15 Floskeln zum Prämienhammer, die die Krise auch nicht lösen
Der nächste Schock, der nächste Hammer – die nächsten Floskeln. Die Krankenkassenprämien steigen nächstes Jahr im Schnitt um 8,7 Prozent. Und wenn man die Reaktionen der Politik auf den nächsten Prämienschub studiert, weiss man vor allem eines: Das war nicht der letzte Schocker.
Kaum hatte Gesundheitsminister Alain Berset die Hiobsbotschaft verkündet, begann das gegenseitige Schuldzuweisen der verschiedenen Player im Gesundheitswesen – und Floskeln wurden heruntergeleiert.
Hier ein Best-of Floskeln, die wir nicht mehr hören können:
Das Eidgenössische Departement des Innern (EDI):
«Grund für den hohen Prämienanstieg sind die Kosten.»
Der Konsumentenschutz:
«Die Politik muss den Ernst der Lage anerkennen (…).»
Die Mitte:
«So kann es nicht
weitergehen!»
weitergehen!»
Die Mitte:
«Wir müssen jetzt handeln, um die Gesundheitskosten und damit die Prämien nachhaltig zu senken!»
Die Grünen:
«Es braucht jetzt einen grundsätzlichen und sozialen Systemwechsel.»
Alain Berset:
«Jedem kostendämpfenden Vorschlag des Bundesrats zieht das Parlament die Zähne.»
Die SP:
«Die bürgerlichen Parteien, die sich weigern, mehr Mittel für die Prämienentlastung bereitzustellen, verschärfen diese Situation.»
Die SVP:
«Blamable Bilanz: Bundesrat Berset hätte zwölf Jahre lang Zeit gehabt, Reformen zu bringen, die das Kostenwachstum nachhaltig dämpfen.»
Die FDP:
«Seit Monaten überbieten sich die anderen Parteien mit Vorschlägen, ohne jedoch auf das Hauptproblem einzugehen.»
Die FDP zum Zweiten:
«Gesundheitskosten: Jetzt handeln!»
Der Berufsverband der Schweizer Ärzte (FMH):
«Leider wachsen die Prämien aber stärker als die Kosten.»
Noch einmal die FMH:
«Nun muss diese Reform endlich umgesetzt werden.»
Martin Landolt, Präsident des Krankenkassenverbandes Santésuisse:
«Die Rechnung ist einfach, höhere Kosten führen zu höheren Prämien.»
Noch einmal Martin Landolt:
«Es ist eine Kumulation verschiedener politischer Instanzen, die wenig Tatendrang zeigen.»
Raffaele De Rosa, Tessiner Gesundheitsvorsteher:
«Das System stösst an die Grenze des Erträglichen.»
(yam/rbu)
