Nachdem gestern bekannt wurde, dass beim Medienhaus Tamedia der Sparhammer angesetzt wird, kommuniziert auch Ringier ein grösseres Sparprogramm. Das zweitgrösste private Schweizer Medienhaus reduziert bei seiner «Blick»-Gruppe die Kosten um zwei Millionen Franken jährlich.
watson weiss: Zwei Millionen müssen im kommenden Jahr im Newsroom eingespart werden. Von der Kürzung betroffen sind also die Redaktionen des «Blick», «Blick am Abend», blick.ch und des «SonntagsBlick».
Die angekündigten Einsparungen von zwei Millionen entsprechen rund fünf Prozent des Gesamtbudgets. Entlassungen seien nicht geplant, wie interne Quellen berichten. Vakanzen sollen weiterhin mit neuen Mitarbeitern besetzt werden. Reduziert werden sollen Ausgaben für externe Dienstleistungen wie beispielsweise jene für die Nachrichtenagentur SDA.
Ringier nimmt auf Anfrage wie folgt Stellung:
Auffällig ist, dass die «Blick»-Gruppe, anders als alle anderen Schweizer Medien, nicht über die massiven Sparmassnahmen beim Medienhaus Tamedia berichtete. Dies bemerkte auch der Twitterer, der am Mittwoch unter dem Namen «Inside Tamedia» von sich reden machte.
Was ist mit dem @Blickch los? Kein Wort zum einschneidesten Entscheid in der Medienbranche. Weil auch Ringier bald ein Abbau verkündet?
— Inside Tamedia (@inside_tamedia) 24. August 2017
Allerdings erstaunlich. Warum hat der @Blickch die Vorgänge bei @Tamedia nicht thematisiert, @thomas_ley & @ChristianDorer? https://t.co/tymSC0HGKa
— Dennis Bühler (@DennisBuehler) 24. August 2017
Die Spar-Ankündigung beim «Blick» folgt einen Tag nach jener beim Medienhaus Tamedia. Dort wird ab dem 1. Januar je eine neue Mantelredaktion in der Deutschschweiz und in der Romandie geschaffen. Zwei neue Redaktionen sollen bei Tamedia in der Deutschschweiz und der Romandie die Inlands-, Auslands-, Wirtschafts- und Sport-Berichterstattung erstellen. Vorgesehen sind Kompetenzzentren in Bern, Lausanne und Zürich. Das Recherchedesk führen die beiden Redaktionen gemeinsam. Die beiden sprachregionalen Redaktionen Tamedias werden mit Mitarbeitenden aus allen Zeitungsredaktionen besetzt und von zwei Chefredaktionen geführt.
Mit der Einführung der neuen Organisation seien keine Kündigungen verbunden, teilt Tamedia am Mittwoch mit, man werde aber künftig nicht mehr alle Vakanzen nachbesetzen können.