So stark hat sich die Corona-Pandemie auf die Grippesaison ausgewirkt
In den vergangenen Jahren stieg die Grippekurve im Dezember jeweils stark an. Ganz anders sah das 2020 aus: In der Schweiz sind kaum Grippefälle gemeldet worden.
Das Sentinella-System verzeichnet für die letztjährige Grippesaison 41 laborbestätigte Influenzafälle. Zum Vergleich: In den beiden vorangegangenen Grippesaisons waren es deutlich mehr als 10'000 bestätigte Influenzafälle. 2019/2020 waren es 11'504 Fälle, in der Saison 2018/2019 gar 13'412 bestätigte Fälle.
182'000 Personen haben gemäss Schätzungen letzten Winter wegen Verdachts auf eine grippeähnliche Erkrankung einen Arzt aufgesucht. Das geht aus einer neuen Publikation des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) hervor.
Klassische Grippewelle blieb aus
«Eine klassische Grippewelle mit Anstieg, Höhepunkt und nachfolgendem Abfall blieb aus», bilanziert das BAG. Eine massgebliche Rolle dürften dabei die Schutzmassnahmen gegen das Coronavirus gespielt haben, schätzen die Fachleute des BAG.
Sowohl in Europa als auch in Nordamerika war die Grippeaktivität in der letzten Wintersaison laut BAG ungewöhnlich tief. Hospitalisationen und Todesfälle wurden in den EU/EAA-Ländern keine verzeichnet.
Trotzdem empfiehlt die Behörde Menschen mit einem erhöhten Risiko von Komplikationen und ihren Angehörigen auch in der kommenden Saison die Grippeimpfung. Zur Covidimpfung gebe es keine Kontraindikationen. Die Covidimpfung könne gleichzeitig mit der Grippeimpfung erfolgen.
Grippewelle 2021/2022
Das BAG rechnet damit, dass die Grippewelle im kommenden Winter erneut kleiner als gewohnt ausfällt, falls weiterhin umfangreiche Schutzmassnahmen gegen Covid-19 gelten. Vorhersagen über Beginn und Stärke der Grippewelle im Winter 2020/2021 lassen sich gemäss BAG zurzeit noch keine machen.
(cst / mit Material der sda)
