Die Mitarbeitenden seien an einer internen Veranstaltung darüber informiert worden, schreibt der Blick. Demnach soll es bis Ende 2025 weitere Entlassungen und Sparmassnahmen geben. 66 Vollzeitstellen sollen gestrichen werden. Der Finanzrahmen soll zudem um 20 Millionen Franken reduziert werden.
Der Abbau sei bereits im Juli vorgestellt worden. Im dreiwöchigen Konsultationsverfahren habe jedoch keine Reduktion der Zahl erzielt werden können, schreibt SRF. Deshalb würden nun die 66 Stellen abgebaut.
Heisst auch, dass freie Stellen nur sehr restriktiv wiederbesetzt würden. So sollen 60 Prozent der 66 Stellen durch natürliche Fluktuation eingespart werden. Entlassungen und Frühpensionierungen würden bereits ab diesem Monat ausgesprochen. Für Betroffene komme der Sozialplan zum Einsatz.
«Ich bin froh, können wir dadurch einen beträchtlichen Anteil des anstehenden Personalabbaus durchführen. Dass wir uns trotzdem erneut von geschätzten Kolleginnen und Kollegen trennen müssen, bedaure ich sehr», wird SRF-Direktorin Nathalie Wappler zitiert.
Der Stellenabbau ist aber nicht die einzige gewichtige Nachricht aus Leutschenbach an diesem Mittwoch.
Denn wie am Mittwochmittag bekannt wird, tritt Nathalie Wappler als SRF-Direktorin zurück. Die 57-Jährige verlässt den Posten Ende April 2026, wie SRF am Mittwoch auf der Webseite in eigener Sache schrieb.
Generaldirektorin Susanne Wille sagt: «Nathalie Wappler hat SRF konsequent nach vorne gedacht und gebracht. Sie hat SRF als Führungspersönlichkeit in Zeiten der Digitalisierung und des schnellen technologischen Wandels mit unternehmerischer Weitsicht strategisch neu aufgestellt. Ihren Entscheid, SRF zu verlassen, bedauere ich ausserordentlich.»
Wappler will sich gemäss der Medienmitteilung eine neue berufliche Herausforderung suchen: «Mit dann 58 Jahren will ich beruflich noch einmal ein neues Kapitel aufschlagen», sagt sie.
Bis zu ihrem Austritt aus der SRG wird Wappler «die laufenden Spar- und Transformationsprojekte weiter vorantreiben».
Die SRG- und SRF-Karriere von Nathalie Wappler startete vor über 20 Jahren. Ab 2005 war sie zunächst als Redaktorin beim «Kulturplatz» tätig, drei Jahre später wurde sie Redaktionsleiterin der «Sternstunden» und 2011 übernahm sie schliesslich die Abteilungsleitung Kultur bei SRF.
In dieser Funktion führte sie Fernseh-, Radio- und Onlineredaktionen zusammen, modernisierte Radio SRF 2 Kultur und entwickelte neue Film- und Serienstrategien. 2016 wechselte Nathalie Wappler als Programmdirektorin nach Deutschland zum MDR. Im März 2019 konnte die SRG sie als SRF-Direktorin und anschliessend auch als stellvertretende SRG-Generaldirektorin zurückgewinnen.
Wer auf Wappler folgen wird, ist noch unklar. Die Suche nach der Nachfolge von Wappler erfolgt unter Federführung des Regionalvorstands SRG Deutschschweiz. Die Wahl erfolgt durch den Verwaltungsrat SRG. Die SRG wird zu gegebener Zeit über den Prozess informieren. (vro/ome)