63 Prozent der Bevölkerung in Basel, Bern, Zürich, Lausanne, St. Gallen, Freiburg und Nyon sind mit der Verkehrssituation sehr oder eher zufrieden. Gründe für Unzufriedenheit sind Verkehrsbehinderungen, Parkplatzmangel, Lärmbelastung und ein unzureichendes Velonetz.
Das geht aus Befragungen hervor, welche die Städtekonferenz Mobilität zusammen mit den sieben Städten vom Institut gfs.Bern hat durchführen lassen. Die Ergebnisse wurden am Dienstag vorgestellt.
Als Begründung für eine hohe Zufriedenheit wird am häufigsten die Qualität des öffentlichen Verkehrs genannt. Umgekehrt nennen die Befragten häufig ein unzureichendes Velonetz als Hauptgrund für ihre Unzufriedenheit.
Eine Erhöhung des Fuss- und Veloverkehrs wird in allen befragten Städten begrüsst, im Durchschnitt beträgt die Zustimmung 84 Prozent. Diese Strategie wird unabhängig vom alltäglichen Verkehrsmittel mehrheitlich begrüsst. Ergänzend dazu zieht ein relevanter Anteil der Befragten in allen Städten viel öffentlichen Raum ohne Verkehr gegenüber viel Platz für ruhenden und fliessenden Motorverkehr vor.
Verkehrsbehinderungen, Parkplatzmangel und Lärmbelastung sind in den meisten befragten Städten negative Auswirkungen des Verkehrs, von denen die Einwohnerinnen und Einwohner am häufigsten betroffen sind. In Basel, Bern und Zürich erlebt die Bevölkerung zusätzlich überdurchschnittlich oft Gefahrensituationen mit anderen Verkehrsteilnehmern.
Bei der Budgetplanung für verkehrspolitische Massnahmen wünschen sich die Befragten für die Veloinfrastruktur und Aufenthaltsqualität gegenüber anderen Massnahmen mehr Mittel. Bei Massnahmen gegen Lärm- und Umweltbelastung und beim Ausbau des städtischen öffentlichen Verkehrs besteht ein tendenzieller Wunsch nach Mehrausgaben. Der grösste Teil beurteilt die aktuelle Ressourcenverteilung dort aber als gut.
Weniger Geld würde eine Mehrheit für den Ausbau von Autobahnen, Hauptstrassen, Parkplätzen oder weiteren Geschwindigkeitsbegrenzungen aufwenden. Beim Unterhalt des Strassennetzes überwiegt der Spar- gegenüber dem Ausbauwunsch.
In allen Städten besteht ein Interesse an der Nutzung von Mobilitäts-Apps für das Smartphone (55 Prozent), mit denen die schnellste Route oder das beste Verkehrsmittel bestimmt werden kann. Nur knapp ein Viertel würde die Nutzerdaten für die Verkehrsplanung zur Verfügung stellen.
Privates Carsharing ist in allen befragten Städten ein Randphänomen. Nur jede achte Person hat ein solches Angebot bereits als Fahrerin und Fahrer oder Mitfahrerin und Mitfahrer genutzt. Etwas bekannter sind stationäre oder stationslose Veloverleih-Angebote, vor allem in den Städten Zürich und Lausanne.
Für die Studie wurden in den teilnehmenden Städten Basel, Bern, Zürich, Lausanne, St. Gallen, Freiburg und Nyon zwischen dem 30. August und 22. Oktober 2018 insgesamt 8020 Einwohnerinnen und Einwohner ab 16 Jahren online befragt. (whr/sda)