Das Drogeninformationszentrum der Stadt Zürich (DIZ) warnt vor gestreckten Partydrogen. Bei der beliebtesten Variante, dem Kokain, enthielten vier von fünf Proben psychoaktive Streckmittel. Solche können schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen zur Folge haben.
Das DIZ testete im vergangenen Jahr 1400 Proben von Partydrogen. Ein Grossteil davon war durch weitere Substanzen gestreckt und die Dosierungen variierten stark, wie es in einer Mitteilung des Zentrums vom Montag heisst. Rund die Hälfte (46 Prozent) aller getesteten Proben entfielen auf Kokain.
80 Prozent der Kokain-Proben enthielten psychoaktive Streckmittel, meist Levamisol, wie das DIZ schreibt. Die beliebteste Zürcher Partydroge sei alles andere als ein harmloser Zusatzkick. Das in der Tiermedizin gegen Wurmbefall eingesetzte Levamisol könne bei regelmässigem Konsum schwere gesundheitliche Folgen haben.
Jede achte Kokain-Probe enthielt sogar drei bis fünf verschiedene Streckmittel. Das Angebot der Beratungsstelle ist Teil der Schweizer Drogenpolitik. Durch die Tests sollen gesundheitliche Risiken minimiert und die Konsumenten sensibilisiert werden.
Vorsicht ist gemäss DIZ auch bei den Ecstasy-Pillen geboten. So liesse gleiches Aussehen noch lange nicht Rückschlüsse auf den Inhalt zu. Seit einigen Jahren werden vermehrt extrem hoch dosierte Tabletten getestet. 2015 waren es 10 Prozent der kontrollierten Pillen. Die stärkste Tablette wäre selbst für eine 210 Kilogramm schwere Frau zu hoch dosiert gewesen.
Amphetamin – als Speed bekannt – entsprach im letzten Jahr 20 Prozent der Proben. Der Reinheitsgrad der Substanzen bewegte sich zwischen Null und 100 Prozent. Die «sehr gefährliche Substanz» Methamphetamin (Crystal Meth) wurde gemäss DIZ nur siebenmal getestet. Sie existiere in Zürich nach wie vor kaum auf dem Markt.
Erstmals ausgewertet wurden 2015 so genannte LSD-Filze. Grund dafür war, dass die Anzahl Proben im Vergleich zum Vorjahr um 43 Prozent gestiegen ist. Über ein Drittel enthielt statt oder neben LSD andere psychoaktive Substanzen oder Verunreinigungen.
Das DIZ beriet 2015 insgesamt 1578 Personen, 80 Prozent davon waren Männer. Die Fachstelle ist auch eine Anlaufstelle für Eltern oder andere Angehörige von Drogenkonsumenten. Ihre Website saferparty.ch wurde im vergangenen Jahr fast 400'000 angeklickt, das ist ein Plus von 170'000 Besuchenden. (viw/sda)