Die Schweiz hat in der Arbeitswelt einen weltweit guten Ruf: zuverlässige Arbeiterinnen und Arbeiter, top ausgebildete Fachkräfte und effiziente Arbeitsleistungen. Doch nicht in allem kann sich die Schweiz profilieren. Mit einer durchschnittlichen Arbeitszeit von 41,8 Stunden die Woche gehört die Schweiz zudem europaweit zu den Ländern mit den meisten Arbeitsstunden.
Geregelte Arbeitszeiten sind ausserdem längst nicht für alle Normalität. Kürzlich hat das Bundesamt für Statistik deshalb eine neue Studie zum Thema Schichtarbeit in der Schweiz veröffentlicht. Das sind die wichtigsten Erkenntnisse.
In der Schweiz arbeiteten 2022 insgesamt 593'000 Personen in Schichtarbeit. Das sind 15,9 Prozent der Arbeitnehmenden (ohne Lehrlinge). Ungefähr die Hälfte davon, also 8,6 Prozent, hatte dabei wechselnde Arbeitszeiten.
27,1 Prozent der Schichtarbeitenden waren in wechselnden Schichten inklusive Nachtarbeit tätig. Weitere 27 Prozent hatten wechselnde Schichten ohne Nachtarbeit. Der Rest der Schichtarbeitenden (45,9 Prozent) arbeitete entweder nur tagsüber, nur abends oder nur nachts, ohne Wechsel.
Schichtarbeit mit wechselnden Arbeitszeiten gibt es in unterschiedlichen Wirtschaftsbranchen und ist sehr weit verbreitet. Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe sowie Gesundheits- und Sozialwesen – diese drei Branchen haben den höchsten Anteil an Schichtarbeit mit rotierenden Arbeitszeiten (mehr als 20 Prozent).
Im Gastgewerbe sind 19,4 Prozent im Schichtbetrieb ohne Nachtarbeit tätig und lediglich rund 3 Prozent inklusive Nachtarbeit. Das Verhältnis ist in der Branche Verkehr und Lagerei mit 16,2 Prozent Schicht- mit Nachtarbeit und 7,2 Schicht- ohne Nachtarbeit gerade umgekehrt. Im Gesundheits- und Sozialwesen arbeiten die Schichtarbeitenden mit 11,1 Prozent sowohl in der Nacht als auch am Tag gleichermassen.
2022 leisteten insgesamt 4,3 Prozent der Arbeitnehmenden ihren Job in der Nacht. Die Studie zeigt ausserdem, dass Schicht- mit Nachtarbeit bei unter 40-Jährigen stärker verbreitet ist. Besonders Personen zwischen 25 und 39 Jahren wählen Jobs mit Schicht- und Nachtarbeit.
Ausserdem arbeiten Vollzeiterwerbstätige generell häufiger in rotierenden Schichten inklusive Nacht als Teilzeiterwerbstätige (5 Prozent gegenüber 3,1 Prozent). Männer sind zudem häufiger in Schichtarbeit inklusive Nachtarbeit tätig als Frauen (4,5 Prozent gegenüber 4,1 Prozent). Jedoch leisten Frauen mit 5,4 Prozent häufiger Schichtarbeit ohne Nachtschicht als Männer mit 3,2 Prozent.
Ausländerinnen und Ausländer arbeiten sowohl mit als auch ohne Nachtarbeit häufiger in Schicht als Schweizerinnen und Schweizer. Insbesondere Arbeitnehmende aus Drittstaaten haben überdurchschnittlich oft einen Job in rotierenden Schichten ohne Nachtarbeit.
Im Vergleich zu Europa arbeiten die Menschen in der Schweiz weniger in Schicht. Es zeigt sich sogar eine leichte Abnahme der Schichtarbeit in der Schweiz. In Europa steigt der Trend zu Schichtarbeit dagegen seit 2020 wieder an.
9 to 5 mit den vorgeschriebenen Pausen ist nur eine 36h Woche. Das gibt es bei unseren Nachbarn im Norden oder Westen aber in CH sind 40…42h plus Überstunden eher die Regel
Es war toll. Man hatte viel mehr Zeit unter der Woche um Sachen zu erledigen.