Ein Siedlungswart im Berner Tiefenauquartier dürfte am Mittwochmittag nicht schlecht gestaunt haben: In einem dreistöckigen Mehrfamilienhaus unweit des Bahnhofs Tiefenau im Norden Berns entdeckte er im Estrich zwei Granaten aus dem 2. Weltkrieg.
Die Granaten aus dem Jahre 1938 stammten aus deutschen Beständen und befanden sich in Holzkisten. Wer diese dort deponiert hatte, wisse man nicht, sagt Daniel Reist, Mediensprecher der Armee, auf Anfrage. Man müsse allerdings davon ausgehen, dass diese ein Sammler dorthin gebracht habe.
Nach dem skurrilen Fund kontaktierte der Siedlungswart umgehend die Berner Kantonspolizei. Diese liess die Strasse grossräumig absperren und das Haus evakuieren und bat die Armee um Hilfe. Mitsamt eines Spezialfahrzeugs für den Transport des explosiven Materials traf diese am Nachmittag vor Ort ein.
Anhand von Röntgenaufnahmen könne bei einer der beiden Granaten mit Sicherheit gesagt werden, dass sie sich noch im Originalzustand befand – also noch Sprengstoff enthielt. Bei der zweiten habe dies nicht weiter abgeklärt werden können, so Armeesprecher Reist.
Funde von Kriegsmaterial aus dem 2. Weltkrieg sind laut Reist sehr selten. Sonst würden diese vor allem auf Schiessplätzen oder seltener auf Baustellen und in der Landwirtschaft entdeckt. Er selber könne sich an keinen ähnlichen Fall erinnern.
Die Granaten wurden am Mittwochabend noch nach Thun gebracht und dort kontrolliert gesprengt. (blu)