Schweiz
Drogen

Tabakbranche stoppt Verkauf von E-Zigis an Teenies

Tabakbranche stoppt Verkauf von E-Zigis an Teenies

Wegen einer Gesetzeslücke dürfen nikotinhaltige E-Zigaretten in der Schweiz ganz legal an Minderjährige verkauft werden. Nun krebsen die Zigihändler zurück. 
18.09.2018, 17:22
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Jugendliche lieben Juul. Das «iPhone der E-Zigis» wird auf Instagram gehypt und könnte bald in der Schweiz verkauft werden – wegen einer Gesetzeslücke auch an Minderjährige. 

Wohl nicht zuletzt wegen des Juul-Booms haben Schweizer Tabakhersteller und -Händler am Dienstagnachmittag einen Selbstregulierungskodex unterzeichnet, wie watson erfahren hat. Bereits ab 1. Oktober werden keine E-Zigis mehr an Teenager verkauft. 

Mit an Bord sind etwa Coop, Lidl, Denner, Valora sowie die grossen Tabakfirmen wie Philipp Morris und JTI. Die Unternehmen verzichten zudem auf Werbung, die sich speziell an Minderjährige richtet. 

«Diese freiwillige Einschränkung genügt nicht», sagt der Zuger FDP-Ständerat Joachim Eder zu watson. Es brauche ein Verbot für den Verkauf an Jugendliche dieser «offensichtlich coolen» E-Zigi-Produkte. 

Abhilfe schaffen soll das neue Tabakproduktegesetz. Bis dieses in Kraft tritt, dauert es aber noch Jahre. 

Schweiz übernimmt EU-Richtlinien

E-Zigaretten , die Nikotin enthalten, waren bislang in der Schweiz verboten. Da die Schweiz EU-Richtlinien übernommen hat, wären sie theoretisch seit April auch in der Schweiz legal. Und unterliegen nicht dem Jugendschutz. Wegen des Kodex werden die Teenies künftig trotzdem keine Zigis kaufen können.

«Es ist bemerkenswert, dass die Branche innerhalb von nur fünf Monaten einen Weg zur Selbstregulierung gefunden hat», so ein Geschäftsleitungsmitglied von JTI Tabacco zu watson.

Schweizer Studie will Folgen von Vaping herausfinden

Video: srf

watson-User kritisieren Falschmeldung über E-Zigis

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watson-User kritisieren Falschmeldung über E-Zigis
"E-Zigaretten sind schädlicher als klassischer Tabak" – so titelte watson am 27. November 2014. Die News stellte sich später als Falschmeldung heraus.
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13 Kommentare
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Roman Stanger
18.09.2018 20:13registriert Februar 2018
"Nun krebsen die Zigihändler zurück."

Hehe. Krebsen.
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saukaibli
18.09.2018 21:07registriert Februar 2014
Die richtigen Dampfshops haben sowieso nicht an Minderjährige verkauft, jedenfalls keiner in dem ich schon war. Dass in den USA zwar viele Jugendliche dampfen mag wahr sein, dass die Zahl der jugendlichen Raucher aber massiv zurückgegangen ist, erwähnen die Moralapostel natürlich nicht. Dass es in 15 Jahren noch keinen dokumentierten Fall einer Erkrankung oder gar einen Todesfall durch das Dampfen gibt, bleibt ebenso unerwähnt. Und dass es keinen wissenschaftlichen Beweis dafür gibt, dass Nikotin ausserhalb des Tabakrauches süchtig macht, wird geflissentlich verschwiegen.
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