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Coronavirus: Frankreich beschliesst zweiten Lockdown

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Frankreich beschliesst zweiten Lockdown ++ Bundesrat will Sport finanziell helfen

28.10.2020, 20:5528.10.2020, 23:31
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20:54
Bundesrat will Sport finanziell unter die Arme greifen
Nach den neuen Massnahmen des Bundesrates zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie, die für den Schweizer Sport einschneidend sind, traf sich Sportministerin Viola Amherd mit Vertretern von Swiss Olympic und Ligen zu einem runden Tisch.

Die Parteien unterstrichen die Wichtigkeit des Sports, von dem rund 100'000 Arbeitsplätze abhängen. Gleichzeitig betonten alle, die allgemeinen Anstrengungen zur Eindämmung der Pandemie mitzutragen, wofür schweizweit geltende Regelungen und Lösungen für die Organisation des Amateur- und Profisports zentral sind. Amherd äusserte ihr Verständnis für die schwierige Situation. Der Bundesrat sei sich bewusst, dass zahlreiche Bereiche und Sektoren beträchtliche Verluste erlitten haben und strukturell bedroht sind.

Zur Abfederung der Folgen im Sport haben Bundesrat und Parlament ein Hilfspaket von mehreren hundert Millionen Franken beschlossen. Im Breitensport stehen für das Jahr 2020 knapp 100 Millionen Franken zur Verfügung, für 2021 sind weitere 100 Millionen angedacht. Mit dem Covid-19-Gesetz wurde zudem die gesetzliche Grundlage geschaffen, um Klubs im professionellen und halb-professionellen Bereich im Fussball, Eishockey, Unihockey, Handball, Volleyball und Basketball zinslose Darlehen zu gewähren. Dafür stehen in diesem Jahr 175 Millionen Franken zur Verfügung, weitere 175 Millionen sind im Voranschlag für das Budget 2021 eingestellt. (sda)
Bundesraetin Viola Amherd, setzt seinem Schutzmaske waehrend der Herbstsession der Eidgenoessischen Raete, am Montag, 21. September 2020 im Nationalrat in Bern. (KEYSTONE/Anthony Anex)
Bild: keystone
20:23
Macron führt Ausgangsbeschränkungen wieder ein
Mit Ausgangsbeschränkungen im ganzen Land verschärft Frankreich seinen Kampf gegen die zweite Welle der Corona-Pandemie. Die Beschränkungen sollen von Freitag an gelten, kündigte Staatschef Emmanuel Macron am Mittwochabend in einer Fernsehansprache an. (sda/dpa)
20:22
Parteien mehrheitlich zufrieden
Die Parteien haben weitgehend positiv auf die Entscheide des Bundesrates reagiert. Für die FDP, die SP und die Grünen waren die am Mittwoch beschlossenen Massnahmen überfällig. Die SVP appelliert an die Eigenverantwortung.
18:15
Das lief heute bei der EU
Angesichts stark steigender Corona-Zahlen in Europa hat EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen die Bürger eindringlich zum Durchhalten aufgerufen. «Die Corona-Lage ist sehr ernst», sagte die CDU-Politikerin in Brüssel. Noch habe man es aber selbst in der Hand, die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Allein in der vergangenen Woche habe es 1,1 Millionen bestätigte Corona-Fälle in Europa gegeben, sagte von der Leyen.
epa08780197 European Commission President Ursula von der Leyen speaks via video conference into a press room at EU headquarters in Brussels, Belgium, 28 October 2020. The European Commission is launch ...
Bild: keystone
«Wir erwarten, dass diese Zahlen in den nächsten zwei bis drei Wochen weiter rapide ansteigen.» Viel mehr Schnelltests und in ganz Europa nutzbare Tracing Apps sollen aus Sicht der EU-Kommission helfen, der zweiten Corona-Welle Herr zu werden. Zusätzliche Massnahmen auf nationaler und EU-Ebene seien dringend nötig, erklärte von der Leyen.

Die Anzahl der Coronatoten hat in Europa nach Aussage eines Experten drastisch zugenommen. «Letzte Woche lag die Zahl um ein Drittel höher als in der Vorwoche, das bedeutet, dass rund 1000 Menschen jeden Tag an Covid sterben», sagte Peter Piot, Sonderberater der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei der Bekämpfung des Coronavirus, in Brüssel. (sda/dpa)
17:42
Lehrerverbände mit der Maskenpflicht zufrieden
Die Lehrerinnen und Lehrer sind nach Angaben ihrer Verbände zufrieden mit der Maskenpflicht in Klassen ab der Sekundarstufe II. Sie hoffen indessen auch auf Regeln für die Volksschule.

Die Situation rechtfertige die Massnahme, erklärten Dagmar Rösler, Präsidentin des Dachverbandes Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH), und ihr Pendant Samuel Rohrbach vom Westschweizer Lehrerverband am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Rohrbach erklärte, die Lage scheine so schwierig wie im Frühling. Darum sollten die Schutzmassnahmen überall gleich sein. Er weist indessen auf einen Widerspruch hin. Kinder über zwölf Jahren müssten im öffentlichen Raum zwar landesweit Masken tragen, an den Schulen je nach Kanton aber nicht. (sda)
17:27
Die wichtigsten Fragen
Berset mit Fragezeichen
Bild: shutterstock.com
17:27
«Darf die Polizei in die Wohnung kommen und kontrollieren?»
Gerber: «Der Verzug dieser Regeln liegt bei den Kantonen. Es ist nicht auszuschliessen, dass die Polizei bei beispielsweise illegalen Partys kommt und für Ordnung sorgt. Aber der Sinn ist nicht, dass die Polizei von Wohnung zu Wohnung kommt und kontrolliert.»
17:21
«Zählen bei der Grenze von 50 Personen auch die Sportler mit?»
Michael Gerber, Abteilung Recht beim BAG: «Bei der Personenzahl von 50 Personen zählen mitwirkende Berufssportler und die Helfer nicht mit. Das betrifft nur die Zuschauer.»
17:20
«Riskieren wir nicht viele Konkurse, wenn die Härtefallklausel erst im Januar kommt?»
Parmelin: «Die Härtefallklausel wurde schnell angeschaut und ausgearbeitet. Es handelt sich um Sektoren, die nicht wirklich in die Bestimmungen der betroffenen Betriebe fallen. Wir haben die Einführung schon einen Monat vorgezogen. Wir wollen das so schnell wie möglich regeln.»
17:18
«Auf was müssen sich Angehörige der Armee gefasst machen?»
Berset: «Es gibt Bedingungen für ein Engagement der Armee. Diese kommt nur subsidiär zum Einsatz – also wenn es wirklich nicht mehr geht.»
17:14
«In öffentlichen Veranstaltungen sind max. 50 Personen erlaubt. Kann man das präzisieren?»
Berset: «Die 15er Grenze bezieht sich auf die Anzahl von Personen, die gemeinsam Sport treiben oder gemeinsam eine kulturelle Aktivität ausführen.»
17:13
«Viele Kantone haben die Massnahmen zeitlich beschränkt. Wieso haben Sie keine Fristen gesetzt?»
Berset: «Wir müssen zuerst sehen, wie unsere Massnahmen greifen und die Spitaleintritte beeinflussen. Der Winter wird Monate dauern. Das ist die ideale Saison für einen Virus. Wir haben versucht, einen Mittelweg zu finden, der etwas länger haltbar ist. Deshalb gibt es keine Fristen: Wir möchten die Lage im Griff haben.»
17:10
«Wie muss man sich die Sperrstunde vorstellen? Verhaftet die Polizei Menschen, die sich draussen aufhalten?»
Berset: «Es gibt keine Ausgangssperre. Es gibt nur eine Sperrstunde. Diese gilt für die Lokale.» Offenbar gab es einen Übersetzungsfehler, bei dem das Wort «Ausgangssperre» in die französische Fassung der Medienmitteilung landete.
17:10
«Reicht die besondere Lage? Braucht es wieder die ausserordentliche Lage?»
Sommaruga: «Es ist nicht erst ernst, wenn wir ausserordentliche Lage gilt. Wir haben jetzt bereits Spielraum, um einschneidende Massnahmen zu ergreifen. Die Analyse wird natürlich gemacht. Wir müssen aber nicht warten, bis diese ausserordentliche Lage eintritt – auch in der besonderen Lage können wir diverse Massnahmen ergreifen.»
17:08
«Die Kurzarbeit muss 10 Tage im Voraus angemeldet werden. Soll das jetzt getan werden?»
Parmelin: «Die Voranmeldefrist von 10 Tagen wird zurzeit analysiert. Wenn Behörden aus gesundheitlichen Gründen die Schliessung verlangen, brauch es diese Voranmeldefrist.»

Boris Zürcher vom Seco: «Es gibt bereits eine grössere Zahl von Voranmeldungen. Jedoch ist der Vollzug sehr stabil. Die Vollzugsstellen sind der Aufgabe gewachsen.»
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17:07 Uhr: Armee sucht wieder Freiwillige
von Travanter
watson-User Travanter schreibt uns, dass die Schweizer Armee wieder am rekrutieren sei. Er spricht von einer SMS, in der Freiwillige in Spital- und Sanitätsformationen sowie Fahrer gesucht werden. Das Verteidigungsdepartement schreibt auf der Webseite dazu, dass ein solcher Dienst mindestens vier Wochen am Stück dauern würde.
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17:05
«Was ist mit der Kapazität der Spitälern?»
Berset: «Die Kantone haben begonnen, die Kapazitäten heraufzusetzen und eventuell Wahleingriffe auszusetzen. Wir sind aber in keiner schlechten Situation. Man kann die Schweiz nicht mit dem Ausland vergleichen.»
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17:03
Economiesuisse unterstützt Bundesrat
Der Wirtschaftsverband Economiesuisse zeigt sich erfreut, dass der Bundesrat auf einen zweiten Teil-Lockdown verzichtet. Man bedauere aber, dass erneut Massnahmen ergriffen wurden, «die das tägliche Leben in der Schweiz stark einschränken» – sie seien aber notwendig, so Economiesuisse.

Ihr Präsident Christoph Mäder sagt dazu: «Die Einschränkungen mögen mühsam sein, aber im Vergleich zu einem Lockdown sind sie tragbar.» Er erwähnt das Weihnachtsgeschäft und die Wintersportsaison. «Brechen diese Umsätze weg, ist eine Konkurswelle unvermeidbar. Die Folgeschäden des Teil-Lockdowns vom Frühling sind noch kaum absehbar. Eine Wiederholung würde die volkswirtschaftliche Entwicklung um Jahre zurückwerfen.»
17:03
«Wie kontrolliert man die Obergrenze bei Veranstaltungen?»
Berset: «Das liegt auch in der Verantwortung der Organisatoren und der Bevölkerung. Man soll jetzt einfach die Anzahl der Kontakte zu reduzieren. Das funktioniert nur, wenn alle mitmachen. Es kann natürlich sein, dass die Polizei Veranstaltungen kontrolliert.»
17:02
«Sind Besuche in Alterheimen und Spitälern möglich?»
Berset: «Das ist die Sache der Kantone. Wir empfehlen nicht, einfach zu schliessen. Leute in Altersheimen können stark betroffen sein vom Virus. Deswegen muss man hier aufpassen.»
17:00
«Es herrscht Unklarheiten bei Familien und Kindern. Was ist mit Familien mit mehr Kindern? Zählen Kinder dazu?»
Gerber: «Es handelt sich hier um private Veranstaltungen. Da steht jetzt nun Mal die Limite von 10 Personen fest. Diese Limite gilt auch für Kinder – Kinder sind auch Personen.»
16:58
«In einem Monat stehen die Abstimmungen an. Wie sieht das der Bundesrat?»
André Simonazzi, Bundesratssprecher: «Diese Abstimmungen können stattfinden. Es verlangt aber organisatorische Arbeit der Kantone, beispielsweise bei den Auszählungen.»
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16:58 Uhr: Fussballtrainings für Kids noch möglich
von Woodi61
watson-User Woodi61 fragt, ob Fussballtrainings für Kinder noch möglich sind. Die Antwort ist Ja, gemäss Erläuterungen des Budnesrates: «Für Sportaktivitäten von Kindern und Jugendlichen vor ihrem 16. Geburtstag gelten keine Einschränkungen. Wettkämpfe dürfen jedoch nicht durchgeführt werden.»
16:57
«Wird die Polizei Maskentragen kontrollieren und allenfalls büssen?»
Berset: «Es gibt Möglichkeiten, auch aufgrund des Epidemiengesetz. Es gibt klare Regelungen in Innen- und Aussenräumen. Es ist einfacher, die Maske anzulassen, wenn man beispielsweise von Laden zu Laden geht. Die Polizei kann situativ reagieren.»

Gerber: «Es gibt die Möglichkeit (ohne Ordnungsbussen) Bussen zu verteilen. Das geht über eine Anzeige. Es geht hier aber mehr um die Eigenverantwortung.»
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16:56 Uhr: Neue Massnahmen dank Covid-19-Gesetz
von Petar Marjanović
Bundesrat Guy Parmelin konnte heute neue Massnahmen zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie durchboxen – ohne sich auf Notrechts-Ebene bewegen zu müssen. Die Macht gibt ihm das neue Covid-19-Gesetz, das vor einigen Wochen für heftige Kritik sorgte. Eine politische Gruppe ergriff erfolglos das Referendum, nachdem Falschinformationen über einen angeblichen Impfzwang verbreitet wurden.

Die Landesregierung scheint sich darüber zu freuen, dass sie notrechtsfrei agieren kann: «Im Gegensatz zum Frühjahr bewegt sich der Handlungsspielraum des Bundesrates wieder im Rahmen des ordentlichen Rechts.»
16:55
«Was bedeuten die Massnahmen für den Wintersport?»
Sommaruga: «Unsere Situation ist für den Tourismus Gift. Auch deshalb müssen die Zahlen heruntergebracht werden. Wie bereits gesagt: Wenn wir das Virus so schnell wie möglich eindämmen, hilft das auch der Wirtschaft. Im Moment sind keine weiteren Massnahmen für den Wintertourismus geplant. Aber die heute getroffenen Massnahmen gelten auch dort.»
16:53
«Wird der Bundesrat nun 10-14 Tage warten, wie sich die Situation entwickelt?»
Berset: «Wir müssen sehen, wie sich die Situation entwickelt. Wir haben heute die einschneidensten Massnahmen ergriffen, um einen Lockdown zu verhindern.»

Stefan Kuster, Leiter Abteilung Übertragbare Krankheiten beim BAG: «Es braucht Zeit, um zu sehen, ob die Massnahmen greifen. Die Kantone und der Bund haben bereits einschneidende Massnahmen getroffen. Diese werden auch Früchte tragen.»
16:51
«Werden die Massnahmen ausreichen?»
Berset: «Es ist schwierig, das mit März zu vergleichen. Wir machen seriöse Arbeit, welche Massnahmen getroffen werden. Heute wissen wir mehr über die Lage und wir können besser voraussehen. Wir können gezielter eingreifen, weil wir mehr wissen als vor ein paar Monaten.»
16:48
«Was passiert, wenn die Massnahmen nicht greifen? Bis wann werden die Massnahmen mindestens gelten?»
Berset: «Wir haben eine strategische Planung mit den Kantonen, der wir folgen. Wir folgen keinen Automatismen, weil diese in Krisensituationen nicht helfen. Jetzt ist Anpassungsfähigkeit gefragt. Die Massnahmen sind nicht begrenzt, wir werden schauen, wie die Situation sich entwickelt. Das muss immer neu diskutiert werden.»
16:47
Chöre verstummen
Mit den neuen Massnahmen werden auch «Chöre im Amateurbereich» verstummen. Ihre Proben und Aufführungen werden verboten, schreibt der Bundesrat. Betroffen davon seien etwa Kirchenchöre und Jodlergruppen. Ausnahmen gibts aber für die Professionellen: «Im Profibereich werden Konzerte mit Chören verboten. Proben von Berufschören und Aufführungen mit Sängerinnen und Sängern sind zulässig, wenn das Schutzkonzept spezifische Schutzmassnahmen vorsieht.»
16:47
«Warum hat man so entschieden? Braucht es nicht härtere Massnahmen?»
Berset: «Wir wollen einen Lockdown verhindern. Es ist eine Möglichkeit für die ganze Bevölkerung, einen guten Weg zu finden, ohne die einschneidenden Massnahmen wieder treffen zu müssen. Wenn es nicht funktioniert, können auch härtere Massnahmen getroffen werden. Das ist möglich»
16:45
«Die Versammlungsfreiheit ist in der Bundesverfassung niedergeschrieben. Wie steht der Bundesrat dazu?»
Berset: «Das Gesetz sieht genau solche Situationen solche Massnahmen vor. Es ist wichtig, dass die Massnahmen vom Volk und den Kantonen respektiert werden.»

«Aber die Verfassung steht über dem Gesetz.»

Michael Gerber, Abteilung Recht BAG: «Im Gesetz sind auch solche Massnahmen geregelt. Wir befinden uns in einem gesetzlich akzeptierten Rahmen.»
16:44
«Warum hat der Bundesrat nicht früher eingegriffen?»
Jetzt wurde die Fragerunde eröffnet: «Warum hat der Bundesrat nicht früher eingegriffen?»

Sommaruga: «Vor einer Woche waren die Kantone dran. Viele haben auch Massnahmen ergriffen. Es ist wichtig, dass wir eine gemeinsame Strategie haben. Es geht um Kantone und Bund gemeinsam. Am Sonntag vor zwei Wochen hat der Bundesrat Massnahmen ergriffen. Solch einschneidende Massnahmen muss man sich gut überlegen, das haben wir auch getan. Was wir heute beschlossen haben, bringt uns einen grossen Schritt nach vorne.»
16:43
Gewerkschaften erwähnen psychische Risiken
Der Schweizerische Gewerkschaftsbund hat soeben auch eine Stellungnahme verschickt. Wenig überraschend fordert man dort eine rasche Härtefall-Regelung für betroffene Branchen. Sie verlangen von den Kantonen, dass die Beihilfen und Überbrückungsbeiträge schnell gesprochen werden können. Gefordert werden zudem zusätzliche Kontrollen bei den «schwarzen Schafen unter den Firmen», damit es in allen Betrieben wirksame Schutzkonzepte gibt.

Angesichts der Back-to-Home-Office-Strategie erwähnt der Gewerkschaftsbund zudem die «psychosozialen Risiken». Die Arbeit von Zuhause aus geniesse eine breite Akzeptanz, schreibt der SGB – er fordert aber, dass sich die Situation für Büezerinnen und Büezer nicht verschlechtert.
16:42
«Dieses Mal sind wir wesentlich besser vorbereitet.»
Die rechtlichen Grundlagen wurden mit dem Covid-Gesetz gemacht, sagt Parmelin. Der Bundesrat kann Entschädigungen für Erwerbsausfall vorsehen, bei Unternehmen, die wegen Corona ihre Tätigkeit sehr zurückfahren müssen. Dies betrifft vor allem die Freiberufler. Diese können weiterhin Erwerbsausfall beziehen.

«Dieses Mal sind wir wesentlich besser vorbereitet, um die wirtschaftlichen Konsequenzen zu tragen», sagt Parmelin. «Wenn weitere Massnahmen sinnvoll und nötig sind, werden wir diese ergreifen. Eine Rückkehr zum Normalzustand war die beste Medizin für die Wirtschaft. Lassen wir uns das noch ein zweites Mal ermöglichen.»
16:39
Wirtschaftliche Hilfe sei ausreichend
Bundesrat Guy Parmelin spricht über die wirtschaftliche Situation. «Die Gesundheit und die Wirtschaft stehen nicht im Wiederspruch», sagt Parmelin. «Wenn wir das Virus eindämmen, sind die Kosten tiefer für die Wirtschaft, als wenn wir das nicht tun würden.»

Die Instrumente wie die Kurzarbeitsentschädigung, die Covid-Lohnausfallregelung und das Covid-Gesetz seien ausreichend, meint der Bundesrat.

Mitarbeitende auf Abruf haben nun auch Anspruch auf Kurzarbeitsentschädigung, und das rückwirkend per 1. September.

Der Bundesrat nütze den Spielraum voll aus, bestätigt Parmelin. Jede Gesundheitsmassnahme kostet Geld, aber eine Verschlechterung der epidemologischen Lage könne sich negativer auf die Wirtschaft auswirken.
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16:35 Uhr: Pressieren – aber erst ab Mitternacht
von Petar Marjanović
Bundesrat Berset und Bundespräsidentin Sommaruga betonen erneut mit ihrer Rhetorik, dass die Zeit drängt. Auch vom obersten Schweizer Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger heisst es: «Wenn wir mit den Massnahmen zu lange warten, dann steigt die Gefahr, dass wir später zu umso drastischeren Massnahmen greifen müssen.»

Die Verschärfungen gelten aber erst ab Mitternacht. Das mag rechtssetzerische Gründe haben. Twitter wäre aber nicht Twitter, gäbe es dazu nicht erste spöttische Kommentare.

16:34
Reproduktionszahl liegt bei 1,6
Die Reproduktionszahl liegt bei 1,6. Diese müsse halbiert werden, betont Berset. Deshalb müssen wir diese Massnahmen nun umsetzen.
16:34
Mit den Schnelltests können insgesamt 80'000 Tests pro Tag durchgeführt werden.
Bei den Tests gibt es auch neue Bestimmungen: Die Schnelltests wurden bewertet und ab dem 2. November zugelassen. Die Schnelltests seien weniger sensibel, aber schnell. Sie entsprechen den WHO-Kriterien. Diese werden nicht bei den verletzlichen Personen oder beim Pflegepersonal eingesetzt. Aber bei allen anderen. Nach 15 Minuten ist das Ergebnis verfügbar. Mit den Schnelltests können insgesamt 80'000 Tests pro Tag durchgeführt werden.

Die Schweiz sei ein Hotspot – deshalb wurden die Quarantänebestimmungen überarbeitet. Neu gilt: Es kommen nur noch Staaten und Gebiete auf die Quarantäneliste, deren Inzidenz um mehr als 60 höher ist als die Inzidenz der Schweiz.
16:32
«Jetzt müssen wir alle uns an die Vorschriften halten»
Bundesrat Alain Berset spricht weiter. Die Farbe der Kampagne ist jetzt rot – wir müssen Massnahmen ergreifen, um das Virus unter Kontrolle zu bringen.

«Die Massnahmen wurden mit den Kantonen abgesprochen», versichert Berset. Die Massnahmen bisher reichen nicht. Deshalb wurden neue Regeln beschlossen.

Das Contact-Tracing soll weitergeführt werden und es soll mehr getestet werden.

Öffentliche Veranstaltungen werden beschränkt auf 50 Personen: Das betrifft alle Veranstaltungen. Spiele, Messen, Hochzeiten, religiöse Veranstaltungen usw. Es gibt eine Ausnahme: Die politischen Veranstaltungen. Auch dort müssen Schutzkonzepte bestehen.

Bei privaten Veranstaltungen wird auf 10 Personen beschränkt. Der Grund hierfür ist, weil im privaten Bereich häufig Ansteckungen stattfinden.

Diskotheken werden geschlossen. In Bars und Restaurants werden maximal vier Personen pro Tisch zugelassen – Ausnahme betreffen Familien. Es gilt eine Sperrstunde ab 23 Uhr.

«Jetzt müssen wir alle uns an die Vorschriften halten», sagt Berset. «In Restaurants müssen die Kontakte angeben werden.»

Sport- und Kulturelle Aktivitäten werden auf 15 Personen beschränkt. Masken müssen getragen werden, wenn der Abstand eingehalten werden kann. Kontaktsportarten sind nicht erlaubt – Ausnahmen gelten Profisport und Jugendliche unter 16 Jahren.

In Siedlungsgebieten gilt die Maskentragepflicht. Auch an Märkten und am Arbeitsplatz muss eine Maske getragen werden. Die Homeoffice-Empfehlung gilt immer noch: Diese soll auch angewendet werden, wo möglich.
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16:28 Uhr: Nicht alle Kantone waren dafür
von Petar Marjanović
Der Bundesrat hat sich dem politischen Druck gebeugt und heute eine Reihe von verschärfenden Massnahmen geliefert. Mit der neuen Kommunikationsfarbe «Rot» zeigt die Landesregierung, dass wieder höchste Alarmstufe gilt. Er bleibt aber bei der besonderen Lage, sagt aber klar an die Adresse der Kantone, dass die neuen Verschärfungen von keinem Kanton gelockert werden dürfen.

Die Vereinigung aller kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und Gesundheitsdirektoren hat sich in der Zwischenzeit auch zum Bundesratsentscheid geäussert. Dort heisst es, dass einige Kantone bereits gehandelt hatten. «Die Kantone haben gezeigt, dass sie ihre Verantwortung wahrnehmen», lässt sich GDK-Präsident Lukas Engelberger zitieren. Den Bundesratsentscheid trugen aber nicht alle Kantone. In der Medienmitteilung heisst es, dass sich lediglich eine «deutliche Mehrheit» für weitere Massnahmen auf Bundesebene ausgesprochen habe.
16:24
Der Bund ändert die Farbe der Kampagne auf Rot
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16:24
«Je rascher wir das Virus unter Kontrolle bringen, desto schneller ist das wieder möglich.»
Die Regeln gelten für alle Kantone. Die Kantone können selbst bestimmen, ob sie die Regelungen verschärfen wollen oder nicht. «Der beste Weg, Infektionen zu verhindern, ist, die Kontakte zu vermindern», sagt Sommaruga.

Deshalb werden die neuen Massnahmen eingeführt: Die Obergrenze bei Veranstaltungen von 15 Personen, Fernunterricht auf Hochschulen und die Maskenpflicht im Freien. Demonstrationen bleiben weiterhin möglich.

Arbeitsplätze und Löhne sollen möglichst gesichert werden – deshalb wird weiterhin auf Kurzarbeit und die Lohnausfallversicherung gesetzt. Auch werde die Härtefallregelung eingeführt.

«Wir alle brauchen Kontakte und Nähe zu anderen Menschen», sagt die Bundespräsidentin. «Die Ungewissheit belastet uns. Sicher ist eines: Je rascher wir das Virus unter Kontrolle bringen, desto schneller ist das wieder möglich. Durch diesen Herbst kommen wir nur gemeinsam.»
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16:20
«Der Schaden für die Wirtschaft wäre grösser, wenn wir jetzt nicht eingreifen würden.»
Die Pressekonferenz beginnt. Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga übernimmt das Wort. Aufgrund der steigenden Infektionszahlen hat der Bundesrat diverse Massnahmen beschlossen. «Niemand will überfüllte Spitäler», sagt die Bundespräsidentin. «Wir wollen die Gefährdung von tausenden von Arbeitsplätzen verhindern. Der Schaden für die Wirtschaft wäre grösser, wenn wir jetzt nicht eingreifen würden. Was uns vereint ist sehr viel stärker, als das, was uns trennt.»
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16:15
Das hat der Bundesrat beschlossen
Der Bundesrat hat bei seiner heutigen Sitzung folgende Massnahmen beschlossen:

- Hilfe für die Wirtschaft
- Clubs geschlossen
- Verbot von Veranstaltungen mit mehr als 50 Personen
- Keine sportlichen und kulturellen Freizeitaktivitäten mit mehr als 15 Personen
- Verbot von Präsenzunterricht an Hochschulen
- Maskenpflicht wird weiter ausgedehnt
- Einführung von Schnelltests
- Neuer Schwellenwert für die Reisequarantäne

Weitere Informationen findest du hier.
15:37
Bundesrat informiert um 16.15 Uhr
Zu den heutigen Entscheiden des Bundesrats in Sachen Eindämmung des Coronavirus findet um 16.15 Uhr eine Medienkonferenz statt. Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga, Gesundheitsminister Alain Berset und Wirtschaftsminister Guy Parmelin informieren über weitere Massnahmen. (sda)
15:08
Aktienmärkte geben wegen Coronasorgen weiter nach
Die Sorgen um die Corona-Pandemie lässt die Aktienmärkte in der Schweiz und weltweit am Mittwoch weiter sinken. Angesichts der rasant steigenden Zahlen an Neuinfektionen greife die Angst vor einem zweiten Lockdown und den damit verbundenen negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft um sich, heisst es im Handel. Dazu komme die Unsicherheit über den Ausgang der US-Wahlen.

Noch sei nicht sicher, wie umfassend ein neuer Lockdown sein werde, hiess es. Neben der Schweiz will etwa auch Frankreich verschärfte Massnahmen einführen und in Deutschland soll ebenfalls eine härtere Gangart gegen das Virus gefahren werden. Offen sei auch die Frage, ob und wann die Massnahmen das Tempo der zweiten Infektionswelle bremsen oder sie gar brechen würden.

Der Schweizer Leitindex SMI notierte am Nachmittag gegen 14.50 Uhr um 2,2 Prozent im Minus auf 9'650 Punkten, nachdem die vergangene Woche noch 10'000 Punkten beendet hatte. Auch an den anderen wichtigen europäischen Märkte sacken die Indizes ab: So taucht der deutsche Leitindex Dax um 3,8 Prozent ab und der französische Cac40 verliert 3,3 Prozent. Auch die US-Märkte haben tief im Minus eröffnet: Der Dow Jones notiert kurz nach Handelseröffnung um 1,9 Prozent im Minus. (awp/sda)
epaselect epa08706384 A person walks past signs for Wall Street near the New York Stock Exchange in New York, New York, USA, 29 September 2020. The Dow Jones industrial average was down in early tradi ...
Bild: keystone
14:36
Bund rechnet mit coronabedingtem Defizit von 20 Milliarden Franken
Für das laufende Jahr rechnet der Bund mit einem Defizit von 20 Milliarden Franken. Davon sind 18,1 Milliarden auf die ausserordentlichen Ausgaben zur Abfederung der Corona-Pandemie zurückzuführen. Das zeigt die zweite Hochrechnung des Bundesrats.

Budgetiert war ein Überschuss von 0,3 Milliarden Franken. Die Unsicherheit ist gemäss Mitteilung des Bundesrats vom Mittwoch aber noch immer gross. Der Anstieg der Corona-Fallzahlen könne bis Ende Jahr noch grössere Auswirkungen auf den Bundeshaushalt haben. (sda)
14:16
Bundesrats-PK wahrscheinlich um 16.00 Uhr
Bei der heutigen Pressekonferenz von Guy Parmelin hat der Bundesratssprecher André Simonazzi angekündigt, dass die Pressekonferenz des Bundesrates zum Coronavirus etwa um 16.00 Uhr stattfinden wird. Die Besprechungen seien noch nicht ganz abgeschlossen.
14:06
Experte: Schon tausend Corona-Tote pro Tag in Europa
Die Anzahl der Coronatoten hat in Europa nach Aussage eines Experten drastisch zugenommen.

«Letzte Woche lag die Zahl um ein Drittel höher als in der Vorwoche, das bedeutet, dass rund 1000 Menschen jeden Tag an Covid sterben», sagte Peter Piot, Sonderberater der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei der Bekämpfung des Coronavirus, am Mittwoch in Brüssel.
Dr. Peter Piot, the co-discoverer of the Ebola virus, speaks during an interview with The Associated Press at his office at the London School of Hygiene and Tropical Medicine in London, Friday, Oct. 1 ...
Bild: David Azia/AP/KEYSTONE
«Die Lage ist sehr ernst und sie droht, noch schlimmer zu werden, wenn wir nicht dringende und drastische Massnahmen ergreifen», fügte er hinzu.

Piot forderte, dass noch viel mehr Menschen in Europa einen Mund-Nasen-Schutz tragen. «Wir müssen bei rund 95 Prozent statt jetzt 60 Prozent ankommen; das kann Hunderttausende Leben retten, wenn wir das tun», sagte er.

Langfristige Anstrengungen seien notwendig im Kampf gegen die Pandemie. Es müsse ein sicherer Impfstoff in ausreichender Menge entwickelt werden. Man dürfe auch nicht Gesundheitsschutz und Wirtschaft gegeneinander ausspielen. Nur wenn die Pandemie besiegt werde, könne die Wirtschaft florieren.

Piot warnte, dass inzwischen auch viele Menschen unter langwierigen Covid-19-Erkrankungen und Langzeiteffekten litten. «Und ich weiss, wovon ich rede, ich hatte es selber, monatelang», sagte der Experte. (sda/dpa)
13:48
Beratungen über schärfere Corona-Massnahmen in Deutschland
Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Bundesländer haben am Mittwoch in einer Video-Konferenz mit ihren Beratungen über schärfere Corona-Massnahmen begonnen.

Schon vor der Konferenz ist bekannt geworden, dass nach den Vorstellungen des Bundes auf deutsche Bürgerinnen und Bürger im November massive Einschränkungen im Alltag zukommen. Danach sollen sich unter anderem nur noch Angehörige des eigenen und eines weiteren Hausstandes gemeinsam in der Öffentlichkeit aufhalten dürfen.
epa08779846 German chancellor Angela Merkel adjusts her mask on her face prior to the start of the weekly meeting of the German Federal Cabinet in Berlin, Germany, 28 October 2020. EPA/FILIP SINGER /  ...
Bild: keystone
Schulen und Kindergärten sollen offen bleiben. Die Länder sollten aber weitere Schutzmassnahmen einführen. Einzelhandelsgeschäfte sollen unter Auflagen zur Hygiene, zur Steuerung des Zutritts und zur Vermeidung von Warteschlangen insgesamt geöffnet bleiben. Es müsse aber sichergestellt werden, dass sich in den Geschäften nicht mehr als ein Kunde pro 25 Quadratmeter aufhalte. Theater, Opern oder Konzerthäuser sollen schliessen. Dies gilt auch für Messen, Kinos, Freizeitparks, Spielhallen, Spielbanken und Wettannahmeeinrichtungen. Auch Bordelle und andere Prostitutionsstätten sollen geschlossen werden.

Auch Bars, Clubs, Diskotheken, Kneipen und ähnliche Einrichtungen sollen geschlossen werden. Ausgenommen werden sollen Lieferung und Abholung von Speisen für den Verzehr zu Hause. Touristische Übernachtungsangebote im Inland sollen untersagt werden. Die Bürger werden aufgefordert, generell auf private Reisen und auf Verwandtenbesuche zu verzichten. Ausserdem sollen Kosmetikstudios, Massagepraxen oder Tattoostudios schliessen, medizinisch notwendige Behandlungen wie Physiotherapien aber möglich sein. Friseursalons bleiben unter den bestehenden Hygienevorgaben geöffnet. (sda/dpa)
12:41
Rom will mit Milliarden und Appellen Lage entschärfen
epa08778779 Italian Economy Minister, Roberto Gualtieri, attends a press conference during the second wave of the Covid-19 Coronavirus pandemic, at Chigi Palace in Rome, Italy, 27 October 2020. EPA/FA ...
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Italiens Regierung will mit einem schnellen Nothilfe-Paket von über fünf Milliarden Euro die Folgen der jüngsten Corona-Beschränkungen abfedern. Viele Gelder würden schon ab November ausgezahlt, versicherte Finanzminister Roberto Gualtieri am Mittwoch.

Die Mitte-Links-Regierung in Rom hatte am Vorabend beschlossen, die von den neuen Schutzmassnahmen stark betroffenen Unternehmen und Beschäftigen etwa im Tourismus und in der Kultur mit Geldspritzen und Steuerstundungen zu unterstützen. Dabei soll auch Bars und Restaurants geholfen werden, die früher schliessen müssen, hiess es.

Die Regierung appellierte an die Bürger, sich von den gewaltsamen Ausschreitungen bei Protesten gegen die verschärften Corona-Regeln zu distanzieren. «Der Staat duldet kein gewalttätiges Verhalten», sagte Minister Gualtieri nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa dem Sender Rai 1.

Das 60-Millionen-Einwohner-Land hatte am Dienstag fast 22'000 bestätigte Neuinfektionen mit Corona innerhalb eines Tages gezählt – ein Rekord. Zudem starben 221 Menschen in Verbindung mit dem Virus. In ganz Italien müssen seit Montag alle Lokale um 18.00 Uhr für Gäste schliessen. Kinos, Theater, Fitnessstudios, Bäder, Skiresorts und Konzerthallen dürfen nicht mehr öffnen. (sda/dpa)
12:36
Neuenburger Regierung holt Hilfe bei Privatkliniken
Angesichts der Explosion von Covid-19-Fällen im Kanton Neuenburg hat die Kantonsregierung am Mittwoch beschlossen, das Pflegepersonal und materielle Ressourcen von Privatkliniken anzufordern.

Diese dringende und aussergewöhnliche Massnahme sollte es ermöglichen, die Versorgung der Patienten sicherzustellen, heisst es in einer Erklärung der Exekutive. Darin heisst es, dass die Entwicklung der Pandemie die in diesem Frühjahr erreichten Werte überschreite. Um Spitalbetten freizuhalten, beabsichtigt der Staatsrat auch, die Kapazität von Altersheimen zu nutzen. (sda)
11:59
8616 neue Fälle
Das BAG meldet 8616 neue Coronavirus-Ansteckungen innert 24 Stunden bei 30'772 durchgeführten Tests. Die Positivitätsrate liegt bei 28 Prozent. 149 Personen wurden ins Spital eingewiesen, 24 Menschen starben.



Am vergangenen Mittwoch waren dem BAG 5596 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages gemeldet worden. Damit haben die täglich gemeldeten laborbestätigten Fälle im Vergleich zur Vorwoche erneut stark zugenommen.

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden bisher 1'859'945 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19. Über die vergangenen zwei Wochen gesehen fiel das Resultat bei 21,6 Prozent der Tests positiv aus. Pro 100'000 Einwohner wurden im gleichen Zeitraum 762,5 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet.

Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung befanden sich am Mittwoch nach Angaben des BAG 24'355 Personen in Isolation und 23'270 Kontakte standen unter Quarantäne. Zusätzlich sassen 12'099 Heimkehrerinnen aus Risikoländern in Quarantäne.
11:33
Genf und Freiburg rufen Armee zu Hilfe
Sanitätstruppen sollen wieder in den Kampf gegen Corona zum Einsatz kommen. Und zwar bald: Der Kanton Freiburg hat beim Bund am Dienstag ein entsprechendes Gesuch deponiert, wie die Tamedia-Portale berichten. Die Situation sei dringend. Die Kantonsregierung habe den Bund ersucht, schon fürs kommende Wochenende militärisches Hilfskräfte für die Pflege von Patienten, Transporte und sonstige Logistikleistungen zur Verfügung zu stellen. Und zwar rund um die Uhr. Neben Freiburg hat auch der Kanton Genf den Einsatz von Sanitätstruppen beantragt, so Tamedia weiter. Armeesprecher Daniel Reist bestätigte die Meldung. Der Bundesrat wird das Gesuch an der heutigen Sitzung entscheiden.
Der Einsatz für Armeeangehörige in der Corona-Krise - im Bild beim Üben für einen Patiententransport - ist vom Parlament nachträglich bewilligt worden.
Bild: KEYSTONE
11:21
Polen verzeichnet mehr als 18 000 Corona-Neuinfektionen
epa08769583 Polish medical staff work at a drive-thru COVID-19 testing lab in Szczecin, northwestern Poland, 24 October 2020. Countries around the world are taking increased measures to stem the wides ...
Bild: keystone
In Polen hat die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus erstmals die Marke von 18 000 überschritten.

Innerhalb von 24 Stunden kamen 18 820 neue Fälle hinzu, die meisten davon (rund 2800) in der Region Grosspolen im Westen das Landes. Das teilte das polnische Gesundheitsministerium am Mittwoch mit. Im gleichen Zeitraum starben 236 Menschen in Zusammenhang mit dem Virus.

Der bisherige Rekordwert war mit 16 300 Fällen erst am Dienstag erreicht worden. Seit Beginn der Pandemie gab es in Polen 4851 Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung. Das Land hat rund 38 Millionen Einwohner. (sda/dpa)
10:42
Ständeratskommission will Tourismus in Corona-Krise stützen
Die Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Ständerats (WAK-S) will die arg unter der Corona-Krise leidenden Wirtschaftssektoren zusätzlich unterstützen. Sie sieht etwa Anpassungen günstigere Mehrwertsteuerregeln für den Tourismus vor.

Erstens sollen Leistungs- oder Produktkombinationen (sogenannte «Packages») einheitlich nach der überwiegenden Leistung besteuert werden können, wenn diese wertmässig mindestens 55 Prozent des Gesamtentgelts ausmacht. Die heutige Regelung sieht einen Schwellenwert von 70 Prozent vor. Davon kann vor allem die einheimische Hotellerie profitieren, wo Leistungskombinationen in Form von Paketen sehr häufig vorkommen. Der Nationalrat hat den entsprechenden Vorstoss bereits angenommen.

Zweitens sollen ausländische Tourenanbieter sollen nur für den in der Schweiz erwirtschafteten Umsatz mehrwertsteuerpflichtig sein, wie dies eine Motion von Ständeratspräsident Hans Stöckli (SP/BE) fordert. Ziel der dieser Regel ist es, den administrativen Aufwand für ausländische Tour Operators zu senken, was sich letztlich positiv auf den Tourismusstandort Schweiz auswirken soll.

Da die Pandemie in den vergangenen Wochen wieder stark aufgeflammt ist, hat die WAK-S ausserdem die Verwaltung beauftragt zu prüfen, ob zusätzliche Stützungsmassnahmen für die Wirtschaft sinnvoll wären. Im Raum stehen insbesondere Liquiditätshilfen bei allfälligen neuen Liquiditätsproblemen der Unternehmen, Finanzhilfen für Härtefälle, wie sie im Covid-19-Gesetz vorgesehen sind, oder sektorspezifische Unterstützung. (sda)
Ein Tourist schaut vom Jungfraujoch auf den Aletschgletscher, am Samstag, 15. August 2020. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)
Bild: keystone
10:27
Staatsanwälte fordern einheitliche Sanktionen für Verstösse
Wer gegen die Vorschriften zum Schutz vor dem Coronavirus verstösst, soll landesweit einheitlich bestraft werden. Das fordert die Konferenz der Staatsanwälte. Verstösse gegen die Maskentragpflicht könnten so etwa mit 250 Franken Busse geahndet werden, schlägt sie vor.

Ziel der Konferenz sei eine möglichst grosse Vereinheitlichung der Sanktionen, sagte der Freiburger Generalstaatsanwalt Fabien Gasser am Mittwoch im Westschweizer Radio RTS. Derzeit gebe es grosse kantonale Unterschiede. Gleichzeitig würden die Regeln immer öfter übertreten.

Für Verstösse gegen die Maskentragpflicht stehe eine landesweite Busse von 250 Franken zur Diskussion, erklärte Gasser. Unternehmen oder Veranstalter, die gegen die Vorschriften verstossen, sollen mit Geldstrafen von 2000 bis 2500 Franken rechnen müssen.

In der ersten Covid-19-Welle im Frühling sah die Verordnung eine Busse von 100 Franken für Verstösse gegen die Abstandsregeln vor. (sda)
9:36
Armee streicht (fast) alle WKs bis Ende Jahr
Soldaten mit Schutzmasken bei der Faehnenuebergabe des Infateriebataillons 65 der Schweizer Armee, am Dienstag, 16. Juni 2020, in Walenstadt. Das Bataillon beendet heute als letztes der Schweizer Arme ...
Bild: keystone
Die Schweizer Armee greift durch: Sie setzt bis Ende Jahr sämtliche Wiederholungskurse aus. Ausgenommen sind WKs zu einer möglichen Unterstützung der zivilen Behörden oder solche, die zur Sicherstellung von Basisleistungen der Armee notwendig sind.

Zudem bereite sie sich darauf vor, bei einer weiteren Lageverschlechterung erneut zugunsten der zivilen Behörden eingesetzt zu werden, schreibt die Armee am Dienstag. Dabei steht die Unterstützung des Gesundheitswesens, an der Grenze oder von kantonalen Polizeikorps beim Botschaftsschutz im Vordergrund.

Nur Wiederholungskurse zur Vorbereitung dieses erneuten möglichen Assistenzdienstes finden noch statt. Weiter führt das Militär jene WK durch, die der Vorbereitung geplanter Einsätze im kommenden Jahr dienen. Darunter fällt etwa die Unterstützung der zivilen Behörden beim Weltwirtschaftsforum WEF vom vom 18. bis 21. Mai 2021 auf dem Bürgenstock NW.

Alle anderen Wiederholungskurse beendet die Armee entweder vorzeitig oder setzt sie bis Ende Jahr aus. Das soll die Bereitschaft und Durchhaltefähigkeit der Wehrleute im Hinblick auf den möglichen Assistenzdienst sichern.

Ja nach Lage kann die Armee weitere Massnahmen ergreifen, wie es weiter hiess. Für die ausfallenden Wiederholungskurse müssen die Armeeangehörigen keine Wehrpflicht-Ersatzabgabe zahlen. Zu ihren Wiederholungskursen werden sie ab kommendem Jahr wie geplant an den ordentlichen Terminen aufgeboten. (mlu/sda)
9:23
Rekord bei Neuinfektionen in Deutschland: Fast 15'000 neue Fälle
Die deutschen Gesundheitsämter haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts von Mittwochmorgen 14'964 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet – das ist ein Rekord seit Beginn der Pandemie.

Die Werte sind mit denen aus dem Frühjahr allerdings nur bedingt vergleichbar, da inzwischen deutlich mehr getestet wird und dadurch auch mehr Infektionen entdeckt werden. Am Mittwoch vor einer Woche hatte die Zahl bei 7595 gelegen.

Die Zahl der Ansteckungen pro 100'000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen lag bundesweit am Dienstag bei 87. In der Woche zuvor (20.10.) hatte das RKI eine Inzidenz von 48,6 Fällen gemeldet.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag in Deutschland laut RKI-Lagebericht vom Dienstag bei 1,17 (Vortag: 1,37). Das bedeutet, dass zehn Infizierte knapp 12 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. (sda/dpa)
9:04
«Lockdown wäre übernächste Schritt»
Manuel Battegay, Infektiologe Universitätsspital Basel und im Leitungsteam Covid-19-Taskforce.
Bild: screenshot srf
Manuel Battegay, Mitglied des Leitungsteams Covid-19-Taskforce, sieht jetzige Corona-Situation als «Notfall der öffentlichen Gesundheit – und auch der Wirtsschaft». Jetzt sei nüchternes, bestimmtes und sofortiges Handeln gefragt, so der Chefarzt der Abteilung Infektiologie am Universitätsspital Basel im gestrigen «Club» auf SRF.

Es brauche jetzt aber noch keinen Lockdown, «sondern ein Bündel an Massnahmen», die schnell verfügt und akzeptiert werden müssten. «Wir kommen nicht darum herum, wenn wir einen Lockdown verhindern wollen.» Ein solcher wäre der «übernächste Schritt». (mlu)
6:26
Erste Impfstoffe «wahrscheinlich nicht perfekt»
Die Chefin der britischen Corona-Impfstoff-Arbeitsgruppe, Kate Bingham, geht davon aus, dass die erste Generation von Covid-19-Impfstoffen «wahrscheinlich nicht perfekt» sein werde. Zudem sei der Wirkstoff «möglicherweise nicht für alle geeignet».

Die Coronavirus-Impfstoffe könnten eine Infektionen möglicherweise nicht verhindern, sondern nur die Symptome lindern, und vielleicht nicht für alle oder lange wirken, schrieb es am Dienstag in einem wissenschaftlichen Aufsatz.

Ob es jemals ein wirksames Vakzin gebe, sei noch ungewiss. Daher sei es wichtig, «sich vor Selbstgefälligkeit und Überoptimismus zu schützen», erklärte Bingham in einem Artikel im renommierten The Lancet Medical Journal. (sda/reu)
5:58
Schweizer sind trotz Homeoffice-Empfehlung munter unterwegs
Der Bundesrat empfiehlt seit dem 18. Oktober wieder das Arbeiten im Homeoffice. Der Appell schien aber zu verhallen. Das zeigt eine Auswertung von aktuellen Verkehrsdaten und Beobachtungen der Verkehrsbetriebe.

In der Stadt Zürich sind zurzeit zwar weniger Autos unterwegs als im Vorjahr. Im Durchschnitt der letzten sieben Tage betrug das Aufkommen am 24. Oktober 93 Prozent gegenüber 2019. Doch der Rückgang setzte bereits anfangs Oktober ein und damit weit vor den Empfehlungen des Bundesrats. Seither verharrt der Autoverkehr etwa auf demselben Niveau.
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Die Verkehrsbetriebe Zürich messen an der Haltestelle Hardbrücke mit drei Bus- und einer Tramlinie die Passagierzahlen. In der Woche nach den Herbstferien, die in Zürich am Sonntag der Bundesrats-Pressekonferenz endeten, stiegen die Passagierzahlen wieder, aber nicht auf das Niveau vor den Ferien. «Wir gehen aktuell davon aus, dass dies bereits eine Auswirkung der verschärften Massnahmen respektive der gestiegenen Infektionszahlen ist», sagt eine Sprecherin. Aktuell liege die Auslastung im Vergleich zu den ersten neun Wochen des Jahres bei 75 bis 85 Prozent.
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Tiefer war die Auslastung zuletzt bei den SBB. Zwischen dem 12. und 18. Oktober lag sie im Fernverkehr bei 65 Prozent, im Regionalverkehr bei 75 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Welchen Einfluss die bundesrätliche Homeoffice-Empfehlung und Simonetta Sommarugas «Fünf vor Zwölf»-Rede drei Tage zuvor hatten, können die SBB noch nicht sagen. Von einem nur leichten Rückgang der Auslastung in den letzten beiden Wochen wiederum geht Postauto aus.
(Stefan Ehrbar/CH Media)
2:45
Corona-Lockdown im australischen Victoria nach Monaten aufgehoben
epa08779527 People walk along Bourke Street Mall outside of Myer despartment store in Melbourne, Victoria, Australia, 28 October 2020. Further coronavirus restrictions were eased in metropolitan Melbo ...
Bild: keystone
Der Bundesstaat Victoria im Südosten Australiens hat nach mehreren Monaten seinen Corona-Lockdown aufgehoben. Seit Mittwoch dürfen Geschäfte, Bars, Cafés und Restaurants wieder öffnen. Die strengen Auflagen galten seit Anfang August. Auch dürfen die Bürger wieder ohne grössere Auflagen ihre Häuser verlassen. Das gilt für die rund 4,9 Millionen Bürger der Hauptstadt Melbourne zunächst jedoch nur eingeschränkt: Sie dürfen sich nun in einem Umkreis von 25 Kilometern um ihr Zuhause bewegen - diese Beschränkung soll erst am 8. November aufgehoben werden. Zuvor waren es nur fünf Kilometer.

Die Ausgangsbeschränkung für die Menschen in Melbourne zählte zu den weltweit am längsten dauernden: Sie war bereits Anfang Juli eingeführt worden und galt damit 112 Tage. Damals waren fast 200 Neuinfektionen pro Tag registriert worden. Die Zahl stieg dann im August auf 700, bevor im Bundesstaat der Notstand ausgerufen wurde. Die Zentralregierung in Canberra hatte die extrem strengen Regeln, unter anderem ein zwei Monate geltendes nächtliches Ausgehverbot, scharf kritisiert. Erst Ende vergangener Woche hatten Hunderte Menschen in Melbourne gegen die Einschränkungen protestiert. Dabei kam es auch zu Zusammenstössen mit der Polizei.

Am Mittwoch wurde in einigen Bars gefeiert, wobei die Sekunden bis Mitternacht wie zu Silvester heruntergezählt wurde. Dann durften bis zu 20 Kunden durch die Türen strömen - begrüsst von Jubel und Konfetti.

In Australien leben rund 25 Millionen Menschen. Seit Beginn der Pandemie wurden etwas mehr als 27 500 Corona-Fälle registriert - und damit deutlich weniger als in vielen anderen Industrieländern. Am Mittwoch wurden in Victoria zwei neue Corona-Fälle gezählt, in New South Wales, dem bevölkerungsreichsten Bundesstaat, einer. 907 mit dem Virus infizierte Menschen starben, davon 819 in Victoria. (sda/dpa)
1:40
Italien stützt Wirtschaft mit neuem Milliardenprogramm
epa08778784 Italian Prime Minister, Giuseppe Conte, attends a press conference during the second wave of the Covid-19 Coronavirus pandemic, at Chigi Palace in Rome, Italy, 27 October 2020. EPA/FABIO F ...
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In Italien sind am Dienstag aus Protest gegen die verschärften Massnahmen im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie erneut tausende Menschen auf die Strasse gegangen. Die Regierung in Rom kündigte unterdessen Wirtschaftshilfen in Höhe von über fünf Milliarden Euro für die am stärksten von der Pandemie betroffenen Bereiche an.

Die Mittel würden in einem «einfachen und schnellen Verfahren» ausgezahlt, versprach Wirtschaftsminister Roberto Gualtieri am Dienstagabend. Bis Mitte November solle das Geld auf den Konten der Betroffenen sein, fügte er hinzu. Es sei unter anderem für Restaurants, Taxifahrer und die Unterhaltungsbranche gedacht.

Seine Regierung habe das Dekret im Wettlauf gegen die Zeit verabschiedet, teilte Ministerpräsident Giuseppe Conte mit. «Es gibt Menschen, die leiden und nicht länger warten können», sagte er.

Conte hatte am Sonntag nach einer erneuten Rekordzahl an Coronavirus-Infektionen weitere Beschränkungen angekündigt. Seit Montag sind Kinos, Theater und Fitnessstudios für einen Monat geschlossen. Für Restaurants und Bars wurde die ab Mitternacht geltende Sperrstunde auf 18.00 Uhr vorverlegt. In mehreren Regionen gilt eine nächtliche Ausgangssperre. Viele Wirte und andere Unternehmer sowie Angestellte sorgen sich nun um ihre Existenz.
22:47
Coronasorgen drücken Schweizer Börse auf Tiefstand seit Mitte Juni
Die sich rasant ausbreitende Corona-Pandemie hält die Finanzmärkte weiter fest im Griff. Am Dienstag fiel der Schweizer Leitindex zeitweise deutlich unter 10'000 Punkte bis auf 9'862 Punkte – der tiefste Stand seit Mitte Juni. Zum Schluss konnte er sich noch leicht erholen, schloss aber noch immer um ein Prozent im Minus bei 9'887 Zählern.
ARCHIVBILD ZUM ABSTURZ DES SMI UM 1,5 PROZENT, AM DONNERSTAG, 11. OKOTBER 2018 - Aktuelle Kurse werden angezeigt an einer LED-Wand im Eingangsbereich der Neuen Boerse Zuerich-West des SIX-Hauptsitzes  ...
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Vor allem die Befürchtungen, dass zur Bekämpfung der Corona-Pandemie die Wirtschaft und das öffentliche Leben, ähnlich wie im Frühling, wenn auch nicht ganz so stark, so doch teilweise wieder heruntergefahren werden könnten, belasteten den Markt. Sollte es dazu kommen, würde dies die Wirtschaft erneut stark schädigen, sagte ein Händler. Die Stimmung werde sich wohl erst grundlegend wieder ändern, wenn ein Impf- oder Wirkstoff gegen das Virus auf den Markt komme. (swp/sda)
22:25
New Yorker sollen über Feiertage nicht verreisen, rät Bürgermeister
New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio hat die Bewohner der Millionenmetropole aufgefordert, wegen der Coronavirus-Pandemie über die in den kommenden Monaten anstehenden Feiertage nicht zu verreisen.

«Wir haben eine echte Bedrohung einer zweiten Welle hier in New York und wir kämpfen dagegen, aber wir dürfen das nicht auf die leichte Schulter nehmen», sagte der demokratische Politiker am Dienstag bei einer Pressekonferenz. «Ich hasse es, das sagen zu müssen, aber ich rufe alle New Yorker auf, den Bundesstaat über die Feiertage nicht zu verlassen.»
Bus Operator, Cathy Davis-Baker, gets a Covid test as part of an initiative by the Metropolitan Transportation Authority to test its workers Tuesday, Oct. 27, 2020, at the Grand Avenue Bus Depot in Ne ...
Bild: keystone
Damit könne man sich selbst und seine Familie in Gefahr bringen, sagte de Blasio weiter. «Es werden harte Entscheidungen gefällt werden müssen, und jeder wird seine eigene Entscheidung treffen.» Wer unbedingt verreisen müsse, solle sich testen lassen und sich an Quarantäne-Regeln halten. Im November und Dezember reisen normalerweise sehr viele Amerikaner für Feiertage wie Thanksgiving und Weihnachten zu ihren Familien. (sda/dpa)
22:20
Spanien meldet höchste Zahl an Corona-Toten seit Monaten
In Spanien sind innerhalb eines Tages so viele Todesfälle nach einer Infektion mit dem Coronavirus erfasst worden wie seit einem halben Jahr nicht mehr. Binnen 24 Stunden seien aus den Regionen insgesamt 267 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus Sars-CoV-2 gemeldet worden, teilte das Gesundheitsministerium am Dienstagabend in Madrid mit.

Die höchste Werte waren in Spanien Ende März und Anfang April mit zum Teil deutlich mehr als 900 Toten innerhalb eines Tages registriert worden.
Two men wearing face masks to protect against the spread of coronavirus sit and talk on a street corner in the rural village of La Puerta de Segura, Jaen, Spain, Tuesday, Oct. 27, 2020. Despite overni ...
Bild: keystone
Wegen der rapide steigenden Infektionszahlen hatte die Regierung am Sonntag den nationalen Notstand ausgerufen und praktisch im gesamten Land eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Lediglich die im Kampf gegen Corona zuletzt erfolgreichen Kanarischen Inseln sind davon ausgenommen. Der Notstand gilt zunächst für zwei Wochen.
Die Gesamtzahl der Todesopfer im Zusammenhang mit Covid-19 beläuft sich auf 35'298. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen kletterte auf gut 1,1 Millionen. (sda/dpa)
22:13
Stadt Luzern sagt Fasnacht 2021 wegen Corona ab
In der Stadt Luzern fällt die Fünfte Jahreszeit 2021 der Coronapandemie zum Opfer. Die Behörden teilten am Dienstag mit, es werde im nächsten Februar kein Fasnachtstreiben geben.

Die Stadt begründete dies mit der aktuellen Pandemielage und den gesetzlichen Bestimmungen von Bund und Kanton, zu denen Schutzkonzepte und Versammlungsbeschränkungen gehören. Grosse Fasnachtsanlässe seien nicht bewilligungsfähig. Die aktuellen Bestimmungen liessen auch ein wildes fasnächtliches Treiben nicht zu.
Einzelmasken geniessen die Morgenstimmung an der Reuss und der Kapellbruecke an der Luzerner Fasnacht am Schmutzigen Donnerstag, 23. Februar 2017, in der Altstadt von Luzern. (KEYSTONE/Urs Flueeler)
Bild: KEYSTONE
Die Stadt Luzern rechnet damit, dass die Pandemielage noch monatelang angespannt bleibe. Es sei unvorstellbar, dass diese sich bis zur Fasnacht so stark entspanne, das Fasnachtsanlässe bewilligt werden könnten, teilte sie mit. Es sei wichtig, jetzt auch ein klares Zeichen zu setzen und die Vorbereitungen nicht ins Leere laufen zu lassen.

Im Gegensatz zur Basler Fasnacht, hatte die Luzerner Fasnacht 2020 trotz aufziehender Coronapnademie noch stattfinden können. Bei den Luzerner Fasnächtlern setzte sich aber verbreitet die Erkenntnis durch, dass die Fasnacht 2021 ins Wasser fallen könnte. (sda)
21:22
Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt mit Coronavirus infiziert
Die Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt, Claudia Sheinbaum (im Bild), ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Sie fühle sich gut und habe keine Symptome, teilte die 58-Jährige am Dienstag bei Twitter mit. Sie werde aus der Distanz weiter arbeiten. Der Grossraum der mexikanischen Hauptstadt ist mit 22 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern einer der bevölkerungsreichsten der Welt.
epa08438319 Handout picture provided by the Government of Mexico City that shows the Mayor Claudia Sheinbaum while she takes part in a virtual press conference, in Mexico City, Mexico, 22 May 2020. Me ...
Bild: EPA
Das nordamerikanische Land hat bisher weltweit die viertmeisten Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 registriert. Mehr als 89'000 Menschen starben nach offiziellen Zahlen. Wegen einer hohen Übersterblichkeit geht die Regierung jedoch davon aus, dass in Wirklichkeit mehr als 139'000 Tote auf die Krankheit zurückzuführen sind, wie sie am Sonntag erklärte.

Offiziell wurden gut 895'000 Infektionen mit dem Coronavirus festgestellt – die zehntmeisten weltweit. Allerdings dürfte auch hier die wahre Zahl viel höher liegen, da in Mexiko kaum getestet wird. (sda/dpa)
21:12
Lettland verhängt strengere Corona-Massnahmen
Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen verhängt Lettland weitere Einschränkungen für die Bevölkerung. Die Regierung in Riga setzte am Dienstag die erlaubte Teilnehmerzahl bei privaten Feiern auf zehn Personen herab. Bei öffentlichen Veranstaltungen dürfen sich in dem baltischen EU-Land künftig nicht mehr als 300 Personen zusammenfinden. Beide Regeln gelten vom 30. Oktober an für den Innen- und Aussenbereich.
epa08743190 A man with face mask reading 'No Hugs and Kisses' attends the flash mob 'Wall of Misunderstanding' protest action next to the parliament building in Riga, Latvia, 14 Oc ...
Bild: keystone
Die Regierung beschloss zudem, den Lehrbetrieb für die Klassen 7 bis 12 für zwei weitere Wochen bis zum 15. November auf Fernunterricht umgestellt zu lassen. An Hochschulen gilt dies bis zum Jahresende. Auch will Lettland die Kapazität für Corona-Tests erhöhen.

Die neuen Beschränkungen entsprechen einer vom Kabinett am Dienstag gebilligten Corona-Ampel – sie soll die Infektionslage und die dafür geeigneten Schutzmassnahmen veranschaulichen. Die Farben reichen von Grün (Risiko: niedrig) über Gelb (mittel) und Orange (hoch) bis Rot (sehr hoch). Karins zufolge befinde sich Lettland gegenwärtig in der dritten Kategorie. (sda/dpa)
20:32
Bisher keine Covid-19-Verlegungen aus Spitälern
Bisher sind noch keine Intensivpatientinnen oder -patienten mit der Lungenkrankheit Covid-19 wegen Überbelegung in ein anderes Spital gebracht worden. Das teilte der Koordinierte Sanitätsdienst des Bundes (KSD) am Dienstag mit. Die Rega kümmert sich um eventuell nötige Verlegungen.
Die Rega sorgt seit Juni dafür, dass Intensivstationen in Schweizer Spitälern wegen Covid-19 möglichst nicht überlastet und Corona-Patienten möglichst gleichmässig in der Schweiz verteilt werden. (Arc ...
Bild: sda
Die Einsatzzentrale der Rega tat dies bereits vor der Covid-19-Pandemie. Sie sellt in der zweiten Welle sicher, dass möglichst keine Überbelegungen der Intensivbetten in den Spitälern entstehen. Am Dienstag war die Belegungsquote der Intensivstationen weiter gestiegen, insbesondere in der Westschweiz. In Neuenburg waren 13 der 14 Intensivpflegeplätze belegt, im Wallis 22 von 25 und in Freiburg 20 von 24.

Die Rega erhielt den Auftrag zur Koordination der Intensivpflegplätze im Fall von Engpässen von der Gesellschaft für Intensivmedizin (SGI) und dem Koordinierten Sanitätsdienst des Bundes (KSD). Sie führt ihn seit Mitte Juni aus. (sda)
19:59
Ergebnis von Pfizers Impfstudie nicht vor US-Wahl
Pfizer wird nun wohl doch nicht noch im Oktober ein Ergebnis seiner fortgeschrittenen Covid-Impfstoffstudie vorlegen können. Der US-Konzern lieferte am Montag bei der Vorstellung der Geschäftszahlen weiter keine konkreten Daten zu der Studie des mit der deutschen BioNTech entwickelten Impfstoffes.
File- This Dec. 4, 2017, photo shows the Pfizer company logo at the company's headquarters in New York. The federal government has agreed to pay nearly $2 billion for 100 million doses of a poten ...
Bild: keystone
Das unabhängige Komitee, das über Erfolg oder Misserfolg entscheidet, habe noch keine Zwischenergebnisse zur Wirksamkeit ermittelt. Pfizer-Chef Albert Bourla hatte ursprünglich erklärt, die Daten könnten bis Ende Oktober vorliegen.

Am Montag sagte er, er sei «vorsichtig optimistisch», dass der Impfstoff wirken werde. Ein Erfolg könne binnen einer Woche bekanntgegeben werden. Damit dürfte das Ergebnis vermutlich auch nicht vor der US-Wahl am 3. November vorliegen. US-Präsident Donald Trump hatte im August gesagt, ein Impfstoff könnte vor dem Wahltag vorliegen. (awp/sda/reu)
19:27
Frankreich verschärft Massnahmen – Ansprache von Macron
Im Kampf gegen die zweite Welle der Coronavirus-Epidemie will die französische Mitte-Regierung die Schraube weiter anziehen. Neue Massnahmen seien unerlässlich, teilte Regierungschef Jean Castex am Dienstag via Twitter mit. Ins Detail ging er dabei nicht. Staatschef Emmanuel Macron werde sich am Mittwochabend an seine Landsleute wenden, hiess es in Kreisen des Élyséepalastes ohne weitere Einzelheiten.

Castex kündigte an, er wolle am Donnerstag vor Parlamentariern eine Erklärung abgeben. Spekuliert wird über eine mögliche Ausweitung der bereits geltenden nächtlichen Ausgangssperre in 54 Départements oder einen Lockdown, also eine weitere Einschränkung des öffentlichen Lebens – entweder auf nationaler Ebene oder in einzelnen, besonders betroffenen Regionen.

Die Corona-Lage verschlechtert sich in dem Land mit 67 Millionen Einwohnern seit Wochen dramatisch. Die Zahl der Neuinfektionen erreichte in der vergangenen Woche mehrmals Spitzenwerte. Am Sonntagabend wurden erstmals seit Beginn der grossflächigen Testungen mehr als 52 000 Ansteckungen innerhalb von 24 Stunden erfasst. (sda/dpa)
18:58
Nach dem Broadway: Auch New York Ballettkompanie sagt Saison ab
Nach der Metropolitan Oper und den Philharmonikern hat auch die renommierte New Yorker Ballettkompanie wegen der Coronavirus-Pandemie ihre komplette Saison abgesagt. Frühestens im September 2021 werde die Kompanie wieder reguläre Auftritte geben, teilte das New York City Ballet mit. Bereits seit März waren die Tänzer nicht mehr regulär aufgetreten.

«Wir sind zutiefst traurig und enttäuscht, dass wir der Bühne noch so viel länger fernbleiben müssen», sagte der künstlerische Leiter Jonathan Stafford der «New York Times» in einem am Dienstag veröffentlichten Interview. Nach Beratungen mit Gesundheitsexperten habe man aber keine andere Möglichkeit gesehen. Schon jetzt habe die Kompanie mehr als 45 Millionen Dollar Verlust wegen nicht verkaufter Tickets verbucht.
This photo released by CLI Studios, Inc. shows Tiler Peck, a principal dancer with New York City Ballet, who has curated a virtual evening of dance called "A New Stage," that begins streamin ...
Bild: keystone
Zuvor hatten bereits die Philharmoniker und die Metropolitan Oper angekündigt, erst im Herbst 2021 wieder mit einer neuen Saison beginnen zu wollen. Die Theater des Broadway haben alle Aufführungen bis einschliesslich 30. Mai 2021 abgesagt. (sda/dpa)
Sars-Cov-2, Covid-19, Coronavirus – die wichtigsten Begriffe
Coronaviren sind eine Virusfamilie, die bei verschiedenen Wirbeltieren wie Säugetieren, Vögeln und Fischen sehr unterschiedliche Erkrankungen verursachen.

Sars-Cov-2 ist ein neues Coronavirus, das im Januar 2020 in der chinesischen Stadt Wuhan identifiziert wurde. Zu Beginn trug es auch die Namen 2019-nCoV, neuartiges Coronavirus 2019 sowie Wuhan-Coronavirus.

Covid-19 ist die Atemwegserkrankung, die durch eine Infektion mit Sars-Cov-2 verursacht werden kann. Die Zahl 19 bezieht sich auf den Dezember 2019, in dem die Krankheit erstmals diagnostiziert wurde.

Die wichtigsten Fakten zum Coronavirus: Symptome, Übertragung, Schutz.

Coronavirus: Was du wissen musst

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Coronavirus: Was du wissen musst
Das neue Coronavirus Sars-CoV-2 geht um die Welt. Was du darüber wissen musst.
quelle: ap / zoltan balogh
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So kam das Coronavirus in die Schweiz – eine Chronologie
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Das Coronavirus in der Schweiz – eine Chronologie
31. Dezember 2019: Erste Meldungen über eine mysteriöse Lungenkrankheit, die in der zentralchinesischen Metropole Wuhan ausgebrochen ist, werden publiziert. 27 Erkrankte sind identifiziert.
quelle: keystone
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Coronavirus: So trägst du die Schutzmaske richtig
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738 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
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Igor Santrac
25.10.2020 12:42registriert März 2020
Jedes Mal, wenn ich höre, dass es keine weiteren 30 Milliarden geben kann, denke ich an 2008 und die 68 Milliarden für den Bankensektor, die ohne wenn und aber bewilligt wurden, weil... "systemrelevant"...
Ich ziehe die Schlussfolgerung, dass die Bevölkerung nicht systemrelevant ist.
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Fairness
25.10.2020 06:37registriert Dezember 2018
Wann bringt mal endlich jemand den Wirtschaftsverantwortlichen bei, dass eine gesunde Wirtschaft nur mit gesunden Menschen möglich ist?
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felixJongleur
25.10.2020 08:55registriert Dezember 2014
Der Titel ist irreführend. Er suggeriert, dass die Pflegenden wegen der aktuellen Situation am Anschlag sind, im Artikel steht dann etwas anderes. Unnötig.
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