27.09.2023, 13:4327.09.2023, 14:59
Der nächste Schock, der nächste Hammer – die nächsten Floskeln. Die Krankenkassenprämien steigen nächstes Jahr im Schnitt um 8,7 Prozent. Und wenn man die Reaktionen der Politik auf den nächsten Prämienschub studiert, weiss man vor allem eines: Das war nicht der letzte Schocker.
Kaum hatte Gesundheitsminister Alain Berset die Hiobsbotschaft verkündet, begann das gegenseitige Schuldzuweisen der verschiedenen Player im Gesundheitswesen – und Floskeln wurden heruntergeleiert.
Hier ein Best-of Floskeln, die wir nicht mehr hören können:
Das Eidgenössische Departement des Innern (EDI):
«Grund für den hohen Prämienanstieg sind die Kosten.»
Der Konsumentenschutz:
«Die Politik muss den Ernst der Lage anerkennen (…).»
Die Mitte:
«So kann es nicht
weitergehen!»
Die Mitte:
«Wir müssen jetzt handeln, um die Gesundheitskosten und damit die Prämien nachhaltig zu senken!»
Die Grünen:
«Es braucht jetzt einen grundsätzlichen und sozialen Systemwechsel.»
Alain Berset:
«Jedem kostendämpfenden Vorschlag des Bundesrats zieht das Parlament die Zähne.»
Die SP:
«Die bürgerlichen Parteien, die sich weigern, mehr Mittel für die Prämienentlastung bereitzustellen, verschärfen diese Situation.»
Die SVP:
«Blamable Bilanz: Bundesrat Berset hätte zwölf Jahre lang Zeit gehabt, Reformen zu bringen, die das Kostenwachstum nachhaltig dämpfen.»
Die FDP:
«Seit Monaten überbieten sich die anderen Parteien mit Vorschlägen, ohne jedoch auf das Hauptproblem einzugehen.»
Die FDP zum Zweiten:
«Gesundheitskosten: Jetzt handeln!»
Der Berufsverband der Schweizer Ärzte (FMH):
«Leider wachsen die Prämien aber stärker als die Kosten.»
Noch einmal die FMH:
«Nun muss diese Reform endlich umgesetzt werden.»
Martin Landolt, Präsident des Krankenkassenverbandes Santésuisse:
«Die Rechnung ist einfach, höhere Kosten führen zu höheren Prämien.»
Noch einmal Martin Landolt:
«Es ist eine Kumulation verschiedener politischer Instanzen, die wenig Tatendrang zeigen.»
Raffaele De Rosa, Tessiner Gesundheitsvorsteher:
«Das System stösst an die Grenze des Erträglichen.»
(yam/rbu)
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Und solange nicht
1. jeder gehen darf, der gehen will
2. die Pharma lieber lukrative Krebsmedikamente als günstige Vorsorge verkauft
3. die Ärzte und Spitäler jedem noch eine (möglichst lukrative) Behandlung aufschwätzen um das Leben noch ein paar Wochen/Monate hinauszuzögern obwohl man eigentlich gar nicht mehr will
wird sich NICHTS ändern.