Nach dem Prämienschock vom letzten Jahr steigen die Krankenkassenprämien auch für 2024 stark an. Das hat Bundesrat Alain Berset heute Dienstag an einer Pressekonferenz bekannt gegeben. Im Schnitt steigen die Prämien um 8,7 Prozent, die mittlere Monatsprämie beträgt im kommenden Jahr satte 359.50 Franken.
Doch was bedeutet das für dich? Mit Angabe deiner Wohngemeinde und deiner gewünschten Franchise kannst du mit dem Prämienrechner «priminfo» des Bundes deine Prämien fürs Jahr 2024 berechnen. Um die Unterschiede nach Region aufzuzeigen, haben wir einige Beispielprämien durchgerechnet.
Wer 26 Jahre oder älter ist, erhält keinen Jugendrabatt mehr und muss die Prämie für Erwachsene bezahlen. Am teuersten zu stehen kommt das bei der Maximalfranchise von 2500 Franken Personen aus der Region Basel: Sie bezahlen bei der günstigsten Krankenkasse noch immer 391 Franken pro Monat.
Gerade mal halb so viel bezahlt man in den fünf Gemeinden des Kantons Appenzell Innerrhoden: Appenzell, Gonten, Oberegg, Schlatt-Haslen und Schwende-Rüte. Das günstigste Krankenkassenmodell kostet dort monatlich 189.50 Franken.
Je tiefer die Franchise, desto höher die Prämie: Bei einem Selbstbehalt von 1000 Franken bezahlt man in Appenzell mindestens 268.90 Franken. Basel und die umliegenden Gemeinden kommen auf monatliche Beiträge ab 472.40 Franken.
Bei der kleinstmöglichen Franchise von 300 Franken bewegen sich die Mindestbeiträge zwischen 306.90 Franken in Appenzell und 510.10 Franken in Basel.
Das sind die teuersten Regionen (bei Erwachsenen mit einer maximalen Franchise von 2500 Franken):
Das sind die günstigsten Regionen:
Menschen unter 26 Jahren profitieren von vergünstigten Krankenkassenprämien. Am günstigsten weg kommen auch junge Erwachsene mit der Maximalfranchise von 2500 Franken im Kanton Appenzell Innerrhoden, wo sie monatlich 132.70 Franken bezahlen. Am höchsten sind die Gesundheitskosten im Kanton Genf: 270.70 Franken pro Monat fallen dort an.
Auch bei einer Franchise von 1000 Franken kommt der Kanton Appenzell Innerrhoden am besten weg: Die Gesundheitsversorgung kostet minimal 187.50 Franken. Die höchsten Prämien bezahlen auch hier die Genfer, monatlich 352.10 Franken.
Auch bei 300 Franken Franchise profitiert man in der Region Appenzell: Für 225.50 Franken ist man versichert. Im Kanton Genf bezahlt man für die gleiche Leistung exakt 390 Franken.
In diesen Regionen bezahlen junge Erwachsene am meisten für die Krankenkasse (mit einer Franchise von 2500 Franken):
In diesen Regionen sind die Prämien am tiefsten:
Bis Ende November 2023 bleibt Zeit, die Krankenkasse zu wechseln.
Willst du deine Grundversicherung wechseln, musst du bis Ende November kündigen. Die Kündigung muss spätestens am 30. November zur gewöhnlichen Geschäftszeit bei der Krankenversicherung eingegangen sein. Bis zum 31. Dezember kannst du eine neue Versicherung abschliessen. Achtung: Bei Zusatzversicherungen gelten andere Bedingungen, teilweise sogar Kündigungsfristen von sechs Monaten.
Krankenversicherung ist solidarisch finanziert und bietet gleiche Leistung zu identischen Arzttarifen für alle. Dass das Solidaritätsprinzip kantonal und sogar subkantonal aufgelöst wird macht wenig Sinn. Wer in Appenzell eine schwere Krankheit hat wird in Zürich, Bern oder Basel ins Spital kommen, die höheren Infrastrukturkosten werden aber nur auf die Grossstädter umgelegt???
Nach dieser Logik könnte man auch Prämien nach BMI, Raucher, Alkkonsum, Ernährungsgewohnheiten etc machen, da wäre wenigstens noch eine Korrelation zu den Kosten gegeben!
Womöglich sollten nun alle Basler, Genfer, Neuenburger, Waadtländer und Tessiner nach Appenzell Innerrhoden, Uri oder Nidwalden umziehen.
Stelle mir grad das Chaos vor, wenn alle zur Kostenoptimierung, mit der Krankenkasse jeweils gleich auch noch den Kanton wechseln würden. 😂