Es war ein teurer Einkauf, der Ende März Hoffnung machte: Der Kanton Zürich und der Bund gaben damals bekannt, dass man gemeinsam zwei vollautomatische Geräte bestellt habe, die zusammen täglich bis gegen 70'000 FFP2-Schutzmasken produzieren können. Kostenpunkt: je rund 800'000 Franken. Zuvor versuchte sich der Bund in der Beschaffung von Gesichtsmasken-Grosseinkäufen.
Die Meldung kam in einer Zeit, in der sich die Schweiz – rückblickend – auf dem Höhepunkt der Coronavirus-Ausbreitung befand und jeden Tag über tausend Neuinfektionen gemeldet wurden. Diskutiert wurde schweizweit, wie gut Gesichtsmasken vor einer Ansteckung schützen. Da wirkte die Meldung über einen Maskenmaschinen-Grosseinkauf wie eine behördliche Bestätigung, dass ein gewisser Schutz doch da sei. Die bestellten Maschinen hätten in der «zweiten Aprilhälfte» einsatzbereit sein sollen, hiess es aus Zürich.
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Geliefert wurden dann jedoch nicht Masken, sondern die eigentlichen Maschinen. Zuerst 1400 Kilometer lang per Lastwagen zum Flughafen in Schanghai, dann mit einem Swiss-Flieger nach Kloten ZH. Die Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli stellte am 22. April wenige Minuten nach der Landung Bilder der Fracht auf Instagram. «Wir werden damit rund um die Uhr täglich zwischen 80'000 und 100'000 FFP2-Masken herstellen können», schrieb sie erfreut.
Der neue, angestrebte Produktionstermin schien nahe: Die Ostschweizer Firma Flawa, bei der die Maschinen zum Einsatz kommen sollten, rechne damit, «Mitte Mai die Produktion hochfahren» zu können. Im «St.Galler Tagblatt» wurde dies mit Prüfungen, Zertifizierungen und Anpassungen an die europäische Gesichtsform.
Nun erfuhr watson, dass es eine weitere Verspätung geben wird. Flawa-Sprecher Alfredo Schilirò deute entsprechendes an: «Es sind noch diverse Anpassungen nötig.» Dies sei eine komplexe Angelegenheit, Details konnte er jedoch nicht nennen. Man gehe davon aus, dass man in zehn Tagen bis zwei Wochen die Produktion starten könne.
Konkreter – und später – wird man beim Eidgenössischen Verteidigungsdepartement (VBS): «Gemäss aktuellem Zeitplan ist die Zertifizierung voraussichtlich für die erste Juniwoche geplant, somit könnte dann voraussichtlich in der ersten Junihälfte mit der Produktion begonnen werden.»
VBS-Sprecher Lorenz Frischknecht sagt, dass derzeit die Inbetriebnahme der Maschinen vorbereitet und Testläufe zur Verbesserung der Prozessstabilität durchgeführt würden. Was genau das Problem ist, wollten weder die Firma noch der Bund auf Anfrage mitteilen. Die Zürcher Gesundheitsdirektion verwies auf den Bund.
Zur Frage, was der Bund von der Verspätung in der zeitsensiblen Beschaffung hält, heisst es in der Stellungnahme: «Normalerweise wird für die Beschaffung, Inbetriebnahme und Zertifizierung einer solchen Maschine deutlich mehr Zeit veranschlagt, bis sie produktionsfähig ist.» Auch mit den aktuellen Verzögerungen handle es sich beim Maschinenkauf «also noch immer um eine sehr rasche Umsetzung».
Im «St. Galler Tagblatt» wurde dies mit Prüfungen, Zertifizierungen und Anpassungen an die europäische Gesichtsform. --> ...gerechtfertigt / begründet.
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