Bereits bei der Anreise der rund hundert Anhänger des FC Aarau nach Rapperswil-Jona hätten erste «Böller» gekracht, teilte die St. Galler Kantonspolizei am Freitag mit.
Vor dem Stadion sei aus dem Fan-Pulk heraus ein Knallkörper gegen zwei anwesende Polizisten geworfen worden. Der Knallkörper sei explodiert und habe einen Polizisten am Rücken getroffen. Dabei erlitt er eine faustgrosse Brandverletzung und musste ins Spital gebracht werden.
Sowohl er sowie ein weiterer Polizist erlitten ein Hörtrauma. Diese Verletzungen müssten in den folgenden Tagen durch Fachärzte genau beurteilt werden, heisst es im Communiqué.
Der FC Aarau wird bei den Ermittlungen mit allen involvierten Stellen zusammenarbeiten, wie der Club am Freitag mitteilte. Er verurteilt jegliche Art von Übergriffen und das Abbrennen von pyrotechnischem Material. Dieses sei von Gesetzes wegen und auch im Regelwerk der Swiss Football League verboten.
Zu Gewalt gegen Polizisten war es bereits in der Nacht auf Donnerstag in Zürich gekommen. Beim Fussballspiel zwischen Sitten und den Grasshoppers waren zwei Stadtpolizisten von mehreren Personen – vermutlich Fussballfans – angegriffen worden. Ein Polizist wurde dabei verletzt und musste ins Spital gebracht werden.
Nach diesen Ereignissen forderte der Verband der Schweizer Polizei-Beamten (VSPB) in einer Mitteilung «Strafen mit Signalcharakter». Die Brutalität nehme zu, da würden Geldstrafen nichts bringen, die meist ohnehin nur auf Bewährung ausgesprochen würden. Auch die Klubs und die Liga müssten in die Pflicht genommen werden, da sie von der durch die Polizei gewährleisteten Sicherheit profitieren würden. (sda)