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Der Rechtspopulist Norbert Hofer liegt mit 50,1 Prozent der Stimmen hauchdünn vor Alexander Van der Bellen (49,9 Prozent). Die Briefstimmen werden am Montagnachmittag ausgezählt, dann soll das Resultat endgültig feststehen. Hier weitere Beispiele von Wahl- und Abstimmungskrimis, die uns die schöne Demokratie beschert hat:
In keinem Land sind die Abstimmungsresultate knapper als in der «freiesten Demokratie der Welt». Drei Beispiele, wie knapp es in der Schweiz schon geworden ist:
Masseneinwanderungs-Initiative (MEI): Die SVP-Initiative «Gegen Masseneinwanderung» von 2014 war hart umkämpft. Schlussendlich gaben 19'302 Stimmen (0,6 Prozent) den Ausschlag. Die Initiative wurde angenommen.
Abstimmung über den biometrischen Pass: 2009 stimmte die Schweiz über die Einführung des biometrischen Passes ab. Dies war eine Erweiterung des Schengen-Abkommens und daher per se umstritten. Mit 50,1 Prozent wurde die Vorlage angenommen. Nur 5680 Stimmen machten den Unterschied. Die Stimmbeteiligung lag bei 38,8 Prozent.
Änderung des Bundesgesetzes über Radio und Fernsehen (RTVG): Das bisher knappste Resultat in der Schweiz wurde während der Abstimmung über das RTVG im Juni 2015 erzielt. Mit 3696 Stimmen Unterschied wurde die Änderung angenommen. Die Stimmbeteiligung lag bei 43,7 Prozent. Damit wurde die jährliche Empfangsgebühr für Radio und Fernsehen für Haushalte gesenkt.
Bern-Mittelland hat entschieden: Stimmvolk nimmt RTVG mit 3696 Stimmen Unterschied an. http://t.co/b2LE0oJWDd
— watson (@watson_news) 14. Juni 2015
Auch Präsidentschaftswahlen in den USA hatten schon einen knappen Ausgang:
Bush gegen Al Gore: Im Jahr 2000 standen sich die beiden Präsidentschaftskandidaten George W. Bush und Al Gore gegenüber. Die Auszählung war so knapp, dass es einen Monat dauerte, bis das Endergebnis feststand. Al Gore erzielte zwar mehr Stimmen (50'999'897) als Bush (50'456'002), der Republikaner gewann aber mehr Wahlmännerstimmen und wurde zum Präsidenten gewählt.
Entschieden wurde die Wahl im «Swingstate» Florida. Bush gewann den Staat mit einem Vorsprung von nur wenigen hundert Stimmen. Der Supreme Court wies die Forderung nach einer Nachzählung von Al Gore zurück.
Nixon gegen Kennedy: Noch knapper war die Wahl von John F. Kennedy, der 1960 mit 49,7 Prozent der Stimmen gewann. Sein Konkurrent Richard Nixon brachte es auf 49,6 Prozent. Zwar konnte Kennedy deutlich mehr Wahlmännerstimmen auf sich vereinen, doch waren die Entscheidungen in 20 Bundesstaaten sehr knapp.
Kennedy fiel bereits drei Jahre später einem Attentat zum Opfer. Richard Nixon wurde 1969 doch noch zum Präsidenten gewählt.
Bundestagswahl 2002: Bei der Bundestagswahl von 2002 in Deutschland kamen die beiden Spitzenparteien CDU und SPD auf gleich viele Prozente (beide 38,5 Prozent der Stimmen). Damit mussten die Koalitionspartner das Rennen entscheiden. Rot-Grün (SPD und Grüne) gewann, weil die Grünen 1,2 Prozent mehr Stimmen als die FDP, der Koalitionspartner der CDU, erhielten.
Parlamentswahlen 2006: Die Parlamentswahlen in Italien von 2006 waren ähnlich spannend. Das Bündnis «Casa delle Libertà» von Berlusconi unterlag dem Bündnis «L’Unione» von Romano Prodi nur ganz knapp. Etwa 25'000 Stimmen (0,07 Prozent) machten den Unterschied. Berlusconi forderte am Folgetag eine Nachzählung der Stimmen, doch auch aus dieser ging Prodi als Sieger hervor.
Präsidentschaftswahl 2003: Im de facto unabhängigen nördlichen Teil Somalias kam es 2003 zu einer Präsidentenwahl. Der amtierende Präsident Dahir Riyale Kahin setzte sich mit nur 80 Stimmen Vorsprung gegen den Herausforderer Ahmed Mohammed Mahamoud Silanyo durch. Nach dem knappen Ergebnis gab es Proteste, die erst durch die Ausrufung des Notstandes ein Ende fanden.
Silanyo wurde von mehreren Stellen aufgefordert, eine Gegenregierung zu bilden, verzichtete aber darauf. Er verwies auf den südlichen Teil des Landes, wo eine ähnliche Situation zu einem Bürgerkrieg geführt hatte und akzeptierte die Wahl Kahins.