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Das ist 2024 die tiefste Krankenkassen-Prämie in deiner Gemeinde

Gesundheit
Bild: shutterstock

Sparpotenzial vorhanden? Das ist 2024 die tiefste Krankenkassen-Prämie in deiner Gemeinde

Der Bundesrat hat heute Nachmittag die Krankenkassenprämien für das kommende Jahr präsentiert. Je nach Wohngemeinde können die Gesundheitskosten stark variieren – besonders günstig kommen Versicherte aus Appenzell Innerrhoden und der Innerschweiz davon.
28.09.2023, 03:4228.09.2023, 03:42
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Nach dem Prämienschock vom letzten Jahr steigen die Krankenkassenprämien auch für 2024 stark an. Das hat Bundesrat Alain Berset heute Dienstag an einer Pressekonferenz bekannt gegeben. Im Schnitt steigen die Prämien um 8,7 Prozent, die mittlere Monatsprämie beträgt im kommenden Jahr satte 359.50 Franken.

Doch was bedeutet das für dich? Mit Angabe deiner Wohngemeinde und deiner gewünschten Franchise kannst du mit dem Prämienrechner «priminfo» des Bundes deine Prämien fürs Jahr 2024 berechnen. Um die Unterschiede nach Region aufzuzeigen, haben wir einige Beispielprämien durchgerechnet.

Warum unterscheiden sich die Prämien nach Region?
Grosse Kantone sind in zwei oder sogar drei Prämienregionen aufgeteilt. Die Krankenkassen können für jede Region unterschiedliche Prämien festlegen – zumindest innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Höchstgrenzen.

Die Gesundheitskosten in den Regionen werden von verschiedenen Faktoren beeinflusst, zum Beispiel von der Demographie oder der Ärzte- und Spitaldichte. Das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) bestimmt aber die maximal zulässigen Prämienunterschiede zwischen den Regionen.

Erwachsene ab 26 Jahren

Wer 26 Jahre oder älter ist, erhält keinen Jugendrabatt mehr und muss die Prämie für Erwachsene bezahlen. Am teuersten zu stehen kommt das bei der Maximalfranchise von 2500 Franken Personen aus der Region Basel: Sie bezahlen bei der günstigsten Krankenkasse noch immer 391 Franken pro Monat.

Gerade mal halb so viel bezahlt man in den fünf Gemeinden des Kantons Appenzell Innerrhoden: Appenzell, Gonten, Oberegg, Schlatt-Haslen und Schwende-Rüte. Das günstigste Krankenkassenmodell kostet dort monatlich 189.50 Franken.

Je tiefer die Franchise, desto höher die Prämie: Bei einem Selbstbehalt von 1000 Franken bezahlt man in Appenzell mindestens 268.90 Franken. Basel und die umliegenden Gemeinden kommen auf monatliche Beiträge ab 472.40 Franken.

Bei der kleinstmöglichen Franchise von 300 Franken bewegen sich die Mindestbeiträge zwischen 306.90 Franken in Appenzell und 510.10 Franken in Basel.

Das sind die teuersten Regionen (bei Erwachsenen mit einer maximalen Franchise von 2500 Franken):

  1. Kanton Basel-Stadt
  2. Kanton Genf
  3. Kanton Neuenburg
  4. Südliche Region Kanton Waadt
  5. Südliche Region Kanton Tessin

Das sind die günstigsten Regionen:

  1. Kanton Appenzell Innerrhoden
  2. Kanton Uri
  3. Kanton Nidwalden
  4. Kanton Obwalden
  5. Östliche Region Kanton Wallis

Junge Erwachsene zwischen 19 und 25 Jahren

Menschen unter 26 Jahren profitieren von vergünstigten Krankenkassenprämien. Am günstigsten weg kommen auch junge Erwachsene mit der Maximalfranchise von 2500 Franken im Kanton Appenzell Innerrhoden, wo sie monatlich 132.70 Franken bezahlen. Am höchsten sind die Gesundheitskosten im Kanton Genf: 270.70 Franken pro Monat fallen dort an.

Auch bei einer Franchise von 1000 Franken kommt der Kanton Appenzell Innerrhoden am besten weg: Die Gesundheitsversorgung kostet minimal 187.50 Franken. Die höchsten Prämien bezahlen auch hier die Genfer, monatlich 352.10 Franken.

Auch bei 300 Franken Franchise profitiert man in der Region Appenzell: Für 225.50 Franken ist man versichert. Im Kanton Genf bezahlt man für die gleiche Leistung exakt 390 Franken.

In diesen Regionen bezahlen junge Erwachsene am meisten für die Krankenkasse (mit einer Franchise von 2500 Franken):

  1. Kanton Genf
  2. Kanton Basel-Stadt
  3. Kanton Neuenburg
  4. Südliche Region Kanton Tessin
  5. Südliche Region Kanton Waadt

In diesen Regionen sind die Prämien am tiefsten:

  1. Kanton Appenzell Innerrhoden
  2. Kanton Obwalden
  3. Kanton Uri
  4. Kanton Nidwalden
  5. Kanton Zug

Bis Ende November 2023 bleibt Zeit, die Krankenkasse zu wechseln.

So wechselst du die Krankenkasse

Willst du deine Grundversicherung wechseln, musst du bis Ende November kündigen. Die Kündigung muss spätestens am 30. November zur gewöhnlichen Geschäftszeit bei der Krankenversicherung eingegangen sein. Bis zum 31. Dezember kannst du eine neue Versicherung abschliessen. Achtung: Bei Zusatzversicherungen gelten andere Bedingungen, teilweise sogar Kündigungsfristen von sechs Monaten.

Datenquelle
Die Angaben in den Karten wurden für jede Gemeinde auf Basis der vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) veröffentlichten Krankenkassenprämien berechnet. Die Prämie des günstigsten Anbieters wurde für drei Franchisen (300, 1000 und 2500 Franken) auf der Karte visualisiert. Unsere Varianten beinhalten keine Kosten für eine Unfallversicherung.

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54 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Maurmer
26.09.2023 19:06registriert Juni 2021
Die Prämienunterschiede sind eine Schande!
Krankenversicherung ist solidarisch finanziert und bietet gleiche Leistung zu identischen Arzttarifen für alle. Dass das Solidaritätsprinzip kantonal und sogar subkantonal aufgelöst wird macht wenig Sinn. Wer in Appenzell eine schwere Krankheit hat wird in Zürich, Bern oder Basel ins Spital kommen, die höheren Infrastrukturkosten werden aber nur auf die Grossstädter umgelegt???
Nach dieser Logik könnte man auch Prämien nach BMI, Raucher, Alkkonsum, Ernährungsgewohnheiten etc machen, da wäre wenigstens noch eine Korrelation zu den Kosten gegeben!
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plus:minus
26.09.2023 18:53registriert Juni 2022
80% der Kunden in den Stadtpraxen kommen vom Land, mit den günstigen Prämien. Finde den Fehler. Ich rege mich gar nicht mehr auf und ziehe auch auf's Land und kauf mir von der Ersparnis ein Auto. :). *ironie*
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Nirantali
26.09.2023 18:24registriert Juli 2020
Und was ist der Grund für diese krassen Unterschiede, werden die Leute in den günstigen Kantonen etwa weniger krank und haben weniger Unfälle, als in den teuren Kantonen oder wie jetzt?!

Womöglich sollten nun alle Basler, Genfer, Neuenburger, Waadtländer und Tessiner nach Appenzell Innerrhoden, Uri oder Nidwalden umziehen.

Stelle mir grad das Chaos vor, wenn alle zur Kostenoptimierung, mit der Krankenkasse jeweils gleich auch noch den Kanton wechseln würden. 😂
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