Roger Köppel will in den Ständerat. Er stellt sich der Zürcher SVP als Kandidat zur Verfügung.
Er gab dies am Donnerstagvormittag an einer gestern kurzfristig anberaumten Pressekonferenz mit dem Titel «EU-Geheimplan gegen die Schweiz und die Konsequenzen für meine politische Tätigkeit» an.
Noch ist die Kandidatur keine fixe Sache: Die Zürcher SVP wird ihren Ständeratskandidaten in einem parteiinternen Auswahlverfahren bestimmen. Weitere Kandidaturen sind möglich.
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PK zu Ende, wir ziehen das Fazit
von Christoph Bernet
Geschickt hat Roger Köppel die nachrichtenarme Zeit nach dem Jahreswechsel ausgenutzt, um seine Ständeratskandidatur zu lancieren. Damit dürfte er auch dem einen oder anderen Parteikollegen aus der Zürcher SVP vor den Kopf gestossen haben, der ebenfalls mit einer Kandidatur liebäugelt. Sollte es andere Kandidaturen geben, dürfte es zu einer interessanten parteiinternen Ausmarchung kommen. Zwar gibt es weiterhin viele Köppel-Fans an der Basis. Doch bei den anderen Zürcher SVP-Vertretern in Bern sieht es anders aus. Richtig warm geworden ist Köppel mit seinen Nationalratskollegen nie – und sie nicht mit ihm. Dass er nach nur vier Jahren im Nationalrat bereits in die kleine Kammer wechseln will, ist ebenfalls ungewöhnlich. Und realistischerweise wird er es sehr schwer haben gegen die beiden amtierenden Ständeräte Daniel Jositsch (SP) und Ruedi Noser (FDP).
Ihm gehe es um das Thema «Nein zum EU-Beitritt» und «Nein zu einer institutionellen Unterwerfung». Köppel will nichts davon wissen, dass er hier eine «Solo-Show» abziehe und innerhalb der Zürcher SVP vorpresche und anderen Interessenten vor den Kopf stosse. In der Politik sollte es ums Thema gehen und nicht um persönliche Befindlichkeiten oder um Posten. Er freue sich, wenn es noch andere Kandidaturen aus der SVP gebe, dann gebe es eine Auswahl und eine Debatte.
von Markus Hanyecz
Ihm sollte doch klar sein, dass er keine Chance hat
von The oder ich
Die Frage ist, wen Köppel innerhalb der SVP mit seinem Vorpreschen verhindern will
11:29
Zur Sicherheit will er auch für den Nationalrat antreten
Sollte er als SVP-Ständeratskandidat nominiert werden, will Köppel trotzdem auch auf der Nationalratsliste antreten – nicht unüblich für neu antretende Ständeratskandidaten.
11:26
Köppel rechnet sich «sehr gute Chancen» aus
In der Fragerunde darauf angesprochen sagt Köppel, er schätze seine Wahlchancen als «sehr gut» ein. Es herrsche gerade in der EU-Frage ein Missverhältnis bei der derzeitigen Zürcher Ständeratsvertretung, welche die Bevölkerung nicht korrekt repräsentiere.
11:17
«Diskussion um Positionen»
Ständeratswahlkämpfe müssten transparent und konfrontativ geführt werden, damit es nicht nur um die Köpfe, sondern auch um die Positionen gehe. Er freue sich auf Streitgespräche mit SP-Ständerat Daniel Jositsch und FDP-Ständerat Ruedi Noser. Köppel bezeichnet sich als überparteilichen SVP-Kandidat, der all jenen Zürcherinnen und Zürchern eine Stimme geben wolle, die EU-skeptisch, aber gleichzeitig weltoffen sind.
11:13
«Unaufrichtige rote Linien»
Roger Köppel kritisiert auch den Bundesrat dafür, dass er einerseits rote Linien in den Verhandlungen in der EU vorgebe und andererseits Konsultationen zum Rahmenabkommen starte, welche zum Ziel haben, diese rote Linien aufzuweichen.
Perfektes Timing, geringe Chancen
von PeterBlunschi
Eines muss man Roger Köppel lassen: Sein Timing ist perfekt. Mitten in der nachrichtenarmen Zeit nach den Feiertagen kündigt der «Weltwoche»-Chef und Zürcher SVP-Nationalrat seine Kandidatur für den Ständerat an. Nicht wenige rechneten mit seinem Rückzug aus der aktiven Politik, was keine Überraschung gewesen wäre. Köppel ist im Berner Politikbetrieb nie richtig angekommen. Spitze war er nur im Schwänzen. Obwohl er vor vier Jahren mit einem absoluten Rekordergebnis gewählt wurde, sind seine Chancen auf einen Sitz in der kleinen Kammer gering. Das Zürcher Ständerats-Duo Daniel Jositsch (SP) und Ruedi Noser (FDP) sitzt ziemlich fest im Sattel.
11:10
«Unehrlichkeit der Europapolitik»
Jetzt schaltet Köppel in den Wahlpropaganda-Modus: Nach drei Jahren in Bern stelle er fest, dass die massgebenden Kreisen einen «Geheimplan» zu einem schleichenden EU-Beitritt. Er nennt dieses Vorgehen «strategische Unaufrichtigkeit». Die EU habe den bilateralen Weg bereits 2008 für beendet erklärt und wolle, dass die Schweiz sich EU-Recht und EU-Richtern unterwerfe.
11:06
Kampf gegen die EU als Motivation
Die beiden amtierenden Zürcher Ständeräte hätten beide «Anbindungssympathien». Sowohl SP-Ständerat Daniel Jositsch, dessen Partei einen EU-Beitritt befürworte, als auch FDP-Ständerat Ruedi Noser, dessen Partei ein institutionelles Abkommen mit der EU begrüsse. Zwei Zürcher Ständeräte, eine Meinung zu Europa: «Das ist einseitig, das ist falsch und widerspricht einer Mehrheit der Haltung der Zürcherinnen und Zürcher», begründet Köppel seine Ständeratskandidatur.
11:01
Roger Köppel will in den Ständerat
Der Journalist stellt sich der Zürcher SVP als Ständeratskandidat zur Verfügung. Das sei ein privater Entscheid, der noch nicht mit den Parteigremien abgesprochen ist. Selbstverständlich stelle er sich dem parteiinternen Auswahlverfahren der Zürcher SVP.
10:58
Roger Köppel ist eingetroffen
Er wünscht den Anwesenden ein gutes neues Jahr. In Kürze geht es los.
10:53
Herzlich Willkommen
Noch fehlt die Hauptfigur im Hotel Schweizerhof in Zürich: SVP-Nationalrat Roger Köppel. Doch unter den anwesenden Journalisten wird bereits spekuliert, was Köppel bekannt geben wird. Das «Szenario Rückzug aus der Politik» steht hoch im Kurs.
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Die beliebtesten Kommentare
Töfflifahrer
03.01.2019 11:01registriert August 2015
War der überhaupt jemals in Bern an einer Session?
Fettes LOL. Es gibt einen Menschen, der Roger Köppel über alles liebt. Er heisst Roger Köppel. Er glaubt auch, dass man mit einem einzigen Thema eine Ständeratswahl gewinnen kann.
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