Der Ausfall eines zentralen Computersystems der europäischen Flugsicherung Eurocontrol hat am Dienstag zu massiven Störungen im europäischen Luftverkehr geführt. Wie die Organisation in Brüssel mitteilte, war ein System zum Datenaustausch und zur Koordinierung von Flugplänen betroffen.
Schätzungsweise die Hälfte der geplanten 29'500 Flüge in Europa könnten durch den Systemausfall am Dienstag verspätet sein. Auch an den Flughäfen Zürich, Genf und Basel waren laut Angaben auf den Homepages der Flughäfen mehrere Flüge verspätet. Erst am Abend war die Störung beendet.
Der Computer-Ausfall war auch am Flughafen Zürich spürbar. «Wegen der Panne sind auch bei uns einige Flüge verspätet», sagte Flughafen-Sprecherin Sonja Zöchling zu watson. So etwa jene von Madrid und Frankfurt.
Betroffen von der Panne war demnach das Enhanced Tactical Flow Management System (ETFMS). Durch dieses werden Flüge und Kapazitäten innerhalb des europäischen Luftraums koordiniert. «Die Flugsicherung direkt ist nicht betroffen und es gibt keine Auswirkungen auf die Sicherheit», erklärte Eurocontrol.
The issue with the ETFMS has been identified and work is progressing to recover the system, which is expected to occur late this evening. Aircraft operators are requested to refile any flight plans for flights not yet operated and that were originally filed before 10.26UTC
— EUROCONTROL (@eurocontrol) April 3, 2018
«So etwas hatten wir noch nie», sagte eine Eurocontrol-Sprecherin der Nachrichtenagentur AFP. Gegen 20 Uhr war die Störung beendet und Eurocontrol meldete eine «Rückkehr zur Normalität». Wie viele Flüge am Ende betroffen waren, teilte die Organisation nicht mit.
Durch die Panne waren alle Flugpläne verloren gegangen, die vor 12.26 Uhr (MESZ) in das System eingegeben worden waren. Eurocontrol forderte die Fluggesellschaften daher auf, die Flugpläne erneut in das System einzugeben.
Eurocontrol ist eine zwischenstaatliche Organisation. Ihr gehören nicht nur die 28 EU-Staaten an, sondern auch Länder wie die Ukraine, die Türkei oder Georgien. Die Organisation beschäftigt gut 1900 Mitarbeiter. (cma/sda/afp)