Keine Interviews, kaum Auftritte: Das ist der reichste Mann der Schweiz
Der 72-jährige Gérard Wertheimer wohnt zusammen mit seiner Frau Valérie zurückgezogen in Cologny GE. Er ist zusammen mit seinem Bruder Alain Wertheimer der Besitzer von Chanel, einer der bekanntesten Luxusmarken der Welt. Gérard Wertheimer besitzt einen 49-Prozent-Anteil an dem Unternehmen, das sein Grossvater Pierre Wertheimer zusammen mit der weltberühmten Modedesignerin Coco Chanel 1913 gründete. Mit Erfolg: Aus der ersten Chanel-Boutique in Deauville in der Normandie ist ein Milliarden-Konzern geworden.
Das Unternehmen verbucht Rekordumsätze sowohl bei den legendären Parfums wie auch bei Mode und Schmuck. Der Umsatz hat sich in den letzten sieben Jahren mehr als verdoppelt und lag 2022 bei über 17 Milliarden Dollar. Gérard Wertheimer ist der Europachef, mit einem Fokus auf dem Uhrengeschäft.
Mit einem Vermögen von fast 42 Milliarden Franken steht Gérard Wertheimer neu an der Spitze der Reichsten in der Schweiz, wie das Wirtschaftsmagazin «Bilanz» errechnete. Bereits letztes Jahr hatte das Vermögen von Gérard Wertheimer um neun Milliarden zugelegt – damit gehörte er zu den grössten Aufsteigern. Dieses Jahr kamen drei weitere Milliarden dazu.
Sein Bruder Alain ist noch etwas reicher, lebt allerdings in New York und erscheint deshalb nicht in der «Bilanz»-Rangliste. Beide meiden den Medienrummel und die Öffentlichkeit. Bei Modeschauen sitzen sie jeweils in der dritten oder vierten Reihe. Interviewanfragen lehnen sie ab. So haben sie sich den Ruf als «stillste Milliardäre der Modebranche» erarbeitet, wie der Blick schreibt. Seit diesem Jahr sind sie auch mit 5,1 Prozent an der Investmentbank Rothschild beteiligt.
Laubbäume versperren jeden Blick auf das Anwesen. Die Rasenfläche ist so gross wie ein Fussballfeld. Weiter besitzen die Wertheimer-Brüder prestigeträchtige Weingüter in Frankreich sowie im Napa Valley in Kalifornien. Gérard Wertheimers grosse Passion sind Rennpferde. Er selbst leitet eine familieneigene und angesehene Zucht. Als er mit seinem Bruder ein Rennen gewann, kam er sogar zum Vergnügen, die Queen höchstpersönlich zu treffen.
(rbu)