Schweiz
Gesellschaft & Politik

Bundesrat: Ignazio Cassis ist Bundespräsident und beschwört Zusammenhalt

Stabwechsel im Bundeshaus: Ignazio Cassis ist Bundespräsident und beschwört Zusammenhalt

01.01.2022, 12:0001.01.2022, 14:14

Der Stabwechsel im Bundesrat ist erfolgt. Der abtretende Bundespräsident Guy Parmelin hat dazu am Silvesterabend mit seinem Nachfolger Ignazio Cassis telefoniert, wie Bundesratssprecher André Simonazzi via Twitter mitteilte. Parmelin und Cassis seien sich einig, dass die Schweiz mit starkem Zusammenhalt die Pandemie meistern werde, so Simonazzi.

Beide wünschten der ganzen Bevölkerung ein gutes neues Jahr. Ebenfalls auf dem Kurznachrichtendienst wünschte Parmelin seinem Nachfolger Glück. Er freue sich, an seiner Seite die Arbeit im Bundesrat fortzusetzen. Cassis seinerseits bedankte sich auf Twitter bei Parmelin für dessen exzellente Arbeit und die zuvorkommende Übergabe des Präsidentenamts.

«Rückbesinnung auf Gemeinsinn»

Bundespräsident Ignazio Cassis hat die Rückbesinnung auf den Gemeinsinn und die Vielfalt ins Zentrum seiner Neujahrsansprache gestellt. Er wünsche der Schweiz, dass die Menschen aufeinander zugehen und andere Meinungen respektieren, «auch wenn wir sie nicht teilen».

In einer Zeit der Polarisierung müssten sich die Menschen in der Schweiz wieder vermehrt darauf besinnen, «was uns verbindet, was den nationalen Zusammenhalt ausmacht». Nur mit Zusammenhalt auf der einen und der Leidenschaft für die Vielfalt auf der anderen Seite könne das Land die Herausforderungen im kommenden Jahr meistern.

Die Vielfalt sei dabei eine ständige Herausforderung, sagte Cassis in seiner erstmals viersprachig gehaltenen Neujahrsansprache im Radio und Fernsehen SRF. Vielfalt erfordere Engagement, sich in die Haut des anderen zu versetzen, auf etwas zu verzichten und Kompromisse einzugehen. Das mache die Schweiz stark.

Die Pandemie habe die Menschen in der Schweiz zwar auseinandergetrieben, «aber sie hat uns nicht gespalten, wir lassen uns nicht spalten». Zwar würden die Masken das Lachen verbergen, «doch können wir uns in die Augen schauen und uns gegenseitig zuhören».

Die Pandemie sei leider immer noch da und fordere das Land heraus. «Sie macht uns verletzlich und unsicher. Manchmal auch einsam.» Der Bundesrat höre jedoch jeder und jedem im Land zu. Er verstehe die Sorgen und Ängste. Die Landesregierung orientiere sich bei ihren Entscheiden immer am Gesamtinteresse der Schweiz und ihrer Bevölkerung.

Es brauche noch Geduld, aber man werde den ewigen Kampf des Menschen gegen das Virus und die Pandemie auch diesmal gemeinsam gewinnen. In diesem Sinne wünschte Cassis allen Gesundheit, Entschlossenheit und Zufriedenheit für das Jahr 2022. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Reaktionen der Deutschschweizer Presse auf die Cassis-Wahl
1 / 8
Reaktionen der Deutschschweizer Presse auf die Cassis-Wahl
Für die «Neue Zürcher Zeitung» ist Cassis eine kluge Wahl. Sie zeige, dass die Mehrheit des Parlaments die Verfassung ernst nimmt.
quelle: screenshot nzz.ch / screenshot nzz.ch
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
17 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Maria Cardinale Lopez
01.01.2022 12:46registriert August 2017
Wird interessant werden, wie er sich verhält. Bis jetzt war er eher unscheinbar und konnte sich wenig profilieren und viel eher negativ auf. Kann mir aber auch schwer vorstellen, dass er dies nun in diesem Jahr kann. Lasse mich aber gerne vom gegenteiligem überraschen.
204
Melden
Zum Kommentar
17
Richtig sparen: Am ängstlichsten sind jene, die es am nötigsten hätten
Gut investieren ist nicht trivial, aber auch keine grosse Wissenschaft. Alle könnten es lernen, aber wenige tun es und meistens erst dann, wenn es zu spät ist.
Viele Menschen in der Schweiz sind Aktienmuffel. Die keineswegs neue Erkenntnis wird von einer aktuellen Untersuchung der Hochschule Luzern einmal mehr eindrücklich bestätigt. Eine repräsentative Umfrage von 2005 Personen im Alter zwischen 18 und 79 Jahren zeigt: Nur jede zweite Person investiert freies Sparkapital in eigener Verantwortung (ausserhalb von Pensionskasse und Säule 3a) in Wertschriften wie Aktien, Anlagefonds oder Obligationen. Am wenigsten tun es junge Leute ohne Hochschulbildung (42 Prozent) mit wenig Vermögen und niedrigem Einkommen. Am meisten investieren Rentnerinnen und Rentner.
Zur Story