Die Explosion in der Chemiefabrik Rohner in Pratteln vom Dienstag hat nachgewirkt: Ein stinkender Stoff trat am Mittwoch beim Aufräumen aus einem Leck aus. Der Gestank breitete sich bis über den Rhein nach Grenzach (D) aus, wo die Behörden Fenster schliessen liessen.
Der Gestank begann am Nachmittag bei Entsorgungsarbeiten, wie der Baselbieter Krisenstab am späten Abend mitteilte. Er stamme von der Substanz Ethaniol, die als riechbarer Markierungsstoff anderen Substanzen beigemischt werde – so wird auch das Koch-Gas zu Hause riechbar gemacht. Gefahr habe jedoch keine bestanden.
Der Gestank war aber so unangenehm, dass der Krisenstab die betroffene Bevölkerung aufforderte, die Fenster geschlossen zu halten. Der Wind trug das Ethaniol dann nordwärts über den Rhein nach Deutschland, wo es auch in Grenzach-Wyhlen unangenehm auffiel, wie Gemeinde und Polizei in der Nacht auf Donnerstag mitteilten.
Gemäss deren Informationen war das olfaktorische Problem – ein «Gasgeruch mit knoblauchartiger Note» – bei der Chemiefirma zunächst beim Belüften eines beschädigten Fasses aufgetreten. Danach aber habe man eine «Leckage» einer Produktionsanlage gefunden und abgedichtet. Anschliessendes Lüften des Gebäudes habe zunächst den Gestank verschlimmert, doch gegen Morgen habe sich dieser verzogen.
Die Geruchsbelästigung war selbst in Grenzach – die südbadische Gemeinde stand in Kontakt mit dem Baselbieter Krisenstab – derart intensiv, dass die Feuerwehr eigene Luftmessungen unternahm. Auch diese zeigten keine Gesundheitsgefährdung. Betroffenen empfahl man, Fenster und Türen zu schliessen und Lüftungen auszuschalten.
Am Dienstagmorgen war es bei der Rohner AG zu einer Explosion mit anschliessendem Brand gekommen. Zwei Angestellte wurden dabei verletzt; am Produktionsgebäude entstand grosser Sachschaden. Die Ursache wird noch untersucht. In der Folge war schon damals von unangenehmem Geruch wegen eines Markierstoffes die Rede gewesen. (whr/sda)