Die Amerikanerin Jennifer Veilleux machte Winterferien im schweizerischen Grindelwald. Das Ziel: auf der fast vier Kilometer langen Piste schlitteln. Erfahrung hat sie bislang noch nicht viel. «Wenn ich Schlitten fahre, kaufe ich mir einen Hartplastikschlitten für zwei Personen oder eines dieser roten Untertassen-Dinger und fahre damit den Schnee auf meinem örtlichen Golfplatz in Connecticut hinunter», sagt Veilleux zu CNN.
Dass das Schlitteln in der Schweiz ein wenig anders ist, merkt sie bald. Es fängt schon beim Schlitten an. Dieser ist in der Schweiz ein typischer Alpenschlitten aus Holz und mit Eisenkufen, welche auf Geschwindigkeit ausgelegt sind. Der Schlitten kann an jeder Ecke gemietet werden.
Über ihre ersten Versuche erzählt Veilleux: «Innerhalb der ersten 10 Minuten bin ich mindestens dreimal total ausgerutscht. Ich bin förmlich durch die Luft geflogen.»
Schlitteln ist keine ungefährliche Angelegenheit. Die Schlittelpisten können von Skifahrern gekreuzt werden und sogar Winterwanderer verirren sich oftmals auf die Pisten. Die grösste Gefahr sind aber die anderen Schlittenfahrer, darunter die Anfänger und die Raser.
Zur Schweiz und speziell zu Grindelwald gehört die Wintersportart aber dazu. Lars Michel, Miteigentümer des Hotels Fiescherblick in Grindelwald, sagt zu CNN über die traditionellen Schlitten: «Das ist etwas, worauf wir so sehr stehen, jeder hat einen. Und wenn es Dezember oder Januar ist und es Neuschnee gibt, benutzt niemand ein Fahrrad oder Auto. Es ist ein Schlitten oder ein Velogemel.» Laut ihm sind immer mehr Gäste aus dem Ausland am Schlitteln interessiert.
Doris Graf Jud, Reiseleiterin bei den Jungfraubahnen, rät Anfängern, vorher auf leichteren Pisten zu üben, bevor es zu den steilen Pisten geht. Auch ein Helm soll immer getragen werden.
Veilleux hatte zwar Schwierigkeiten beim Schlitteln, sie möchte es aber gerne nochmals probieren. «Ich habe den ganzen Tag nicht an meine Sorgen gedacht, weil ich Angst um mein Überleben hatte», meint sie.
(kek)