und Co. statt Butterzwiebelrahmgeschnetzeltes. Es lohnt sich. So was von.