Der Markt mit Neuwagen ist im Oktober drastisch eingebrochen: Noch gut 15'000 Autos hat die Branche laut einer Mitteilung von Auto Schweiz vom Dienstag verkauft. Das ist ein Rückgang um fast 30 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Grund dafür ist der Chipmangel.
Der Nachschub an elektronischen Bauteilen, vor allem Halbleiterprodukten, stockt laut der Mitteilung extrem. «Die Lage am Schweizer Automarkt wird momentan nicht, wie sonst üblich, von der Nachfrage bestimmt, sondern bedauerlicherweise vom eingeschränkten Angebot», wird Auto-Schweiz-Sprecher Christoph Wolnik in der Medienmitteilung zitiert.
Deshalb geht der Verband davon aus, dass das Wachstum, das nach dem coronabedingten Einbruch im vergangenen Jahr erwartet wurde, wohl nicht so hoch ausfallen dürfte wie erwartet. Wann es mit dem Schweizer Automarkt wieder bergauf gehe, sei nicht abzusehen, so Wolnik weiter.
Während die Autoverkäufe stocken, nimmt der Marktanteil elektrisch betriebener Autos weiter zu, wie die folgende Grafik zeigt:
Im Oktober verfügte bereits jedes zweite neu verkaufte Auto über einen alternativen Antrieb (49,9%). Davon kann die Hälfte über das Stromnetz aufgeladen werden. 14,5 Prozent der Neuwagen sind Elektroautos und 10,4 Prozent sind sogenannte Plug-in-Hybride, die ebenfalls am Stromnetz geladen werden können, aber gegenüber echten E-Autos eine viel geringere elektrische Reichweite haben. Insgesamt kann nun jedes vierte neu verkaufte Auto am Stromnetz geladen werden.
Die anderen Hälfte entfällt auf Voll- und Mild-Hybride, also Autos, die einen Elektro- mit einem Verbrennungsmotor kombinieren oder bei denen ein Elektromotor den Verbrennungsmotor unterstützt. Gas- und Wasserstoffmodelle machen hingegen einen sehr geringen Anteil aus. Gasbetriebene Autos wurden im Oktober nur gerade 24 Stück verkauft, von den Wasserstoffmodellen verkauften sich 3 Stück.
Der Marktanteil neuer Personenwagen ausschliesslich mit Verbrennungsmotor (Benzin oder Diesel) lag im Oktober bei 50,1 Prozent. Vor wenigen Jahren waren noch über 90 Prozent der verkauften Neuwagen Benziner oder Diesel.
Die Autohersteller priorisieren bei der Auslieferung elektrische Modelle, um die Erreichung der CO2-Absenkungsziele nicht zu gefährden. Dies würde hohe Strafzahlungen nach sich ziehen. Trotzdem gibt es nun auch für E-Autos teils lange Lieferzeiten.
E-Auto-Marktführer Tesla konnte den globalen Chipmangel und andere Engpässe in den Lieferketten bislang besser als die Konkurrenz meistern. Während in vielen Autowerken die Laufbänder teils stillstehen, produziert Tesla auf Hochtouren, was sich in der Verkaufsstatistik niederschlägt.
Im Segment der Elektroautos war von Januar bis September 2021 Teslas Model 3 der Verkaufsrenner – dies in der Schweiz und weltweit betrachtet. VWs ID.3 folgt in der Schweiz mit grossem Abstand auf Platz 2. Mit nochmals erheblichem Abstand folgen Renault Zoe, Fiat 500 und Skodas Elektro-SUV Enyaq.
(oli/sda/awp)
Der Anteil Elektroautos steigt: Auch gut
Merke: Das umweltfreundlichste Auto ist gar keines, dicht gefolgt von dem das schon hast.