Junge Menschen beim Feiern im Club: «Man kann nicht auf die Tanzfläche, ohne dass einem sofort jemand von hinten zwischen die Beine greift.»
Bild: KEYSTONE
«Voll zwischen die Beine» – «Habe ich schon x-mal erlebt» – «Man hat sich daran gewöhnt»: Wie Frauen im Ausgang sexuell belästigt werden
Ein Artikel in der WoZ beschreibt, wie Frauen im Ausgang in Schweizer Städten ständig betatscht und begrapscht werden. Sind das Einzelfälle? Eine Redaktions-Umfrage zeigt: Viele – eigentlich die meisten – Frauen haben «es» schon erlebt.
So beschreibt WoZ-Autorin Bettina Dyttrich, wie es im Nachtleben von Zürich zu und her geht. Die Autorin befragte eine junge Partygängerin, die von sich sagt, im Zürcher Nachtleben fast ständig im «Selbstverteidigungsmodus» zu sein:
Für Yvonne Kunz, 43, die «seit mehr als 20 Jahren im Zürcher Nachtleben unterwegs» ist, hat sich in der Ausgangskultur sehr viel verändert:
Das Frauenbild sei heute stereotyp, eine Schablone, die Stimmung «machoid».
Soweit die Erfahrungen der beiden Nachtschwärmerinnen, die sie der WoZ schilderten. Und was ist mit den vielen anderen jungen Frauen, den Partygängerinnen in Schweizer Städten? Ist das Begrapschen und Betatschen, zwischen die Beine Greifen, eigentlich schon «normal» geworden?
Eine kurze Umfrage in der Redaktion zeigt, dass tatsächlich fast jede von uns schon einmal Erfahrungen mit sexueller Belästigung gemacht hat:
«Was mir jedoch in den letzten Jahren aufgefallen ist, wenn man reagiert und den jeweiligen Mann anspricht oder sich wehrt, ist die Stimmung viel aggressiver. Dies ist ja eine klare Abfuhr gegenüber einem Mann und mir fällt auf, viele können eine Abfuhr nicht mehr gut annehmen und werden dann abschätzig.»
«Mit 16 bis etwa 25 hab ich das auch sehr oft erlebt. Und das Traurige daran ist, man hat sich daran gewöhnt. Ein Arschkniff und man brüllt nach hinten: ‹Finger ab dä Röschti›! Wenn es schlimmer ist, also ein Typ, der es trotz mehrer Signale nicht begreift, dass man mit ihm auf der Tanzfläche so gar nicht rummachen will, muss man ihm eben eine klatschen. Oder das Bier über den Kopf kippen, das hilft ungemein. (...)
«Das habe ich im Ausgang auch oft so erlebt, als ich noch jünger war. Aber richtig krass wurde es nie – ich habe einfach sehr deutlich und klar rumgepöbelt und gesagt, lass das, usw. Und sie waren gereizt und fühlten sich missverstanden, die Jungs, es wurde aber akzeptiert.»
Wenn man das so liest, klingt es schon irgendwie krass, aber ja, auch ich habe das (vor allem mit 21, 22) erlebt. Vor allem in grösseren Clubs. Aber nicht unbedingt in Zürich. Das ist genau so auf dem Land an einer Schaumparty passiert, wie in Zürich an einer hippen Undergroundparty.
«Ich habe es in dieser Form nie erlebt – hier in der Schweiz. Aber ich muss ehrlich sagen: Während meiner Zeit in Spanien gab es oft Situationen, in denen ich fast nicht mehr wusste, wie ich jetzt aus der Situation wieder rauskomme. Wenn ich mich zurückerinnere, ja, das war zum Teil ganz klar sexuelle Belästigung.»
Und jetzt du: Was sagst du dazu, liebe Userin? Gehört sexuelle Belästigung im Ausgang schon fast dazu? Und wie findest du das? Schreib uns deinen Kommentar! Danke.
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