Es sollte die «grösste politische Crowdfunding-Kampagne in der Schweizer Geschichte» werden: Die Initianten der NoBillag-Initiative wollten auf der Crowdfunding-Plattform wemakeit 100'000 Franken für ihren Abstimmungskampf sammeln. Noch am Freitag meldeten die Initianten stolz:
Soeben haben wir die grösste politische Crowdfunding Kampagne in der Schweizer Geschichte lanciert #srfarena https://t.co/9JnQg5oVmU
— No Billag! (@NoBillag) November 3, 2017
Doch daraus wird nichts. Die Gründer und Betreiber der Plattform haben der Sammlung den Stecker gezogen, wie sie heute per Twitter bekanntgaben: «Wir halten die extreme Stossrichtung der Initiative für gefährlich und werden dieser auf keinen Fall eine Plattform bieten.» Bereits einbezahlte Zahlungen würden den Unterstützern vollständig zurückerstattet.
Hier unser Statement zum Stopp der NoBillag-Kampagne. #wemakeit #NEINzuNoBillag pic.twitter.com/sz4qsgtASK
— wemakeit (@wemakeit) 6. November 2017
Der Entscheid stösst bei dem Initianten des Crowdfundings auf Unverständnis:
@wemakeit hat unser Angebot geprüft, frei gegeben und wieder zurück gerufen. Ist #unzuverlässig und #parteiisch. Schade. #Druck @NoBillag https://t.co/joVJxD8bva
— Martin Hartmann (@hardmanpolitics) November 6, 2017
Wenn die Kampagne der Haltung von wemakeit widerspricht, weshalb wurde sie dann überhaupt aufgeschaltet? Die Betreiber begründen dies mit einer «extrem kurzen Einreichfrist». Deswegen habe die Kampagne nicht rechtzeitig geprüft werden können. Die Plattform behält sich in ihren Richtlinien aber vor, dass Projekte jederzeit von ihr gelöscht und gestoppt werden können.
Der Entscheid der Plattformbetreiber wird auf Twitter hitzig diskutiert, wie folgende Auswahl zeigt:
Aha wenn jemand den Staatsender kritisiert wird er mundtot gemacht? Wie schläft es sich nachts als Erfüllungsgehilfe des Staates? #NoBillag
— Morvjn (@morvjn) November 6, 2017
— Rolf (@rolnam) November 6, 2017
Tja, liberale Unternehmen dürfen Partei ergreifen. Die neutrale #SRG aber nicht. Neutralität hat eben einen Wert: Darum Nein zu #NoBillag
— Nikolai Orgland (@NikolaiOrgland) November 6, 2017
Es werden also nur Aktionen unterstützt, die euren eigenen Ansichten entsprechen. Damit habt ihr euch selbst erledigt.
— Stoff (@cma_mueller) November 6, 2017
Übrigens: Das bisher erfolgreichste politische Crowdfunding der Schweiz haben die Gegner der Durchsetzungs-Initiative geschafft. Sie sammelten im Vorfeld der Abstimmung innert fünf Wochen rund 1,2 Millionen Franken. (mlu)