Sie bezeichnen sich selber als «zentralen Faktor im politischen Geschehen der Schweiz» – die «Freunde der Verfassung». Nun kommunizierte der coronaskeptische Verein am 4. Januar, dass der gesamte Vorstand geschlossen zurücktrete.
Einer Mitteilung des Vereins ist zu entnehmen, dass das gegenseitige Vertrauen im Vorstand in den letzten Monaten so gelitten habe, dass die Arbeit blockiert gewesen sei.
Eine zentrale Rolle im Zerwürfnis des Vorstands sollen unterschiedliche Interpretationen über die «Rücktrittsabsichten von Michael Bubendorf» gespielt haben, wie der Mitteilung zu entnehmen ist. Unterschrieben haben die Mitteilung alle sechs amtierenden Vorstandsmitglieder – inklusive Michael Bubendorf.
Die Rücktrittsabsichten Bubendorfs scheinen vereinsintern tatsächlich etwas verworren gewesen zu sein:
Bereits im Dezember 2021 berichtete der Verein in einer Mitteilung von einem «internen Putsch». Damals war Michael Bubendorf aus dem Vorstand des Vereins ausgetreten – vermeintlich.
Und dieser Rücktritt war nicht der erste: Bereits im September bzw. Oktober soll Bubendorf gegenüber anderen Vorstandsmitgliedern seinen Rücktritt kommuniziert haben. Diesen ersten Rücktritt habe er später aber bestritten, wie es in der «Putsch»-Mitteilung vom Dezember heisst. Der Vorstand betitelt Bubendorf als «Anarchisten» und unterstellt ihm aus den «Freunden der Verfassung» eine politische Partei machen zu wollen.
Und tatsächlich: Bereits im August 2021 äusserte Bubendorf gegenüber SRF, dass entschieden sei, dass «einzelne Personen aus der Bewegung in die Politik gehen werden», und dass er sich ein politisches Amt ebenfalls vorstellen könne.
Nach einer «offenen Aussprache» am 3. Januar stellen nun also alle Vorstandsmitglieder ihr Mandat zur Verfügung. Der neue Vorstand soll erst in knapp zwei Monaten gewählt werden.
Die «Freunde der Verfassung» wurden im Zuge der Corona-Pandemie gegründet – mittlerweile sollen sie rund 20'000 Mitglieder haben. Der Verein stand massgeblich hinter zwei Referenden zum Covid-Gesetz, scheiterte an der Urne jedoch beide Male – zuletzt am 28. November.
Die deutliche Zustimmung des Stimmvolkes am 28. November war ein herber Rückschlag für den Verein: Nach dem Scheitern des Referendums fehlte ein gemeinsames Ziel, auf das hingearbeitet werden konnte. SRF-Inlandredaktor Rafael von Matt analysiert, dass «unterschiedliche Ideen herumschwirrten», wie sich der Verein zukünftig positionieren wolle. So habe ein Teil «parallele Strukturen» im Staat aufbauen wollen, während ein anderer Teil für den Nationalrat habe kandidieren wollen.
Ob die «Freunde der Verfassung» den Scherbenhaufen, vor dem sie stehen, doch noch zusammenkehren können, wird sich zeigen müssen – ganz nach dem vereinseigenen Motto «Nur der Dialog bringt uns weiter».
(yam)
Aber vielleicht ist das ja auch besser so. Diese Feinde der Rechtsstaatlichkeit, die MassLos-Tröten mit ihrem M-Budget-Jesus, der Kuh-Glocks-Klan und wie sie sonst alle heissen sind ja dann doch nochmals eine ganze Spur extremistischer als die SVP. Und den Teufel mit dem Beelzebub austreiben zu wollen kommt bekanntlich selten gut.