Schweiz
Bern

Berner Chirurg verrechnete in einem Jahr 400'000 Franken zu viel – das hat Folgen

Berner Chirurg verrechnete in einem Jahr 400'000 Franken zu viel – das hat Folgen

30.11.2018, 12:0730.11.2018, 13:19
Mehr «Schweiz»

Ein Arzt für orthopädische Chirurgie aus dem Kanton Bern muss 31 Krankenkassen rund 400'000 Franken für das Jahr 2014 zurückzahlen. Das Bundesgericht hat bestätigt, dass der Arzt im Vergleich zu seinen Berufskollegen zu hohe Tarife verrechnet hat.

Die durch Santésuisse vertretenen Krankenkassen erhoben im Juli 2016 beim Schiedsgericht in Sozialversicherungsstreitigkeiten des Kantons Bern Klage gegen den Facharzt für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates.

Sie verlangten eine Rückerstattung von rund 570'000 Franken, weil der Arzt seine Leistungen nicht gemäss dem Gebot der Wirtschaftlichkeit erbracht habe. Ihre Berechnungen stützten sie auf statistische Durchschnittskosten. Als Vergleichsgruppe dienten ambulant praktizierende Ärzte des gleichen Fachbereichs.

Rüge des Arztes abgewiesen

Das Schiedsgericht legte fest, dass der Arzt von den im Jahr 2014 verrechneten Honoraren von total einer Million Franken 400'000 zurückerstatten müsse. Das Bundesgericht hat diesen Entscheid in einem am Freitag publizierten Urteil bestätigt.

Es hält fest, dass die angewendete Berechnungsmethode zwischen der Vereinigung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte sowie Santésuisse beziehungsweise Curafutura ausgehandelt worden und verbindlich sei. Auch wenn diese Methode noch verbesserungsbedürftig sei, dürfe sie angewendet werden.

Das Bundesgericht hat auch die Rüge des Arztes abgewiesen, dass er nicht mit der Facharztgruppe orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates hätte verglichen werden dürfen.  (whr/sda)

Was kostet eigentlich eine Operation?

Video: srf

Promi-Chirurg operiert Säure-Opfer in Pakistan und bezahlt aus eigener Tasche

1 / 13
Promi-Chirurg operiert Säure-Opfer in Pakistan und bezahlt aus eigener Tasche
Dr. Asim Shahmalak aus Manchester.
quelle: afp / jonathan nackstrand
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
9 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Edgar Allan Klo
30.11.2018 13:11registriert Februar 2014
Werden diese betrügerischen Ärzte jetz hoffentlich auch bald von Privatschnüfflern beschattet?
1025
Melden
Zum Kommentar
avatar
Dageka
30.11.2018 13:09registriert März 2014
Den Numerus sollte man abschaffen. Wird Zeit, dass die Ärzte ein bisschen mehr Wettbewerb unter sich haben...
418
Melden
Zum Kommentar
avatar
Alter-Sack
30.11.2018 14:19registriert August 2018
Solche Ärzte sollten nicht immer mit Samthandschuhen angefasste werden. Busse von mindesten zweifachen Deliktbetrag und unbedingtes Gefängnis. Es ist ja Betrug und zudem noch eine ganz hübsche Summe. Mit der Busse hat der Staat wenigsten einen Beitrag für Ausbildung und Gefängniskosten. Ärzte sind Vertrauenspersonen. Sie sind entsprechend Honoriert. Sollten bei Missbrauch auch mit diesem Massstab bestraft werden.
332
Melden
Zum Kommentar
9
Polizei findet nach Brand in Geschäftsgebäude im Wallis eine Leiche

Nach einem Brand am Mittwochmorgen in einem Geschäftsgebäude in der Unterwalliser Gemeinde Vionnaz hat die Polizei eine Leiche gefunden. Die Identifizierung des Opfers sei im Gange, teilte die Kantonspolizei am Donnerstag mit.

Zur Story