Schweiz
Luzern

Baderegeln in Asylzentren sollen Asylsuchende vor Ertrinken bewahren

Ein Polizist steht am Ungluecksort am Luganersee bei Lugano am Donnerstag, 31. July 2014. Am fruehen Donnerstagnachmittag ist ein Mann im Luganersees ertrunken. Der 33-Jaehrige hatte sich mit acht Fre ...
Bild: TI-PRESS

Zahl der Badeunfälle bei Asylsuchenden steigt  – jetzt sollen Baderegeln Abhilfe schaffen

Sommer – die Meldungen über Badetote häufen sich. Auffallend viele Opfer sind Asylsuchende. Drei Organisationen reagieren jetzt mit einer Kampagne.
15.07.2016, 06:1115.07.2016, 11:13
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«Unzählige Male mussten Bademeister oder Rettungsschwimmer den Gästen Hilfeleistung erbringen. Es hat sich vor allem gezeigt, dass sich besonders die Migranten komplett überschätzen». Mit diesen Worten schlug vor kurzem der Verband der Hallen- und Freibäder (VHF)  in seinem Heft Alarm. Nicht ohne Grund. Immer wieder werden Fälle von Asylbewerbern publik, die in den hiesigen Gewässer ihren Tod finden, wie ein Blick auf die jüngsten Vorfälle zeigt:

  • Polizeitaucher fanden letzte Woche den leblosen Körper eines 20-jährigen Kongolesen im Wasser.
  • Im Caumasee bei Flims ertrank in der Woche davor ein 25-jähriger Filipino.
  • Ende Juni starb ein Sudanese im Hallwilersee.

Letztes Jahr hatten 20 von 50 Menschen, die in der Schweiz ertrunken sind, Migrationshintergrund. Deshalb lancieren jetzt der VHF, die Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) und das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) eine Kampagne, wie die Neue Luzerner Zeitung schreibt.

Zusammenarbeit mit Asylbewerbern

Sie planen mit 600 in Asylzentren aufgehängten Plakaten, auf die Gefahren aufmerksam zu machen. Weiter sollen 28'000 Flyer in an Bäder und Asylzentren verteilt werden. Zudem sollen auf einer Website Informationen bereit gestellt werden, die von Asyl- und Flüchtlingsorganisationen, Bademeistern und Rettungsschwimmern heruntergeladen werden können. So soll auch der Flyer von Mitarbeitern der Asylzentren bestellt und in Gesprächen oder Kleingruppenkursen mit den Flüchtlingen besprochen werden.

Die Flyer und Plakate testete das SRK mit dem Zentrum für unbegleitete minderjährige Jugendliche in Kriens und mit dem Asylzentrum Hirschpark in Luzern. Dabei zeigte sich, dass vermeintlich eindeutige Symbole von den Testgruppen nicht verstanden wurden. Diese wurden dann angepasst.

Sexuelle Belästigung

Das Ziel der Aktion ist Aufklärung und Vermittlung von Verhaltensregeln. Zum einen, was das Baden an sich anbelangt. Aber auch im Umgang mit Frauen in den Bädern. Im gleichen Heft schrieb der VHF, dass es einzelne Meldungen von sexuellen Belästigungen durch Flüchtlinge in Schwimmbädern gebe. «Dies sind bedauernswerte Einzelfälle», so der VHF. Trotzdem gebe es Bäderbetreiber, die sogar ein Schwimmverbot für männliche Flüchtlinge aussprachen. (rwy)

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6 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Angelo C.
15.07.2016 11:17registriert Oktober 2014
Das sieht man einerseits immer mal wieder, wie sinnvoll doch konsequent durchgezogener Schwimmunterricht an Schweizer Schulen ist, auch wenn sich zahlreiche islamische Väter bei ihren Töchtern dagegen querlegen wollen!

Wogegen andererseits das sexistische und belästigende Verhalten durch frauenverachtende Kulturen und inkompatible Machogesellschaften nur schwer in den Griff zu kriegen sein wird. Wird ja auch immer mehr zum Problem durch die ausufernde und stark zunehmende Zahl an hierzulande Aufgenommenen.

Aber eben, Viele behandeln diese Fakten noch immer als Tabuthemen - wie lange noch?
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john waynee
15.07.2016 09:18registriert Juni 2016
Bin ich der einzige, der eine gewisse Diskrepanz zwischen diesen beiden aufeinander folgenden Sätzen feststellt?

1. «Dies sind bedauernswerte Einzelfälle»

2. Trotzdem gebe es Bäderbetreiber, die sogar ein Schwimmverbot für männliche Flüchtlinge aussprachen.
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