Er gilt als König von Rorschach. Seit 2003 ist SVP-Nationalrat Thomas Müller Stadtpräsident. Und will es auch noch ein wenig bleiben, wie er in einem Interview mit dem St.Galler Tagblatt sagt.
Richtig interessant wird das Interview, als Müller beginnt über den 50-Prozent-Ausländeranteil in Rorschach zu sprechen. Dieser sei kein Problem, so der Nationalrat. Denn darunter seien viele, die schon seit 50 Jahren hier leben würden, vor allem Italiener. Das sei eine Bereicherung.
Dann spricht er dennoch von Problemen. Diese hätten in den 90er Jahren angefangen. Mit der Zuwanderung aus dem Osten. Er macht ein Beispiel.
«Gerade letzte Woche machten diese Jungs mit ihren getunten Autos wieder Rennen auf der Hauptstrasse. Die sollte man ausweisen, die haben hier nichts verloren.»
Dafür gebe es Gesetze, erwiderte die Journalistin.
Die würden nicht genügen, so Müller, der bis 2011 zur CVP gehörte.
«Schauen Sie mal unsere Kuscheljustiz in der Schweiz an! Ich bin nicht der einzige, der sich über die Islamfreundlichkeit der Richter wundert. Kopftücher in der Schule, Hassprediger, die Sozialhilfe erhalten.»
Nun läuft Müller richtig heiss. Sein nächster Wutschwall beginnt mit den Worten. «Ich respektiere die Religionsfreiheit ...»
«Aber der Islam hat in der Schweiz nichts verloren. Punkt.»
Als die St.Galler Regierung dem Islam rechtlichen Status habe verleihen wollen, habe er er sich gefragt, «ob die den Kompass verloren haben».
Der Islam brauche keinen Status. Ob Muslime, die hier leben wollen, sich integrieren, sei eine reine Frage des Willens. Und sowieso:
«Der Islam zielt darauf ab, den Koran über alles zu stellen und die westliche Gesellschaft mit unseren Werten abzuschaffen.»
Dann sprach der Stadtpräsident über Muslime in Rorschach.
«Es gibt auch in Rorschach solche, die sagen, sie seien integriert. Aber es gibt viele, die wollen sich gar nicht anpassen.»
Zu Thomas Müller muss man noch eines Wissen. Er ist verheiratet mit einer Brasilianerin und verbringt viel Zeit in deren Heimatland und bei deren Familie. Er sei der einzige in der Familie, der nur den Schweizer Pass habe. Die anderen hätten auch den brasilianischen Pass.
Das findet die Journalistin des «St.Galler Tagblatts» lustig. Worauf Müller:
«Wissen Sie, die Brasilianer sind gesunde Rassisten.»
Wie bitte? Seine Erklärung:
«Die bringen es auf den Punkt, wenn sie jemanden nicht haben wollen. Die sind nicht so kniefällig gegenüber dem Ausland und fremden Kulturen wie die Schweizer, sondern haben als Land ein gewisses Selbstbewusstsein.»
«Sie reden ja wie Blocher», stellt die Journalistin im Verlauf des Gesprächs fest. «Ist er ihr Vorbild?»
Und für einmal reichte Müller ein Wort.
«Nein.»
(fvo)
2011: Das Bild wurde aufgenommen, kurz nachdem Thomas Müller (links) von der CVP zur SVP wechselte. Mit Toni Brunner (in der Mitte) und Christoph Blocher (rechts) schien er sich sofort gut zu verstehen.Bild: KEYSTONE
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Die beliebtesten Kommentare
John Smith (2)
15.09.2017 16:17registriert März 2016
Was diese Leute immer wieder geflissentlich übersehen, ist, dass unsere sogenannten «westlichen Werte» gegen den erbitterten Widerstand der christlichen Kirchen erkämpft werden mussten (und teilweise immer noch müssen).
Eventuell hab ichs überlesen, aber in welchem Zusammenhang ist dieses Interview, mit welcher Journalistin und für welches Blatt entstanden?
Und kann jemand die konkreten Fragen verlinken, (eventuell Videoaufnahmr mit Ton) denn je nach dem wie sie diese gestellt hat, kann man ganz unterschiedliche Reaktionen bewirken. Würde mich echt interessieren.
Nicht das ich diesen Aussagen beimesse, dass sie in Ordnung seien, doch ohne diese Infos kann man sie wiederum nicht wirklich sauber und urteilsfrei einorden.
Über den brasilianischen teil kann man sich streiten, vor allem sind deren Zustände was Polizei angeht und Justiz hier sicherlich nicht Mehrheitsfähig.
Aber was die Bahnhof Lärmis angeht und die Sozialhilfe Hassprediger etc. hat er einfach recht meiner Meinung nach.
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