Im Mittelmeer soll sich erneut ein Flüchtlingsunglück mit vielen Toten ereignet haben. «Es sieht so aus, als seien Hunderte Menschen gestorben», sagte Italiens Präsident Sergio Mattarella. Offiziell ist das noch nicht bestätigt. Fakt ist aber: Jeden Monat versuchen tausende Flüchtlinge aus Nordafrika und der Türkei mit Booten nach Europa zu gelangen. 2014 starben nach Angaben der International Organization for Migration (IOM) knapp 3300 Flüchtlinge auf See, 2015 waren es 3770. Dieses Jahr sind bislang mehr als 1100 Menschen ertrunken.
Wer glaubt, dass vor allem Europa ein Flüchtlingsproblem hat, sollte dieses kurze Video schauen
Jordanien mit 9,5 Millionen Einwohnern beherbergt fast 1,5 Millionen syrische Flüchtlinge. Das sind laut BBC weit mehr als ganz Europa 2015 aufgenommen hat.
Die Schweiz mit 8,3 Millionen Einwohnern will im Notfall bis zu 50'000 Flüchtlinge beherbergen können. Das wären noch immer 30 Mal weniger als Jordanien aufgenommen hat.
In der Schweiz beträgt das Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner knapp 80'000 Franken. In Jordanien sind es weniger als 6000 Franken.
Das im Video gezeigte Flüchtlingslager Zaatari in Jordanien beherbergt rund 80'000 Menschen. Damit ist es «nur» das Drittgrösste im Mittleren Osten.
2015 haben Schmuggler laut Schätzungen drei bis sechs Milliarden Franken mit Menschenhandel verdient.
Das neue mutmassliche Unglück erinnert an die Katastrophe vor fast genau einem Jahr: Damals waren 800 Migranten vor der libyschen Küste ertrunken. Sie waren in einem Schmugglerboot eingeschlossen, das Leck schlug und sank.
Das Leben im jordanischen Flüchtlingscamp
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Das Leben im jordanischen Flüchtlingscamp
Das Flüchtlingslager Zaatari in Jordanien. Hier leben derzeit rund 80'000 syrische Flüchtlinge.
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Die beliebtesten Kommentare
Sapere Aude
19.04.2016 16:38registriert April 2015
Kommen noch die 600 000 - 800 000 palästinensische Flüchtlinge hinzu, die Jordanien aufgenommen haben und welchen sie als eines der wenigen arabischen Staaten auch das Bürgerrecht anbieten. Statt der Türken 3 Milliarden zu geben, mit welchem die dann nur wieder Daesh das Öl abkaufen, sollte man Jordanien und den Libanon finanziell unterstützen, dort wo es wirklich notwendig wäre.
Dass die Nachbarländer Syriens den allergrössten Teil der Flüchtlinge beherbergen ist völlig normal. Die Hugenotten sind damals auch nach Deutschland geflüchtet und nicht nach Arabien
Beim Quiz, die (wirklich) richtigen Antworten:
1. Kann man nicht sagen. Wenn das Gesetz durch ist, wird es sich zeigen.
2. Jedoch müssen Nicht-Asylbewerber nachweisen, dass sie einen brauchen und sich keinen leisten können.
3. Wenn Verfahren schneller werden, steigen die Kapazitäten. Das Problem: Nur die Aufnahme wird beschleunigt. Nicht die Ausschaffung
4. ist ok
5. ist ok
6. Tatsächlich könnt ihr dies nur vermuten.
7. ist ok
8. wäre sparsamer, würden abgelehnte Flüchtlinge strickt ausgeschafft. Da aber auch die bleiben, wird teurer.
Vertrauter von Prinz Andrew: Spionagefall löst in Grossbritannien Debatte über China aus
Der Bruder von König Charles III. ist einmal mehr in die Schlagzeilen geraten: Ein mutmasslicher chinesischer Spion soll sich mit ihm angefreundet haben. Manche warnen, man müsse wachsamer sein.