Am vergangenen Wochenende wurde im Toggenburgischen Mosnang unter dem Motto «Karibische Nächte» Fasnacht gefeiert. Der Maskenball am Samstag sorgt jetzt für Empörung: Die Siegergruppe trat mit schwarz angemalten Gesichtern, Afro-Perücken und Strandverkäufer-Utensilien auf.
Ein watson-Leser hat der Redaktion ein Bild der Gruppe zugestellt. «Ich hatte schon befürchtet, dass es rassistische und dumme Kostüme geben wird», schreibt er. Die Fasnacht Mosnang sei für besonders schamlose Verkleidungen bekannt.
Für ihn ist der Fall klar: «Es scheint absolut kein Bewusstsein für das Thema Rassismus vorhanden zu sein.» Im Gegenteil: Die Gruppe wurde von der Jury zur besten des Abends gekürt.
Laut dem Leser sei der Vorfall kein Einzelfall. In vergangenen Jahren seien bereits SS-Uniformen und Ku-Klux-Klan-Roben aufgetaucht. Dass es unter dem Motto «Karibische Nächte» auch zu Blackfacing kam, habe ihn darum nicht überrascht. «Mosnang ist ausländerfeindlich», sagt er. Er habe an der Fasnacht auch andere geschmacklose Verkleidungen gesehen – darunter eine Gruppe, die als Araber mit Bombengürtel unterwegs war. «Ich verstehe, wenn sich schwarze Menschen nicht trauen, an die Mosliger Fasnacht zu gehen», so der anonyme User.
Ruben Schuler, Präsident der IG Fasnacht Mosnang und FDP-Kantonsrat, kann die Aufregung nicht nachvollziehen. «Es gehört zum Kern der Fasnacht, auf lustige Weise zu provozieren», erklärt er.
Wer an der Fasnacht teilnehme, müsse damit rechnen, dass bestimmte Themen humorvoll auf die Schippe genommen würden. Für ihn sei nicht ersichtlich, weshalb die Darstellung als Strandverkäufer rassistisch sein soll. «Die Verkleidung der Gruppe ist überhaupt nicht rassistisch zu verstehen.»
Der 29-Jährige sieht keine bösen Absichten und keine Diskriminierung in der Verkleidung. Und die Bemalung der Gesichter interpretiert er nicht als ideologisches Zeichen. Vielmehr verweist er auf die Fasnachtstradition und frühere Zeiten: «Früher gingen wir auch als Indianer an die Fasnacht.»
Die Kostümierung als Strandverkäufer sei kein Ausdruck von Rassismus, sondern vielmehr ein Zeichen dafür, dass man sich mit einem Motto auseinandergesetzt habe. Die Siegergruppe habe tolle Stimmung gemacht, sich aktiv ins Geschehen eingebracht, mit dem Publikum interagiert und Sonnenbrillen verteilt. «Die Gruppe hat die Kriterien für den ersten Platz erfüllt.»
Schuler hebt hervor, dass Fasnacht gegenseitige Akzeptanz und Toleranz brauche. In seinen Augen war das gewählte Motto gelungen. «Es gibt keine rassistische Kultur in Mosnang. Wir sind anständige Leute.» Zwar sei die Bevölkerung in Mosnang kritisch gegenüber Zuwanderung, doch Rassismus sehe er nicht.
Auch wenn Grenzüberschreitungen für ihn zur Fasnacht gehören, gibt es auch für Schuler klare Grenzen. SS-Uniformen oder Roben des Ku-Klux-Klans hätten an der Fasnacht nichts verloren. «Das kann ich mir nicht vorstellen, das hätte ich mitbekommen. Und wir wären eingeschritten», betont der Jurist. «So etwas tolerieren wir nicht.»
Meine Güte, das ist doch weder schlimm noch rassistisch. Die Verkleidung war gut gemacht, mit Detailtreue und Einsatz hergestellt. Lassen wir die Kirche doch in Mosnang.
Je mehr wir linken uns hier jetzt darüber empören, umso deutlicher wird die SVP danach bei den nächsten Wahlen im Toggenburg zulegen.
Es liegt an uns...